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Rundbrief
  Rundbrief Nummer 66  
San Francisco, den 25.02.2007
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Rundbrief


Abbildung [1]: Die rasenden Rundbriefreporter in Lala-Land.

Abbildung [2]: An der Strandpromenade von Venice Beach

Es fiel auf, dass auffällig viele Fahrradfahrer unterwegs waren an diesem schönen Wochenende, wer hätte das gedacht von der amerikanischen Monsterstadt! Der Strand wurde von durchtrainierten Volleyballspielern beherrscht, aber auch völlig normale Leute genossen dort den Tag und auf den Basketballplätzen hangen gar ein paar verwegen aussehende Gangsterrapper rum!

Abbildung [3]: Volleyballspieler am Venice Beach

Am nächsten Tag ging es am Morgen ins Getty-Center, einem Museumskomplex von gigantischen Ausmaßen, das von der Stiftung des Industriellen J. Paul Getty gebaut wurde. Das Gelände liegt auf einem Berg und man fährt mit einer eigenen Bahn hoch. Alles ist architektonisch durchgestylt bis in die Ritzen. Und das Beste: Es kostet keinen Eintritt. Wer aber sein Auto dort parkt (ohne kommt man schlecht hin), zahlt 8 Dollar.

Abbildung [4]: Die Bahn des Getty-Museums

Wir waren früh aufgestanden (am Wochenende vor 11 Uhr morgens gehört einem in Amerika die Welt), gerieten aber kurz hinter der Autobahnabfahrt unmittelbar vor dem Museum in einen Ikea-gleichen Stau. Es dauerte etwa 15 Minuten, in denen wir etwa 500 Meter vorwärts kamen, dann wollte sich kurz vor dem Museum doch glatt ein dreister Autofahrer vor unserem Chevy Malibu in die Schlange drängen! Ich bin ja in solchen Fällen eisern und halte nicht mehr als 3cm Abstand zum Vordermann. Außerdem drückte ich mehrere Sekunden lang auf die Hupe und signalisierte dem Kasperlkopf mit "Husch! Husch!"-Bewegungen, dass er sich vom Acker machen solle, was er denn auch tat. Unglaublich, was sich manche Leute trauen, aber nicht mit mir! Das Museum war dann auch ganz nett, eine recht gute Fotoausstellung zum Thema "Where we live" und das Gemälde "Kreuz im Gebirge" von Caspar David Friedrich mit dem beklopptesten Bilderrahmen, den ich je gesehen habe.

Star Maps

Am Nachmittag brausten wir nach Beverly Hills, um uns unter die Stars und Superreichen zu mischen und auf den Spuren von Angelikas Lieblingssendung "Beverly Hills 90210" zu wandeln.

Wie in den USA üblich stehen am Briefkasten oder Hauseingang nicht die Namen der Bewohner und dabei wollen soviele Touristen wissen, wo Snoop Dogg wohnt und wo Christina Aguilera! Wo ist das Anwesen von Tom Cruise und wo das von Zaza Gabor?

Diese Fragen helfen die "Star Maps" zu beantworten, Stadtpläne mit zum Teil elaborierten Luftbildern, auf denen genau steht, wer wo wohnt oder gewohnt hat. Sie werden von etwas heruntergekommenen Gestalten an Straßenecken zu Fantasiepreisen verkauft, die Dame, bei der wir anhielten, wollte glatt $25 für eine Landkarte mit Luftbildern, wir entschieden uns allerdings für die Billigversion ohne Bilder für $10.75.

Damit bewaffnet, kurvten wir eine Stunde lang in Beverly Hills umeinander und fanden das Haus des Sängers Babyface und seinem Hund, der auf einem Balkon in der Sonne lag.

Viele Häuser in Beverly Hills haben diese halbkreisförmigen Auffahrten, auf denen dann im Schnitt drei Luxuslimosinen stehen, hauptsächlich die sperrigen Bonzenkärren aus Sindelfingen. Wenn man mehr als $100K für ein Auto ausgibt, sollte man sich vielleicht auch noch einen Geschmacksberater leisten, der einen von den hässlichen S-Klasse-Kloben fernhält. Aber bitte, es ist ein freies Land.

Rodeo Drive

Abbildung [5]: Junge Kaufwütige marschieren auf dem Rodeo-Drive wie die deutsche Wehrmacht.

Gleich neben dem hügligen Villenviertel befindet sich in Beverly Hills der Rodeo Drive, eine bekannte Einkaufsmeile für die Superreichen. Und in der Tat wurde dort Geld zur Schau gestellt, das könnt ihr euch nicht vorstellen, ein Ferrari nach dem anderen, Gucci, Dolce&Gabbana, Hermes und Bling-Bling ohne Ende.

Abbildung [6]: Gucci? Dolce&Gabbana? Hermes?

Abbildung [7]: Happy Family auf dem Rodeo Drive

Abbildung [8]: Das Tourmobil bei Universal

Und was das kostet! Kommt man mit dem Auto an, fragt einen der Kerl am Eingang, ob man direkt vor dem Park parken will oder lieber 15 Minuten durch eine Kommerzhölle aus Fast-Food Restaurants und Souvenierläden latschen möchte. Die erste Option kostet $20, die zweite $10. Wir entschieden uns für die zweite, denn wir mögen Kommerzhöllen zu Forschungszwecken. Hat man die Hölle durchschritten, kommt der nächste Schock: Am Parkeingang kostet der Eintritt sage und schreibe $61 pro Person!

Abbildung [9]: Die Plane-Crash-Szene von "War of the Worlds"

Latzt man den Betrag zähneknirschend zwischen schreienden Kindern bzw. überforderten Erwachsenen, fragt einen der Kerl im Kassenhäuschen noch in aller Seelenruhe, ob man nicht gleich eine Jahreskarte kaufen möchte (Nein!), ob man sicher wäre (Ja!!), ob man einen Front-of-The-Line-Pass wolle ($99), mit dem man sich nirgendwo anstellen müsse (Nein!!!) und ob sich vielleicht ein All-You-Can-Eat-Coupon rentiere? (Nein!!!!).

Drinnen im Park kann man entweder weitere Souvenirs kaufen, Fastfood essen oder eine der Disney-artigen Shows besuchen oder in Motiv-Achterbahnen herumfahren. Wir wollten nur die Studio-Tour machen, bei der man mit einem Tourmobil und einem Alleinunterhalter an den verschiedenen Gebäuden vorbeifährt, auf denen "Stage 23" steht und später kommt "Stage 24" und weiter hinten kommt noch ein grauer Betonklotz, auf dem steht "Stage 25".

Man fährt durch eine Westernkulisse, dann geht's mit dem Tourmobil in ein Gebäude rein, Flammen schlagen hoch, das Mobil schaukelt hin und her etc., ganz gut gemacht. Dann gibt's noch die Attrappe des weißen Hais zu sehen, wieder schlagen Flammen hoch, als eine Tankstelle im Wasser (?) Feuer fängt.

Die in den USA ziemlich populäre Fernsehserie "Desperate Housewives" wird ebenfalls auf dem Gelände gedreht, wir fuhren mit dem Tourmobil durch diese Straße, die genauso aussieht wie eine typische Vorortstraße irgendwo in Amerika.

Abbildung [10]: Angelika fotografiert den Drehplatz der Fernsehserie "Desperate Houswives" aus dem Tourmobil in den Universal-Studios in Los Angeles.

Alles in allem: Ganz nett, wenn man ein bisschen Zeit totschlagen muss, bis der Flug nach Hause abhebt, aber meilenweit würde ich dafür nicht gehen. Gemacht haben muss man's aber, sonst hat man das Gefühl, man hätte was verpasst.

Sushi in L.A.

Abbildung [11]: Die Hollywood-Lettern oben auf dem Berg!

Und L.A. hat nach Kennermeinung ja bessere Sushi-Restaurants als San Francisco. Das ist natürlich eine gewagte Behauptung, denn in San Francisco gibt es nicht nur tausend Sushi-Restaurants, sondern auch einige, die auf sehr hohem Niveau servieren.

Uns wurde "The Hump" empfohlen, eine kleine Sushi-Bar direkt am Privatfliegerbereich des kleinen Santa-Monica-Flughafens. In diesem Laden sollen laut Reiseführer Showgrößen wie Dustin Hoffman verkehren, bei unserem Besuch wurden als Celebrities allerdings nur die beiden Rundbriefreporter gesichtet.

Da es in derartigen Etablissements Gerichte gibt, die man selbst als guter Sushi-Kenner noch nicht gesehen hat, setzt man sich einfach an die Bar und bestellt "Omakase". Daraufhin sieht einem der Sushi-Chef in die Augen, taxiert etwa wieviel Geld man hat und beginnt dann, seine Spezialitäten zu servieren, bis man stopp sagt. Auf der Speisekarte steht zwar, dass die so per Omakase angefahrenen Gerichte zum Teil sehr teuer sein können, aber, hey, wozu gibt's Kreditkarten!

Die Gerichte waren dann auch ziemlich abgefahren, unter anderem ein behaarter Riesenkrebs (aus den kalten Gewässern um die nördlichste japanische Insel Hokkaido) und Gänseleber mit in Sake mariniertem Snapper. Und der Toro, ein Standardgericht, war wohl der Beste, den wir je verspeist haben.

Aber die Rechnung, meine Güte! Sie wurde nach der Reise sofort im Redaktionspanzerschrank verschlossen und wird niemals an die Öffentlichkeit gelangen. Stellt euch eine absurd hohe Restaurantrechnung vor, und nehmt den Betrag dann mal zwei. Nur einmal im Leben!

San Francisco Ansichten: Presidio

Abbildung [12]: Ehemalige Offiziershäuser im Presidio

Angelika Kaum zu glauben, aber eine seiner größten grünen Oasen, das Presidio, verdankt San Francisco dem Militär. Und das kam so: Als die Spanier im 18. Jahrhundert die Westküste der USA mit Missionen besiedelten, um die Indianer zu konvertieren, stellten sie nicht nur Kirchen auf, sondern auch Militärbasen (Rundbrief 05/2000). 1776 gründeten die spanischen Soldaten die Garnison "Presidio" (Festung) im heutigen San Francisco. Nach der Unabhängigkeitserklärung Mexikos von Spanien stand sie unter mexikanischer Flagge, bis 1846 die Amerikaner das Ruder übernahmen.

Mit dem Ende des Kalten Krieges beschloß der amerikanische Kongress 1989, Militärstützpunkte zu reduzieren, und 1994 zog das Militär endgültig aus dem Presidio ab. Es hinterließ neben über 800 vielfach historischen Gebäuden einen Militärfriedhof, einen Friedhof für die Vierbeiner der Soldaten sowie weite Grünflächen und Wäldchen.

Abbildung [13]: Wohnhäuser im Presidio

Und ebenfalls seit 1994 steht dieser ganze nordwestliche Zipfel der Stadt, der auf die Golden Gate Bridge zuführt, unter Naturschutz. Als Teil der Golden Gate National Recreational Area steht er unter dem National Park Service. Weil die Armee das Gelände solange belegte, mussten hungrige Immobilienhaie draußen bleiben und der milliardenschwere Grund konnte nicht verhökert werden. Schließlich ist die Lage top. Wo sonst hat man solch phantastische Ausblicke auf die Golden Gate Bridge und die Bay?

Das "Presidio" ist aber ein Nationalpark der ganz besonderen Art, denn bis zum Jahr 2013 muss er sich selbst tragen, um nicht Gefahr zu laufen, verkauft zu werden. Deshalb wurde 1996 der sogenannte "Presido Trust" ins Leben gerufen, der dafür sorgen soll, den Park in die finanzielle Unabhängigkeit von staatlichen Geldern zu führen. Gleichzeitig soll die charmante Gegend natürlich ihren Charakter behalten.

Abbildung [14]: Friedhof im Presidio

Geld kommt zur Zeit vor allem dadurch in die Kasse, dass die Gebäude zum Wohnen an Privatleute und für kommerzielle Zwecke vermietet werden. Falls ihr also demnächst eure Zelte in San Francisco aufschlagen wollt, könnt ihr euch ein Apartement oder Häuschen auf dem Presidio-Gelände mieten. Böse Stimmen behaupten allerdings, dass es lange Wartelisten gibt. George Lucas ("Krieg der Sterne") hat sein Filmstudio übrigens auch auf dem Gelände untergebracht.

Abbildung [15]: Ziegelhaus im Presidio

Wenn ihr mich fragt, ist das sogenannte "Crissy Field" der Höhepunkt des Presidios. Michael und ich gehen hier so manches Wochenende spazieren. Hinter "Crissy Field" verbergen sich die ehemaligen Start- und Landebahnen für die Militärflugzeuge, die direkt an der Bay lagen.

Das Ganze war also zubetoniert, bis 1998 ein umfangreiches Restaurierungsprojekt startete, um das vom Salzwasser gespeiste Sumpfgebiet wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Freiwillige pfanzten über 100.000 heimatliche Pflanzen an und die Start- und Landebahnen verwandelten sich in eine Lagune.

Abbildung [16]: Blick vom Presidio auf Crissy Fields

Und da jetzt auch schon so mancher Reiseführer über Crissy Field schreibt, kann ich hier ja getrost meinen Geheimtipp für San-Francisco-Touristen preisgeben: Steigt an der Powell Street ins Cable Car, das euch zum Fisherman's Wharf bringt. Schenkt euch Fisherman's Wharf, das ist die absolute Touristenfalle. Schwenkt stattdessen nach links und geht am Aquatic Park entlang über Fort Mason und die Marina zum Crissy Field.

Abbildung [17]: Der "Warming Hut" am Crissy Field

Dort wandert ihr immer mit Blick auf die Golden Gate Bridge am Wasser entlang. Pausiert am Cafe "Warming Hut", wenn es in ein paar Monaten wieder eröffnet wird. Denn leider hat es dort vor einigen Wochen gebrannt, was das Gebäude arg beschädigte. Nehmt dann den kleinen Trampelpfad, der zur Golden Gate Bridge hochführt, wenn ihr die Straße zum Fort Point erreicht. Ganz Ambitionierte können natürlich auch noch einen Abstecher ans Fort Point machen. Schlängelt euch zur Golden Gate Bridge hoch, lauft rüber und zurück und steigt in einen Muni-Bus am südlichen Aussichtsparkplatz ein, falls ihr schlapp seid und ihr nicht denselben Weg zurück laufen wollt.

Bewerben auf amerikanische Art

Angelika Michael lag mir schon seit Jahren in den Ohren, dass ich mir doch einmal einen neuen Job suchen sollte. Er war wohl meiner Nörgelei über die ein oder andere Sache im Tenderloin Childcare Center überdrüssig. Es dauerte etwas, bis ich in die Hufe kam. Aber als im August fast die Hälfte der vertrauten Belegschaft im Tenderloin ging, gab ich mir im September letzten Jahres einen Ruck und fing an, die Stellenanzeigen auf craigslist.org zu durchforsten.

Wir haben ja schon einmal erwähnt, dass craigslist.org mittlerweile die erste Anlaufstelle ist, um einen neue Arbeitsstelle zu suchen, es sei denn die Headhunter rennen einem die Tür ein (Rundbrief 08/2004). Meine Herausforderung bestand darin, einen einigermaßen interessanten Halbtagsjob im pädagogischen Bereich zu finden, denn die sind hier noch schlechter bezahlt als die Ganztagsjobs und man wird oft zu Handlangerdiensten degradiert.

Michael geizte natürlich nicht mit guten Ratschlägen und meinte, dass die ersten Bewerbungsschreiben und -gespräche sowieso nur zum Warmlaufen wären. Gesagt getan. Die erste Bewerbung ging an eine Einrichtung, die Frühförderung mit autistischen Kindern im Vorschulalter macht und die zweite an einen kleinen privaten Kindergarten (hier "preschool" genannt).

Abbildung [18]: Ein Plakat macht auf Autismus aufmerksam.

Bewerbungen sehen in den USA ja etwas anders aus als in Deutschland. Michael betont immer gern, dass auf keinen Fall das Geburtsdatum oder ein Lichtbild in eine amerikanische Bewerbung gehören, um Diskriminierungen wegen Hautfarbe oder Alter vorzubeugen (Rundbrief 11/2004). Auch der Familienstand, der Geburtsort oder die Religionszugehörigkeit haben hierzulande in einer Bewerbung nichts zu suchen. Allerdings geben wir immer an, dass wir die Greencard besitzen und somit uneingeschränkt in den USA arbeiten dürfen, denn viele Arbeitnehmer betonen schon in der Anzeige, dass eine amerikanische Arbeitsgenehmigung absolute Voraussetzung ist, um sich auf die Stelle zu bewerben.

Der potentielle Kandidat schickt auch keine Kopien von Diplom- oder Arbeitszeugnissen als Anlage mit. Arbeitszeugnisse sind hier sowieso ein Fremdwort. Michael musste bei AOL schon kämpfen, um eine Bestätigung zu bekommen, dass er von dann bis dann bei AOL gearbeitet hat.

Alles läuft in den USA über sogenannte Referenzen (Empfehlungen), die fast immer telefonisch eingeholt werden. Man erwähnt schon in der Bewerbung, dass Referenzen bei Bedarf vorliegen. In der Praxis sieht das dann meist so aus, dass die Zusage bereits mündlich ausgesprochen wurde und dann der Arbeitgeber sich ans Telefon hängt. Man selbst bestimmt, wer anzurufen ist.

Sinnvoll ist es, Arbeitskollegen oder Vorgesetzte zu benennen, mit denen eine gute Zusammenarbeit bestand. Drei Referenzen sind mittlerweile üblich. Bei mir musste mindestens eine davon beruflicher Art sein und bei den privaten durfte es sich nicht um Verwandte handeln. Alle angegebenen Personen sollten mich schon drei oder mehr Jahre kennen. Zusätzlich darf der Arbeitnehmer Informationen einholen, um zu verifizieren, was in der Bewerbung steht. Zum Beispiel darf er die Personalabteilung der alten Firma anrufen, und fragen, ob man dort wirklich gearbeitet hat Der Bewerber erlaubt dies normalerweise durch das Ausfüllen eines Formulars und einer Unterschrift. Das hört sich jetzt alles furchtbar kompliziert an, aber witzigerweise rief mein neuer Arbeitgeber nirgendwo an. Ihm genügte wohl, dass ich alle Adressen, Namen und Telefonnummern brav in ein Formular eingetragen hatte.

Abbildung [19]: Teil1 von Angelikas Lebenslauf

Wie weiß nun aber der Arbeitgeber, was der Stellenbewerber in seinen vorherigen Stellen für Verantwortungsbereiche hatte, wenn keine Zeugnisse mitgeschickt werden? Die Lösung liegt im Lebenslauf (in den USA übrigens "Resume" genannt). Unter jeder Arbeitsstelle listet man stichpunktartig auf, was die Aufgabenbereiche waren.

In meinem Lebenslauf seht ihr darüberhinaus noch Angaben zur Gruppenstärke und dem Alter der Kinder, die ich betreut habe. Und was fällt auf, wenn ihr den Lebenslauf studiert? Richtig! Der letzte Arbeitgeber wird in den USA zuerst aufgeführt. Auch beim Abschluss steht im amerikanischen Lebenslauf zunächst der höchste und zuletzt erworbene.

Welche Grundschule oder weiterführende Schule besucht wurde, fällt unter den Tisch. Es ist übrigens Geschmacksache, ob der Lebenslauf zunächst die Berufsausbildung oder -erfahrung aufführt. Viele Leute fangen mit dem letzteren an, vor allen Dingen, wenn ihre Unijahre oder Ausbildung in grauer Vorzeit liegen.

Auch in Amerika schneidet man den Lebenslauf auf die Stelle zu. Ich führe in der Regel nie meine zig Praktika auf, die ich schon mal gemacht habe, aber für die Autismusstelle erwähnte ich natürlich meine Zeit in der Ambulanz für autistische Kinder in Bremen. Auch ein Anschreiben gehört zu einer Standardbewerbung in Amerika dazu. Darin sollte der Bewerber darlegen, warum er für die Stelle besonders geeignet ist und was ihn an der Stelle reizt.

Abbildung [20]: Teil2 von Angelikas Lebenslauf

Es gibt übrigens Ausnahmen zu den Telefonreferenzen. Bewirbt man sich für einen Studiengang, werden meist drei schriftliche Empfehlungsschreiben verlangt. Vor einiger Zeit bewarb ich mich einmal auf einen Praktikumsplatz im Museum of Modern Art in San Francisco. Auch die wollten die Referenzen schriftlich. Eine ließ ich von einer meiner ehemaligen Fotolehrerinnen schreiben, die doch glatt schrieb, dass es sich bei mir um eine sehr intelligente Person handelt. Was habe ich gelacht, wäre doch ein solcher Satz in einem deutschen Zeugnis undenkbar.

Aber ich schweife ab. Während in Michaels Branche Telefoninterviews im ersten Schritt üblich sind, heißt es in meinem Bereich Hospitation, um sich die Einrichtung anzusehen, plus Interview. In dem privaten Kindergarten sollte ich danach zum bezahlten Probearbeiten und einen Morgenkreis und ein Beschäftgungsangebot selbständig durchführen. Dazu kam es aber nicht mehr, da ich vorher schon bei der Einrichtung für autistische Kinder zusagte. Auch dort guckte ich mir eine häuslich durchgeführte Maßnahme an und wurde ein wenig auf das Kind losgelassen.

Fingerabdrücke auf der Polizeiwache

Angelika Bevor ich in meinem neuen Job anfangen konnte, musste ich neben dem obligatorischen TB-Test und dem Nachweis, dass ich jemandem wieder beleben kann, auch dieses Mal meine Fingerabdrücke abgeben.

Über die Datenbank des FBIs wurde dann sichergestellt, dass nichts gegen mich im Bereich Kindesmissbrauch vorliegt. Ich kannte die Prozedur ja schon vom Tenderloin Childcare Center. Die schickten uns immer ins "Children's Councils" in San Francisco zum sogenannten "Live Scan", und das Ganze lief kurz und schmerzlos ab.

Abbildung [21]: Die Hauptwache der Polizei in San Francisco

Beim "Live Scan", einem schon lange gängigen Verfahren, werden die Fingerabdrücke nicht mehr mit Hilfe von Tinte produziert. Die einzelnen Fingerkuppen werden auf einen Scanner gelegt, die Fingerabdrücke erscheinen auf dem Bildschirm, und schwupps leitet man sie elektronisch zum FBI weiter.

Da wir unsere Fingerabdrücke auch schon für unsere Greencard hinterlassen mussten, dachte ich mir auch nichts Böses dabei, dass ich dieses Mal zur Polizeistation im Gerichtsgebäude in der Bryant Street gebeten wurde. Schließlich hatte ich ja - wie mein neuer Arbeitgeber mir auftrug - die 1-800-Nummer der Firma "Identix Identification Services" gewählt und einen Termin ausgemacht. Gut gelaunt ließ ich also eines schönes Morgens den Sicherheitscheck im Gerichtsgebäude über mich ergehen und bahnte mir den Weg zur Polizeistation.

Dort angekommen schaute ich etwas dumm aus der Wäsche, denn ich stieß nicht nur auf einen Urwald von aufgehängten Hinweisschildern, sondern auch auf einen langen Tresen hinter dem ein etwas düster drein blickender junger Mann mit vielen Tätowierungen Geld für Strafmandate von den vor dem Tresen in der Schlange Stehenden eintrieb. Rechts saßen auf diversen Stühlen Leute vor einer Tür mit der Aufschritt "Fingerprinting". Es schockte mich etwas, dass neben den Stühlen ein Obdachloser zusammen gerollt schlief, schließlich befand ich mich auf einer Polizeistation. Ich dachte wirklich, ich wäre in eine Hollywood-Produktion geraten. Mutig fragte ich einen der Wartenden in der Schlange für die Fingerabdrücke, ob er wüsste, wo ich mich melden müsste, wenn ich einen Termin hätte oder ob ich eine Nummer aus dem allseits bekannten Nummernspender ziehen sollte, worauf dieser mir antwortete, dass er hier nicht arbeiten würde. Danke, sehr freundlich.

Also versuchte ich mein Glück mit einem uniformierten Polizisten, der aus einer der diversen Türen auftauchte. Er erklärte mir, ich müsse dem Mann hinter dem Tresen mit den Strafmandaten Bescheid geben. Ich fand dies etwas merkwürdig, aber tat wie mir befohlen, und tatsächlich, der besagte Mann kam hinter seinem Tresen hervor, führte mich an der Schlange der Wartenden vorbei, die mir ein paar böse Blicke zuwarfen, und öffnete die Tür, indem er einen Code eingab.

Abbildung [22]: Michael, ein Freund der Polizei. (Nur auf dem Filmgelände der Universal Studios, haha!)

Schwupps war ich in den heiligen Hallen der Polizeistation. Ein riesiger Raum mit Aktenschränken, Büropflanzen und hier und da das Klappern von Schreibmaschinen (kein Witz!) breitete sich vor mir aus. Ich glaubte mich in der Krimiserie "Cagney & Lacey" zu befinden. Eine freundliche Schwarze begrüßte mich und bat mich, auf einem Stuhl Platz zu nehmen. Sie offenbarte mir gleich, dass es etwas dauern könnte, da der für die FBI-Sachen zuständige Computer gerade zusammen gebrochen wäre. So fertigte sie erst den nett ausschauenden jungen Mann vor mir ab, der sich vor eine große graue Wand für ein Foto zustellen hatte und den sie freundlich nach seinem Bewährungshelfer fragte. Erwähnte ich bereits, dass über dem Schreibtisch der Angestellen ein Schild mit der Aufschrift "Sex Crime Unit" (Sexualdelikte) hing? Ich kam auf jeden Fall ins Grübeln.

Zwischenzeitlich hämmerte der Typ, den ich wegen der Geflogenheiten bezüglich der Fingerabdrücke angesprochen hatte, wie verückt auf das Fenster neben der Tür ein und schrie herum, dass er schon ewig warten würde. Er kam tatsächlich als nächster an die Reihe und musste sich auch vor die ominöse Wand zum Foto stellen. Als die Angestellte ihm nach seinem Geburts- und Wohnort fragte, stellte sich heraus, dass der Mann obdachlos war und schon seit über einem Jahrzehnt auf der Straße lebte. Sie schob dann gleich die Frage nach: "What's your location?" (also sein üblicher Aufenthaltsort). Er antwortete: "24th and Mission!" Ah ja, die U-Bahn Station in der Nähe unserer Wohnung. Ich hätte gerne noch stundenlang dieses Schauspiel beobachtet, doch leider war ich nun an der Reihe, und es ging alles problemlos über die Bühne.

Autismus

Angelika Wie ich bereits erwähnte, fördert die Einrichtung, für die ich jetzt arbeite, autistische Kinder im Vorschulalter. Schlaue Köpfe haben nämlich festgestellt, dass je früher ein Förderprogramm einsetzt und je intensiver es ist, desto bessere Chancen hat das autistische Kind. Für die Nicht-Pädagogen unter euch, hier eine schnelle Kurzzusammenfassung, um was es sich bei Autismus handelt. Unter Autismus versteht die Fachwelt eine schwere frühkindliche Entwicklungsstörung, die vor dem dritten Lebensjahr auftritt. Autistische Kinder haben Probleme mit der sozialen Interaktion und der verbalen sowie nicht verbalen Kommunikation.

Einige autistische Kinder sprechen überhaupt nicht oder verfügen nur über einen sehr eingeschränkten Wortschatz. Oft wissen diese Kinder nicht, wie sie Sprache einsetzen sollen, um zu kommunizieren. Weiter zeigen autistische Kinder wenig Interesse an anderen Menschen, vermeiden Blickkontakt und haben Probleme die Gefühle anderer und soziale Situationen richtig einzuschätzen. Spielzeug benutzen sie häufig zweckentfremdet oder in immer gleicher Art und Weise. Der kleine Junge, den ich betreue, liebt es zum Beispiel Gegenstände zu drehen, von Rädern bis zu Tellern. Für viele autistische Kinder ist es schwierig, mit Veränderungen umzugehen. Oft kämpfen sie mit sensorischen Störungen und stimulieren sich deshalb selbst oder reagieren auf bestimmte Reize besonders empfindlich.

Trotz intensiver Forschung hat man bis heute die Ursache für Autismus nicht gefunden. Einigkeit herrscht darin, dass es sich um frühe Fehlentwicklungen im Gehirn handelt. Andere Wissenschaftler betonen eine genetische Komponente, da in einigen Familien (aber eben nicht in allen) Autismus gehäuft auftritt. Autismus findet man in allen Kulturen und sozialen Schichten. Jungen sind viermal häufiger betroffen als Mädchen. Autismus ist eine der am schnellsten zunehmenden Entwicklungsstörungen, und es streiten sich natürlich die Gelehrten, woran das liegt. Einmal sicherlich an der starken Medienpräsenz und an den besseren Diagnosemöglichkeiten, aber auch an der Ausweitung der Diagnose auf leichtere Fälle. In Amerika spricht die Fachwelt mittlerweile von "Autism Spectrum Disorder", weil Autismus eben in ganz unterschiedlichen Ausprägungen vorkommt.

Mein Arbeitgeber hat es sich nun zum Ziel gesetzt, diesen Kindern zu helfen. Dabei gibt es zwei Schwerpunkte: Die intensive Förderung in der häuslichen Umgebung und die Unterstützung in der Gruppensituation. Ich arbeite mit dem Kind zu Hause, und zwar von Montag bis Freitag jeden Tag für drei Stunden. Ich hatte erst einige Bedenken, dass drei Stunden für einen noch nicht einmal Dreijährigen vielleicht etwas zu viel und zu lang sind, denn ich kannte bis jetzt nur Frühförderung, die einmal am Tag für eine Stunde durchgeführt wird, aber das Programm ist gut durchdacht und funktioniert. Andere Kinder, die schon in kindergartenähnlichen Einrichtungen sind, erhalten durch unsere Organisation eine 1:1 Betreung, d.h. es begleitet jemand das Kind und hilft ihm, im Gruppenalltag zurecht zu kommen. Die häusliche Förderung findet dann häufig zusätzlich am Nachmittag statt. Wir versorgen Kinder im Alter zwischen 2 und 4 1/2 Jahren nicht nur in San Francisco sondern in der ganzen Bay Area. Der Therapieansatz ist prinzipiell verhaltenstherapeutisch und wird aber durch andere Ansätze ergänzt. Wir legen zum Beispiel großen Wert auf eine strukturierte Umgebung und visuelle Hilfen wie Fotos.

Nun fragt ihr euch sicherlich, wer den ganzen Spaß bezahlt. Oh Wunder, in der Sozialwüste Amerika werden diese Maßnahmen doch tasächlich durch staatliche Mittel finanziert. Ein Gesetz zur Förderung von Kindern mit Behinderungen macht dies möglich ("Individuals with Disabilities Education Act"), was ich schon einmal kurz in einem anderen Rundbrief erläutert habe (Rundbrief 05/1998). Allerdings sind zwei unterschiedliche Behörden zuständig je nach Alter des Kindes. Von 0-3 Jahren das sogenannte "Department of Developmental Services", ab drei kommt die Schulbehörde zum Zug, die je nach dem wo man lebt, besser oder schlechter arbeitet.

Gerichtsdaten auf dem Internet

Abbildung [23]: Die Internetsuchmaschine des Landgerichts von Santa Clara im Silicon Valley

Michael In Rundbrief 12/2005 haben wir ja schon mal darüber berichtet, dass Sexualstraftäter in einigen Bundesstaaten der USA per Gesetz mit Adresse im Internet stehen müssen. Aber auch ganz normale Gerichtsdaten sind öffentlich verfügbar, und "öffentlich" heißt hier in den USA tatsächlich: Für jedermann im Internet zugreifbar.

Nehmen wir zum Beispiel den Gerichtshof von Santa Clara, einem Landkreis (County) im Silicon Valley. Unter http://www.sccaseinfo.org kann man einsehen, welche Fälle dort in den letzten paar Jahren verhandelt wurden. Spannend, die Namen von Arbeitskollegen einzugeben und auf unerwartete Ergebnisse zu stoßen!

Klickt man auf "Search By: Party & Casetype" gibt man einfach einen Nachnamen ein und schon purzeln einem die verhandelten Fälle entgegen. Wie schon in Rundbrief 05/2000 erwähnt, kürzen Amerikaner ihre Vornamen gerne ab, sucht also nicht nach dem Oracle-Mogul Larry Ellison, sondern nach "Lawrence J. Ellison" und nicht nach dem Apple-Obermacker Steve Jobs, sondern nach "Steven P Jobs" und ihr werdet feststellen, dass diese sich vor nicht langer Zeit ein Gerichtsverfahren mit Plumbers & Pipefitters Local No. 572 Pension Fund geliefert haben.

Übrigens keine große Sache, es ist in den USA völlig normal, dass versucht wird, reichen Leuten oder Firmen Geld durch Gerichtsverfahren abzuluchsen, das muss nicht unbedingt heißen, dass die Ansprüche gerechtfertigt sind. Aber schon irgendwie schön, dass die Formel "Vor dem Gesetz sind alle gleich" zumindest was die Informationsverbreitung über das Gerichtsverfahren im Internet betrifft, tatsächlich wahr ist.

Netflix

Michael Kennt ihr Netflix? Das ist ein neuer Service, der die Video-Verleihläden in den Ruin treiben wird. Außer der Megakette Blockbuster natürlich, die versucht gerade, Netflix in den Ruin zu treiben, welcome to America!

Abbildung [24]: Ein Netflix-Umschlag mit einer DVD kommt per Post ins Haus.

Netflix hat eine Webseite, dort wählt man wie in einem Videoladen DVDs aus. Netflix hat natürlich ein paar DVDs mehr, genau wie Amazon mehr Bücher hat. Und genau wie Amazon hat Netflix einen "Recommendation-Engine", ein Computer-Programm, das einem vorschlägt, was man haben möchte, anhand von Daten anderer Leute, die ähnliches Bestellverhalten zeigen. So legt man eine lange Wunschliste an, die man dann Schritt für Schritt abarbeitet. Die Auswahl ist übrigens sehr gut, praktisch alle neuen Filme sind erhältlich, nur bei sehr obskuren Kunschtfilmen sind einige Videoläden in San Francisco besser sortiert.

Die ausgewählte DVD kommt praktisch immer am nächsten Tag an, als normaler Brief, den der Briefträger mit der anderen Post in den Briefkasten wirft. Das ist schlau gemacht, denn die Netflixler haben Shipping-Center übers ganze Land verteilt, damit keine langen Wartezeiten entstehen.

Die DVD darf man dann behalten solange man will. Man wäre aber blöd, herumzutrödeln, denn wenn man die DVD in demselben roten Umschlag zurückschickt, in dem sie angekommen ist, schickt Netflix am nächsten Tag die nächste DVD auf der Wunschliste los!

Netflix hat verschiedene Abonnements-Pläne, ich habe folgenden gewählt: Ich zahle Netflix $9.95 im Monat. Dafür kriege ich jeweils eine DVD, aber darf das Hin- und Herschickspiel beliebig oft betreiben.

Ich habe mal ausgerechnet, dass man so auf bis zu drei DVDs pro Woche kommen könnte: Dienstag, 13:00: DVD aus Briefkasten nehmen, ansehen, zurückschicken, zum Postkasten rennen, um 17:00 wird der noch geleert. Netflix kriegt die DVD am Mittwoch, schickt die nächste los, die kommt am Donnerstag an. Donnerstag, 13:00: DVD aus Briefkasten nehmen, ansehen, zurückschicken, zum Postkasten rennen, um 17:00 wird der noch geleert. Netflix kriegt die DVD am Freitag, schickt die neue los, die kommt am Samstag an. Ansehen, um 17:00 wird auch am Samstag die Post noch abgeholt, Netflix kriegt die DVD am Montag, schickt die neue los, die am Dienstag ankommt. Und der Reigen beginnt von vorne.

Abbildung [25]: Meine Netflix-Queue: Filme, die Netflix mir der Reihe nach schicken wird, sobald ich die DVD, die ich gerade zuhause habe, zurückschicke.

Manchmal wirft Netflix allerdings Sand ins Getriebe, da ist dann eine DVD in einem Shipping-Center "nicht erhältlich" und wird dann prompt über den halben Kontinent geschickt, was drei Tage dauert. Ich nenne das: "Shipped from Romania". Das bringt die ganze wohlgeölte Maschinerie zum Stillstand. Aber allzuoft können die Gauner das nicht machen, denn sonst kriegen sie per "Class Action Law Suit" (Sammelklage) mal wieder eine vor den Latz geknallt, wie vor einiger Zeit mal passiert. Aber alles in allem: Durchaus empfehlenswert.

Toppprodukt: Kolibri-Zuckerlwasser

Michael Bei uns in San Francisco gibt es Kolibris, etwa 5cm große putzige Kreaturen mit langen spitzen Schnäbeln, die so irre schnell mit ihren Flügeln schlagen, dass sie in der Luft stehen bleiben! Wenn so ein "Hummingbird", wie Kolibris auf Englisch heißen, anschwirrt, gibt er ein summendes Geräusch von sich als schwörre eine übergroße Hummel an. Und zack! Sind sie auch gleich wieder weg, sie leben in einer äußerst hektischen Welt, wie es scheint.

Abbildung [26]: Ein kleiner Kolibri am Zuckerlwassernaschplatz auf unserem Balkon

Wie schon mal berichtet (Rundbrief 09/2005) haben wir uns schon mal ein Häuschen auf dem Land gemietet, und die Besitzer dort hatten so einen Kolibri-Feeder. Das ist ein Glasbehälter, den man mit rotem Zuckerlwasser füllt, und zu dem zoomen die Kolibris dann hin und naschen aus den Öffnungen von der Flüssigkeit.

So dachte ich mir, so ein Teil könnte ich für unseren Balkon kaufen, und ging zum "Target", einer großen Supermarktkette. Zuerst wanderte ich ratlos in den endlosen Gängen umher, um dann unverhofft auf ein ganzes Regal (!) mit Kolibri-Bedarf zu stoßen. Ich erwarb einen Feeder und eine Großpackung von dem roten Zuckerzeug, füllte daheim den Glasbehälter auf und hing das Ganze auf den Balkon.

Wochenlang tat sich nichts, aber auf einmal erhielten wir regelmäßigen Besuch. Ich komme kaum noch nach mit dem Nachfüllen, so begierig saugen die kleinen Teufel an meinem Naschwerk. Topp-Produkt!

Video-Wahn

Michael Angelika hat mir ja zu Weihnachten eine kleine digitale Videokamera geschenkt und ich habe naturgemäß gleich anfangen, damit herumzuexperimentieren. Eine kleine Kostprobe für diejenigen, die mich noch nie live erlebt haben, zeigt das Video unten einen kleinen Mikrofontest, in dem ich aus dem Linux-Magazin vorlese. Das Video war der Renner bei meinen Kollegen bei Yahoo, denn dort rede ich für gewöhnlich kein Deutsch.

Video: Michael liest aus dem Linux-Magazin vor

Und auch meine handwerklichen Tätigkeiten werden mittlerweile per Video festgehalten. Neulich habe ich mir bei Amazon eine Nähmaschine bestellt, um endlich den Vorhang zurechtzustutzen und aufzuhängen, den wir vor mehr als einem Jahr (!) bei Ikea gekauft haben. Im Video könnt ihr mich als tapferes Schneiderlein bewundern.

Und auch eine Eigenproduktion im Dokumentationsstil gibt es zu bewundern: Eine Kurzreportage von Surfern unter der Golden Gate Bridge, mein allererstes Videostück mit Angelika als Dokumentartante.

Video: Die Surfer unter der Golden Gate Bridge

In der nächsten Folge: Wie ich ein Wiener Schnitzel nach dem Rezept von Alfons Schubeck zubereite und dann in der Pfanne brutzle.

Bis denn!

Michael & Angelika

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Letzte Änderung: 16-May-2022