Geisha
(Michael) Wenn ein reicher Geschäftsmann in Japan mal so richtig die Sau rauslassen will, mietet er sich für den Abend zwei oder drei Geishas für bis zu 3000 Dollars. Das sind professionell ausgebildete traditionelle Unterhalterinnen, die ihr Gesicht dick mit weißer Schminke bedecken, die Lippen grellrot anmalen, sich den Gastgebern während eines formellen Abendessens mit genau festgelegtem Ritual (Kaiseki Dinner) vorstellen, ihnen Komplimente machen, Zigaretten anstecken, Fächertänze aufführen und auf greislichen dreisaitigen verstimmten Instrumenten herumklimpern. Dafür würde ich nicht mal 3 Dollar zahlen, aber bitte, wer's mag. Nach aktuellen Schätzungen gibt's in Kyoto noch etwa 100 Geishas und in ganz Japan noch 1000. Als wir eines Abends ein Restaurant verließen, und Angelika vorausging, weil ich noch an der Kasse zahlen musste, teilte die Bedienung Angelika aufgeregt mit, dass draußen vor der Tür gerade Geishas! Geishas! vorbeigingen. Angelika missverstand aber die Bedienung und erwiderte, dass sie nur auf ihren Ehemann warte. Was haben wir gelacht! Bahn frei für Angelika!