Und die Taxifahrer können vom Fahrersitz aus die hintere Seitentür auf- und zumachen, wenn der Fahrgast also aussteigt, braucht er sie nicht schließen. Der Fahrer drückt aufs Knöpferl und flugs klappt die Tür ein. In unserem Reiseführer stand, dass die Autoren es sich nach mehrjährigen Aufenthalt in Tokio so angewöhnt hätten, die Taxitür nicht mehr zu schließen, dass sie dasselbe in New York wiederholten -- was freilich einen Tobsuchtsanfall des Fahrers nach sich zog.
Die mobile Telefonindustrie ist in Japan der restlichen Welt immer einen Tick voraus. Es gibt schon mobile Telefone mit eingebauter Kamera, mit denen man seinen Gesprächspartnern Bilder übermitteln kann! Außerdem finde ich es bemerkenswert, dass in Japan viel diskreter telefoniert wird. Niemand plärrt im Zug lautstark in sein Handy oder lässt es mit idiotischen Melodien klingeln, was sich der Amerikaner (wie in Rundbrief 07/2001 beschrieben) ja nicht entblödet, zu tun. Nein, im Zug oder in der Wirtschaft wird das Handy auf Vibrationsmodus gestellt, zum Telefonieren wird rausgegangen (im Zug ins Zwischenabteil) und gesprochen wird leise und mit (!) vorgehaltener Hand, sodass man wirklich fast nichts hört. Das nenne ich Benehmen! Der Rundbrief-Knigge geht heuer nach Japan!
Aber nicht nur telefoniert wird mobil. Wer öfter mal im Internet herumbraust, kennt wahrscheinlich die bei AOL so genannten "Instant Messages" (AIM). Ähnlich dem deutschen SMS klickern vor allem junge Japaner auf der minimalen Tastatur herum, um ihren Freunden kurze Nachrichten zu schicken. Dabei hat jedes Telefon außer der Zifferntastatur noch einen Drehknopf, mit dem man vom Telefoncomputer vorgeschlagene Begriffe auswählen kann. In Amerika macht das keiner. Hier kann man zwar mit Handies sogar im Internet brausen und Bücher vom Amazon bestellen, aber das wird als viel zu klobig kritisiert.