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Rundbrief
  Rundbrief Nummer 107  
San Francisco, den 15.06.2014
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Rundbrief


Abbildung [1]: Mit dem Wetsuit im kalten Pazifik bei San Francisco.

Michael Wie ihr vielleicht wisst, habe ich mir im Februar und März eine zweimonatige Auszeit bei Yahoo genehmigt und Surfen gelernt. Zunächst fuhr ich fast jeden Tag nach Pacifica (20km südlich von San Francisco) und stieg mit meinem Alaska-tauglichen Wetsuit und einem gekauften Schaumstoffboard ins Wasser. Während eines darauf folgenden dreiwöchigen Urlaubs auf Hawaii habe ich dann die Strände auf der Insel Oahu, hauptsächlich um Waikiki herum, surftechnisch erkundet.

Abbildung [2]: Michael paddelt wie in Wilder, damit er die Welle bekommt.

Mittlerweile klappt's ganz gut mit dem Surfen, ich kann zwar noch keine Monsterwellen fahren, aber nehme schon die ein oder andere Welle mit und fahre darauf stolz stehend Richtung Strand. Ich konnte es kaum fassen, wieviel es da zu lernen gab! Man muss ungefähr fünf Dinge gleichzeitig machen, sonst paddelt man hilflos stundenlang im Wasser herum, ohne auch nur einmal aufzustehen. Deswegen schildere ich heute mal meine Erfahrungen, damit ihr auch wisst, wie das geht.

Abbildung [3]: Der Herr der sieben Meere auf Hawaii. Wird Michael auf seine alten Tage noch ein begnadeter Surfer?

Was mir vor meinen Surfversuchen gänzlich unbekannt war, ist, warum Wellen überhaupt entstehen und dann brechen. Hiermit lüfte ich das Geheimnis: Sie entstehen in Stürmen, die oft kilometerweit entfernt im Ozean peitschen und rollen dann in sogenannten "Sets" Richtung Strand. Ein "Set" besteht aus etwa fünf oder mehr Wellen, die im Abstand von etwa 20 Sekunden nacheinander heranrollen, und dann ist meist ein paar Minuten Pause.

Paddelt man raus auf den Pazifik, und es geht gerade ein Set durch, ist es gar nicht so einfach, durch die hereinbrechenden Wellen zu kommen, denn die werfen Mann und Surfboard oft wieder zurück Richtung Strand, oder, wenns ganz blöd kommt, krachen sie über einem runter und halten den Surfer unter Wasser in einer Strömung fest, aus der es für kurze Zeit kein Entrinnen gibt. Bei kopfhohen Wellen kann der sogenannte "Hold-Down" schon mal 5-10 Sekunden dauern. Da heißt es, Luft anhalten und die Nerven nicht verlieren, denn die Strömung legt sich über kurz oder lang wieder und man kann wieder auftauchen, Luft schnappen und weiter paddeln. Erfahrene Surfer verhindern solche Situationen, in dem sie schnell auf die herankommende Welle zupaddeln, und kurz vor dem Zusammenbruch mittels des sogenannten "Duck-Dive-Manövers" darunter wegtauchen. Dann peitscht die Strömung über den Surfer drüber, der nach der Welle auftaucht und weiter paddelt. Irgendwann erreicht man dann einen Bereich, in dem die Wellen nicht mehr brechen, sie heben nur noch sanft das Board und sausen darunter durch, ohne einen mitzureißen. Dort, im sogenannten "Line-up" liegen die Surfer dann faul auf ihren Brettern rum und warten auf die perfekte Welle.

Abbildung [4]: Auf kleinen Wellen kann ich schon fahren.

Eine Welle ist nur dann zum Surfen geeignet, wenn sie gerade dabei ist, einzubrechen. Und zwar nicht gleichmäßig, sondern langsam von links nach rechts (vom Strand aus gesehen, sogenannte "Lefts") oder umgekehrt ("Rights"). Klappt die Welle gleichmäßig ein, kommt also die Schaumkrone auf die ganze Breite verteilt gleich schnell herunter, handelt es sich um einen sogenannten "Closeout", was bei größeren Wellen einen "Wipeout" des Surfers zur Folge hat, den es total zerlegt, weil die Welle auf ihn herunter kracht.

Ein geübter Surfer fährt auf einer Welle immer auf der Flucht vor der sich seitlich nähernden Schaumkrone davon. Holt der Schaum ihn ein, fängt das Brett total zu vibrieren an und ist kaum mehr zu kontrollieren, ein Sturz ist meist die Folge. Anfänger lernen aber gerade in diesen Schaumkronen das Aufstehen, den sogenannten "Pop-Up", indem sie wild lospaddeln, von der Schaumkrone erfasst werden, was das Board beschleunigt, um dann in einem Satz auf die Füße und in die Hocke zu springen. Fortgeschrittene springen aufs Board, nachdem letzteres durch zügiges Paddeln und die Gravitationskraft in der sich aufbäumenden, aber noch nicht zusammengebrochenen Welle beschleunigt. Es ist jedesmal ein fast spirituelles Ereignis, wenn es klappt, die Schubkraft der Welle ist gewaltig und kommt scheinbar aus dem Nichts, und wenn man es schafft, aufzustehen, fährt man weiter und weiter und weiter, kann es gar nicht fassen, dass es so etwas gibt, und fühlt sich wie der Herrscher der Welt. Vom Zusehen allein kann man sich das gar nicht vorstellen, das muss man echt selbst erleben. Ich habe eine solche Freude daran, dass ich mittlerweile jeden Samstagmorgen Board und Wetsuit ins Auto packe, und kurz zum Strand runter fahre, eine Stunde lang herumpaddele, vier, fünf gute Wellen mitnehme und dann wieder heimbrause, damit wir noch etwas unternehmen können.

Benimmregeln beim Surfen

Abbildung [5]: Als die Hawaiianer das Surfen erfanden, fuhren alle gleichzeitig Richtung Strand.

Michael Als die Hawaiianer anno dunnemals das Wellensurfen auf Brettern entdeckten, feierten sie es als Gemeinschaftserlebnis: Kam eine Welle herangesaust, versuchten möglichst viele Surfer gleichzeitg loszupaddeln, in die Welle einzusteigen und dann aufrecht und parallel in Richtung Strand zu fahren. Statt den massiven Holzbrettern von damals fahren Surfer heutzutage weit kürzere und wendigere Epoxid-Geschosse, mit denen sie nicht mehr direkt Richtung Strand zielen, sondern mit allerhand Schwüngen seitwärts auf der Welle entlangreiten, gerade so, wie ein Snowboardfahrer einen Hügel runterschwingt.

Das hat natürlich zur Folge, dass eine Welle in der heutigen Zeit nicht mehr einer ganzen Gruppe von Leuten dient, sondern nur noch einer Einzelperson. Lauern dann 10 Personen im sogenannten "Lineup" auf die Welle, stellt sich die Frage, wer losfahren darf und wer warten muss.

Abbildung [6]: Wer hat hier Vorfahrt? Foto: Daniel Hjort

Als Surf-Neuling gilt es dabei allerhand ungeschriebenes Regelwerk zu beachten. So paddelt man nicht mitten in eine Gruppe von sogenannten "Locals" hinein, also Leuten, die jeden Tag an der gleichen Stelle im Wasser abhängen. Vielmehr paddelt der höfliche Fremdling erst mal im Bogen auf die lauernden Surfer zu und nähert sich ihnen seitlich. Der Grund: Kommt die nächste Welle angerollt und die Locals paddeln los, sollte man nicht im Weg stehen.

Abbildung [7]: Auf Oahu ist ein Surfstrand am nächsten.

Es gilt: Vorfahrt hat, wer als erstes auf der Welle ist. Da hat derjenige, der weiter draußen lauert, einen Vorteil, wenn die Welle auf seiner Position schon befahrbahr ist. Diese Strategie klappt aber nicht immer, denn die Stelle, an der die Wellen brechen, variiert zufällig, selbst innerhalb eines Sets. Kommt schon jemand auf der Welle angerauscht, darf man ihm nicht in die Quere kommen und muss mit den Händen im Wasser abbremsen, damit einen die Welle nicht ebenfalls mitreißt, sondern unter einem durchsaust.

Abbildung [8]: Jede dieser Wellen entsteht, weil sich das Wasser verflacht, und meist liegt ein scharfkantiges Riff darunter.

Klappt die Welle vom Strand aus gesehen von links nach rechts zusammen, und ein Surfer fährt schon von links nach rechts auf der Welle, gilt es als extrem unsportlich, weiter rechts ebenfalls in die Welle zu paddeln, sodass der Surfer auf der Welle auf einen zufährt und abbremsen muss. Das ist der gefürchtete sogenannte "Drop In", der meist wildes Gezeter auslöst! Zumindest in Pacifica sind die Leute aber sehr freundlich, es sind halt viele Anfänger dort, und das Schlimmste was einem passieren kann, ist, dass einem ein Board gegen den Kopf knallt, das irgendein Depp sausen lassen hat.

Abbildung [9]: Wer hier nach einem Sturz reinsaust kann gleich Rasierklingen umarmen.

Wenn man auf YouTube Surfer-Videos ansieht, sagt einem niemand, dass die tollkünen Sportskanonen teilweise nur Zentimeter über messerscharfen Riffen entlangsausen, und ein unkontrollierter Sturz vom Brett fatale Folgen hätte. Die überraschende Wahrheit ist, dass Wellen immer nur dort brechen, wo sich das Wasser kurzzeitig verflacht, und dort stehen im Pazifik meistens Steinformationen im Weg.

Abbildung [10]: Ein böser Schnitt von einer scharfkantigen Koralle an Michaels Zeh.

Im Film sieht es meistens so aus, als ob man im tiefen Wasser fährt, aber die Wahrheit ist, dass zwischen Surfbrett und messerscharfen Gesteinsformationen oft nur ein halber Meter Wasser liegt. Das ist besonders an der North Shore Oahus der Fall, am berühmten Sunset Beach mit dem Surfer-El-Dorado "Pipeline" schwingen sich die Top-Surfer von teilweise Hochhaus-hohen Wellen herab, an deren Fuß kaum noch Wasser ist, so dass ein Ausrutscher tödliche Folgen haben kann.

In solchen Gewässern darf man eigentlich nie vom Board absteigen, ist das Ende des befahrbaren Teils einer Welle erreicht, legen sich die Profis wieder sanft aufs Brett und paddeln wieder raus. Das dauernde Liegen und Paddeln geht unheimlich auf die Schultermuskeln, die normalerweise selbst bei sportlichen Leuten chronisch unterentwickelt sind. Mit zunehmender Praxis bekommt man aber einen gestählten Oberkörper, deshalb sehen die Profisurfer auch so gerippt aus. Ich arbeite noch daran.

Rustikales Austernessen in Point Reyes

Abbildung [11]: Frische rohe Austern verzehrt man in Point Reyes direkt am Wasser.

Angelika Eines der unschlagbaren Vorteile des Lebens in San Francisco ist, dass wir den pazifischen Ozean direkt vor der Haustür haben und so leicht an frischen Fisch kommen, sowohl in den einschlägigen Supermärkten als auch in den diversen Restaurants der Stadt. Auch lokale Austern gibt es, denn im guten Wasser des Naturschutzgebietes Point Reyes gedeihen sie besonders gut. Wir haben schon das ein oder andere Mal über Point Reyes geschrieben (Rundbrief 04/2006), denn hier verschlägt es uns immer wieder zum Wandern hin, wenn wir dem Jubel und Trubel der Großstadt entfliehen wollen. Das Naturschutzgebiet ist eine Landzunge, die weit in den pazifischen Ozean hineinragt und liegt nur etwa 1.5 Autostunden in Richtung Norden von San Francisco entfernt. Da am letzten Montag im Mai der amerikanische Feiertag "Memorial Day" zelebriert wird, um die gefallenen amerikanischen Soldaten zu ehren, nutzten wir das verlängerte Wochenende, um drei Nächte in den "Olema Cottages" bei Point Reyes unterzukommen. Hier gefällt es uns immer besonders gut, denn auf einem rustikalen Bauernhofgelände gibt es dort kleine freistehende Häuschen zu mieten. Memorial Day läutet in den USA übrigens die Sommersaison und bevorstehende Ferienzeit ein. In San Francisco ist der letzte Schultag vor den großen Sommerferien dieses Jahr zum Beispiel am Freitag, dem 30. Mai.

Abbildung [12]: In dieser rustikalen Hütte auf der Austernfarm kann man Austern direkt vor Ort zum Verzehr erwerben.

Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich darüber berichten, was es für hervorragende Austern in Point Reyes zu essen gibt, denn gleich drei Austernfarmen liegen hier: Die Hog Island Oyster Company, die Tomales Bay Oyster Company (schon seit 1909 in Betrieb) und die Drakes Oyster Company. Die Austern mögen das kalte, klare Wasser der Tomales-Bucht. "Tomales Bay" ist das Wasserinlet zwischen der Halbinsel "Point Reyes National Seashore" und dem Westküstenfestlandabschnitt, auf dem sich auch der berühmte Highway 1 in Richtung Norden schlängelt.

Abbildung [13]: Die Halbinsel Point Reyes im Norden San Franciscos steht als "National Seashore" unter Naturschutz.

Drakes Oyster Company siedelt seine Austern direkt in der Bucht "Drakes Bay" auf der Halbinsel Point Reyes an. Schon seit ungefähr 80 Jahren werden Austern in der "Drakes Bay" gezüchtet. Die Austern der drei Austernfarmen kann sich der Feinschmecker in verschiedenen Restaurants in San Francisco und Umgebung einverleiben, aber nirgendwo sind sie natürlich so frisch wie direkt von der Austernfarm. Eigentlich verbindet man ja mit Austernessen feines Tafelsilber und weiße Tischdecken, aber bei den drei Farmen in Point Reyes geht es eher zünftig zu. Draußen an Picknicktischen schlürft der Austernliebhaber in der frischen Brise seine Austern, die er vorher in einem kioskähnlichen Gebäude gekauft hat.

Abbildung [14]: Michael der Austern-Feinschmecker.

Die ganz hartgesottenen kaufen die Austern dann auch mit geschlossener Schale und öffnen sie am Picknicktisch mit einem Austernmesser. An der Drakes Bay konnten wir die Austern allerdings gegen einen Aufpreis auch von einem Profi vor dem Verzehr öffnen lassen. Nachdem wir uns vorher Videos auf YouTube angeschaut hatten, wie man am besten eine Auster öffnet, ohne sich das scharfe Messer in die Hand zu rammen, beschlossen wir, doch lieber den Aufpreis zu berappen. Wir wollten dann nämlich doch nicht den Rest des Wochenendes in der Notfallaufnahme eines amerikanischen Krankenhauses verbringen. Aber ich weiß schon, wer sich auf Amazon, sobald wir wieder zu Hause sind, ein Austernmesser und dazugehörige Metallhandschuhe kauft, um das Austernöffnen zu üben.

Abbildung [15]: Berge von Schalen aufgegessener Austern.

Die Drakes Oyster Company bietet drei verschiedene Austerngrössen an, nämlich kleine, mittlelgroße und große. Die kleinen und mittelgroßen isst man am besten roh, während die ganz großen auch zum Grillen gegeignet sind. Wir mögen die Austern aber am liebsten roh, denn nur so erkennt man den feinen Geschmack. In der Regel gibt es Zitrone zum Drüberträufeln dazu, eine rote Cocktailsauce oder eine Essigzwiebel-Vinaigrette.

Die Drakes Bay Oyster Company bangt übrigens gerade um ihre Existenz, denn die Firma befindet sich direkt auf der Point Reyes National Seashore, die zum amerikanischen Nationalparkverbund gehört und somit unter staatlichem Schutz steht. 1962 stellte Präsident John F. Kennedy diesen einzigartigen Landstrich unter Naturschutz. Da sich aber seit dem 19. Jahrhundert landwirtschaftliche Betriebe auf Point Reyes befinden, erlaubte die Nationalparkverwaltung den Bauern, das Land weiterhin landwirtschaftlich zu nutzen und verpachtete den Bauern das Land gegen ein geringes Entgelt.

Abbildung [16]: Die Nationalparkverwaltung will die Drakes Bay Oyster Company schließen.

Auch die Drakes Bay Oyster Company, bis 2004 Johnson Oyster Company genannt, erhielt so einen Pachtvertrag, der die Nutzung der Gewässer zur Austernzucht erlaubte. Als der Pachtvertrag aber 2012 auslief, hieß es auf einmal, dass es keine Verlängerung mehr gibt, weil die Austernzucht das sensible Ökosystem der Drakes Bay negativ beeinflusse. Daraufhin entbrannte ein heftiger Rechststreit, denn der heutige Besitzer, der die besagte Austernfarm erst 2005 erwarb, will nicht so sang- und klanglos seine Sachen packen und abziehen. Es gibt zwei Lager: Die einen sagen, die Austernfarm war immer schon da und zwar schon bevor der Landsdtrich unter Naturschutz gestellt wurde, und operiert im Einklang mit der Natur. Die anderen behaupten, dass es das gute Recht der Nationalparkverwaltung ist, den Pachtvertrag nicht zu verlängern und somit die kommerzielle Nutzung zu beenden. Die Bevölkerung in Point Reyes scheint eher auf der Seite der Austernfarm zu stehen, denn wir sahen überall Plakate mit der Aufschrift "Save our Drakes Bay Oyster Farm" (Rettet unsere Drakes Bay Austernfarm). Bis jetzt hat die Firma aber rechtlich schlechte Karten gehabt und in den verschiedenen Instanzen verloren. Nun bleibt nur noch das oberste amerikanische Gericht, der U.S. Supreme Court, denn Nationalparks unterliegen der Gesetzgebung der amerikanischen Regierung und nicht etwa der der Bundesstaaten, in denen sie sich befinden.

Die amerikanische Steuererklärung

Abbildung [17]: Fertig! Es fehlt nur noch die Unterschrift unter dem 1040-Formular. Foto: AgriLife

Angelika Jedes Jahr im April raufen sich Millionen von amerikanischen Steuerzahlern und -beratern die Haare, denn am 15. April, komme was da wolle, muss jeder, der in den USA steuerpflichtig ist, seine amerikanische Steuererklärung für das vorherige Jahr abgeben. Am vergangenen 15. April war also die Steuererklärung für das Jahr 2013 fällig. Nur wenn der 15. April auf ein Wochenende oder einen Feiertag fällt, verlängert sich die Gnadenfrist bis zum nächsten Werktag. Auch gibt es theoretisch die Möglichkeit, die Abgabe um ein halbes Jahr hinauszuziehen und eine Verlängerung zu beantragen, also die Steuererklärung am 15. Oktober abzugeben. Allerdings befreit einen das amerikanische Finanzamt nicht davon, die Steuerschuld zu begleichen. Rechnet der Steuerzahler also damit, Steuern nachzuzahlen, muss er diese bis zum 15. April begleichen, Verlängerung hin oder her, oder es hagelt Zinsen und Strafgebühren. Ich habe deshalb nie richtig verstanden, warum sich jemand für eine Verlängerung entscheidet, denn wenn ich eh ausrechnen muss, wieviel Steuern ich eventuell nachzuzahlen habe, kann ich mich auch gleich hinsetzen und alles fertig machen, es sei denn, ich weiß, dass ich fast immer eine Vergütung vom Finanzamt erhalte.

Das Ausfüllen unserer Steuererklärung zählt nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen, aber da Steuern ja ein Thema sind, um das niemand so richtig herum kommt, habe ich gedacht, dass es euch vielleicht interessieren könnte, wie eine amerikanische Steuererklärung konkret aussieht: Was wird versteuert, was kann man absetzen? Nun will ich euch aber auch nicht mit endlosen Details langweilen, denn amerikanische Steuergesetze sind ähnlich komplex wie deutsche; und es gibt tausend und eine Ausnahme oder Sonderregelungen. Also, konzentrieren wir uns auf das Formular 1040, das zentrale Standardformular des amerikanischen Steuerplichtigen. Grob geschätzt nutzen 70% aller Steuerzahler dieses Hauptformular, und je nach dem, wie komplex oder einfach die individuelle Steuersituation ist, kommen eine Anzahl von Unterformularen hinzu, die das Steuersystem entweder mit einem Buchstaben oder einer vierstelligen Nummer versieht. Hier sind ein paar der klassischen Zusatzformulare, im Behördenenglisch "Schedules" genannt, die der Steuerzahler zusammen mit dem Hauptformular 1040 einschickt:

Schedule A: Das Formular A ist auszufüllen, wenn der Steuerpflichtige bestimmte Aufwendungen einzeln absetzen möchte: 1) Medizinische Ausgaben, die aus der eigenen Tasche zu begleichen waren. Allerdings müssen diese 10% des zu versteuernden Einkommens übersteigen. 2) Steuern, zum Beispiel die, die im Steuerjahr an den Bundestaat, in dem man lebt, entrichtet wurden. Da mag euch jetzt absurd vorkommen, aber ist eigentlich logisch und gerecht, denn es gibt Bundestaaten, die zum Beispiel von ihrern Bürgern keine bundesstaatliche Einkommenssteuer verlangen (Alaska, Florida, Nevada, South Dakota, Texas, Washington, Wyoming), während Bundesstaaten wie Kalifornien und New York hohe Einkommenssteuersätze haben. Man gibt hier ja auch zwei verschiedene Steuererklärungen ab, eine in dem Bundestaat, in dem man im Steuerjahr lebte (State Income Tax), und eine für den Bund (Federal Income Tax). Ich sage euch, das ist immer der Wahnsinn. Nachdem ich das 1040 und die einhundert und eins Unterformulare mit Hilfe meines Steuersoftwareprogramms Turbo Tax ausgefüllt habe, geht der gleiche Quatsch für den Bundesstaat Kalifornien los, nur heißt das Formular hier 540, willkommen in Absurdistan! 3) Schuldzinsen für Hausdarlehen (allerdings in gewissen Grenzen). Zahlt ein verheiratetes Ehepaar zum Beispiel $12.000 Zinsen pro Jahr für ein Hausdarlehen, können ungefähr $4.200 davon abgesetzt werden. 4) Spenden für gemeinnützige Einrichtungen und Institutionen, allerdings nur wenn sie nicht 30% bis 50% des zu versteuernden Einkommens übersteigen. 5) Verluste durch Diebstahl oder andere Unglücke (zum Beispiel Naturkatastrophen), allerdings nur was über 10% des zu versteuernden Einkommens hinaus geht. 6) Verschiedene andere Aufwendungen, wie zum Beispiel berufsbezogene Ausgaben, die der Arbeitnehmer nicht erstattet bekam, Ausgaben für Steuerberater oder Steuersoftwareprogramme, wenn sie 2% des zu versteuernden Einkommens übersteigen.

Abbildung [18]: Steuerformulare liegen in einer öffentlichen Bibliothek aus. Foto: Brian Herzog

Schedule B: Wenn man mehr als $1.500 Zinseinnahmen oder Dividenden im Jahr hatte, kommt das Formular B auf den Plan. Im ersten Teil werden die Zinsen aufgelistet, im zweiten Teil die Dividenden. Allerdings bedeutet das nicht, dass Zinsen unter $1500 nicht zu versteuern sind, weit gefehlt. Alle Zinsen und Dividenden sind zu versteuern. Nur braucht man für geringere Beträge kein extra Formular auszufüllen sondern trägt den Betrag einfach in die entsprechende Zeile des Hauptformulars 1040 ein. Übrigens ist auf dem Formular B im dritten Teil anzugeben, ob der Steuerzahler ein ausländisches Konto besitzt und in welchem Land es sich befindet.

Schedule C: Selbständige Arbeitnehmer benutzen dieses Formular, um ihren Gewinn oder Verlust aus selbständiger Tätigkeit auszurechnen und dementsprechend zu versteuern.

Schedule D: Hier werden Gewinne oder Verluste von Aktienverkäufen sowie Verkäufen von Aktienfonds aufgelistet. Der Steuerzahler muss zwischen kurzfristigen Gewinnen bei Aktien, die er innerhalb eines Jahres verkauft hat, oder langfristigen Gewinnen bei Aktien, die sich mehr als ein Jahr lang in seinem Besitz befanden, unterscheiden. Die Steuer ist underschiedlich. Bei kurzfristigen Gewinnen entspricht er dem Einkommenssteuersatz des Steuerplichtigen, bei langfristigen Gewinnen zwischen 15-20%. Ein besonderes Zuckerl des amerikanischen Steuergesetzes ist, dass Aktiengewinne gegen Aktienverluste aufgerechnet werden können und man dann nur den Reingewinn zu versteuern hat. Eine Ausnahme gibt's: Den sogenannten Wash-Sale (Rundbrief 05/2010). Wer sich total verspekuliert hat und über das gesamte Jahr gerechnet unterm Strich einen Verlust produziert, kann bis zu $3.000 davon von seinen sonstigen Einnahmen absetzen. War der Gesamtverlust höher als $3.000, gehen nur $3.000 im aktuellen Jahr, aber der Restverlust kann ins nächste Jahr mit rübergenommen und dann abgesetzt werden.

Schedule SE (Self-employment Tax): Selbständige berechnen mit Hilfe dieses Formulars die Höhe ihrer Sozialversicherungsabgaben. Das sind die Beiträge zur staatlichen Rentenversicherung (Social Security) und Medicare (die staatliche Krankenversicherung im Rentenalter).

Ich habe im Rundbrief schon einmal erwähnt, dass mit der amerikanischen Steuererklärung keine Belege oder Quittungen einzuschicken sind (Rundbrief 05/1998). Allerdings schicken sämtliche amerikanische Banken, Kreditinstitute und Börsenmarkler Kontrollmitteilungen an das Finanzamt, auf den sogenannten 1099-Formularen. Dort wird genau aufgelistet, wieviele Zinsen das Bankkonto übers Jahr abgeworfen hat, wieviel es an Dividenden gab, und welche Aktien veräussert wurden. Ende Januar flattern einem die 1099s ins Haus und das Finanzamt erhält eine separate Kopie. Das Formular "W-2" erhält jeder Arbeitnehmer ebenfalls im Januar in dreifacher Ausfertigung. Das ist letztendlich so etwas wie eine Steuerkarte, denn es werden das Jahresgehalt aufgelistet, und in welcher Höhe Sozialversicherungsbeiträge und Einkommensteuer abgeführt wurden. Beim Einschicken der Steuererklärung per Post heftet man eine Kopie des Formulars "W-2" an sein 1040-Formular. Wird die Steuererklärung elektronisch übermittelt, was sich in Amerika "e-filing" schimpft, braucht es keine Kopie mehr.

Abbildung [19]: Das gefürchtete Formular 1040. Foto: John Morgan

In den USA dient die Sozialversicherungsnummer (SSN), die jeder bei der Geburt erhält, gleichzeitig als Steuernummer. Einwanderer in bestimmten Visakategorien bekommen allerdings keine SSN, und es leben auch Millionen von illegalen Einwanderern im Land, die ebenfalls keine haben. Zahlen diese Bevölkerungsgruppen allerdings brav ihre Steuern, drückt das Finanzamt ein Auge zu, denn es will nur sein Geld der Immigrantenstatus ist da oft zweitrangig. In diesen Fällen erhält der ehrliche Steuerbürger eine Steuernummer ("Tax Identification Number") als Ersatz für die SSN. Die Nummer muss man auf jedem Steuerformular angeben und auch auf dem oben erwähnten Formular 1099 dient sie zur Identifizierung.

Bevor man sich an das Ausfüllen des Steuerformulars macht, geht es zunächst darum, festzustellen, welche Steuerklasse auf einen zutrifft, in den USA "Filing Status" genannt. Insgesamt sind es fünf verschiedene Klassen: 1) "Single": Alleinstehend 2) "Married, filing jointly": Verheiratet, gemeinsame Steuererklärung, auch dann, wenn nur einer arbeitet 3) "Married, filing separately: Verheiratet, getrennte Steuererklärungen, denn für Verheiratete, die ungefähr gleich viel verdienen, kann es unter Umständen besser sein, wenn jeder eine separate Steuererklärung abgibt. 4) "Head of Household": Haushaltsvorstand, zum Beispiel wenn man alleinerziehend ist. 5) "Widow/Widower with dependent child": Witwe/Witwer mit abhängigem Kind (kann zwei Jahre lang nach dem Todesfall des Ehepartners als Steuerklasse gewählt werden). Die verschiedenen Klassen bestimmen, wie hoch die Freibeträge sind und was abgesetzt werden darf.

Abbildung [20]: Die erste Seite des Formulars 1040 für Familie Mustermann.

Aber um für euch alles etwas anschaulicher zu machen, hilft vielleicht ein konkretes Beispiel. Holger und Monika Mustermann sind zwei Deutsche, die die amerikanische Greencard besitzen und mit ihren zwei noch schulpflichtigen Kindern in San Francisco leben. Sie leben seit fünf Jahren in den USA und haben auch das gesamte Jahr 2013 über in San Francisco gelebt und gearbeitet, müssen also ihr weltweites Einkommen für das Jahr 2013 in den USA versteuern. Das Ehepaar Mustermann gibt eine gemeinsame Steuererklärung ab (Status: Married, filing jointly). Monika Mustermann arbeitet als Lehrerin an einer öffentlichen Schule in San Francisco und verdient im Jahr 55.000 Dollar. Holger Mustermann ist selbständiger Autor und hat im Jahr 2013 80.000 Dollar Gewinn erwirtschaftet. Auf dem Formular 1040 trägt Monika ihr Gehalt in der Zeile 7 ein und Holger den Gewinn aus seiner selbständigen Tätigkeit in Zeile 12.

Den Gewinn errechnet er, indem er Schedule C ausfüllt. Das Ehepaar Mustermann bekam Sparzinsen in Höhe von 400 Dollar, davon warf ein altes deutsches Sparkonto 200 Dollar ab. Dividenden gab es in Höhe von $1.300. Die angefallenen Kapitaleinkünfte sind alle als gewöhnliche Dividenden auf dem 1099 charakterisiert, also werden sie mit dem regulären Einkommenssteuersatz versteuert. Zum Vergleich: als "qualifiziert" klassifizierte Dividenden werden nur mit 15%-20% versteuert. Dividenden, die von amerikanischen Firmen ausgeschüttet werden, fallen in der Regel in die qualifizierte Kategorie ("qualified dividends").

Abbildung [21]: Die zweite Seite Formulars 1040 für Familie Mustermann.

Obwohl Holger und Monika weder Zinsen noch Dividenden in Höhe von $1.500 Dollar haben, müssen sie trotzdem Schedule B ausfüllen, da sie über ein Konto in Deutschland verfügen. Holger verkaufte auch ein paar Aktien der Firma Amazon und erzielte einen Gewinn von $3.500, wie er auf Schedule D errechnet und dann den Betrag in der Zeile 13 auf dem 1040 eingetragen hat. Das gesamte Einkommen der Familie Mustermann im Jahr 2013 beträgt somit $140.200, was sich aus der Summe von $55000 + $400 + $1300 + $80000 + $3500 ergbit. Holger darf jetzt noch in Zeile 27 die Hälfte seines Sozialversicherungsbeitrags als Selbständiger abziehen, und zwar $5.652 Dollar, was das gemeinsame Einkommen auf $134.548 Dollar sinken lässt. Der Betrag wird hier "Adjusted Gross Income" genannt. Jetzt geht es darum, diesen Betrag weiter zu schmälern. Zunächst verfügt die Familie Mustermann über absetzbare Aufwendungen im Wert von $12.800 (Schedule A). Da die Einzelaufstellung ihrer Aufwendungen die Standardwerbekostenpauschale, die für Verheiratete $12.200 beträgt, um 600 Dollar übersteigt, ist es für Familie Mustermann sinnvoller, die Aufwendungen mit Hilfe des Schedule A einzeln abzusetzen.

Die Familie kann weiterhin für jedes Familienmitglied, das im Haushalt lebt (also einschließlich des Ehepaar Mustermanns 4 Personen), eine Pauschale von $3.900 pro Person absetzen, die sogenannten "Exemptions". Obwohl die Familie für Kinderbetreuung aufkommt, da beide Eltern arbeiten, können Holger und Monika die Kinderbetreuungspauschale ("Child Care Credit") nicht in Anspruch nehmen, da beide zusammen zu viel verdienen. Auf Zeile 57 trägt Holger seine zu zahlenden Sozialversicherungsbeiträge als Selbständiger ein. Holger zahlte als Selbständiger Steuern im Wert von $20.000 voraus und von Monikas Gehalt wurden vom Arbeitgeber schon insgesamt $8.250 Steuern für den Bund einbehalten. Die Familie zahlt also für das Jahr 2013 einen Betrag von $1.499 an Steuern an den Bund (Federal Income Tax) nach. Schickt die Familie ihre Steuererklärung per Post ein, legt sie einfach einen Scheck über $1.499 mit bei. Bevorzugt die Familie die elektronische Steuererklärung, kann sie den Betrag bequem mit Kreditkarte zahlen.

Käserei in Nicasio

Abbildung [22]: Diesen Käse von der Käserei "Nicosia Cheese Company" nördlich von San Francisco bewahrt man besser in einer zweifachen Zip-Lock-Hülle im Kühlschrank auf.

Angelika Käse was lange Zeit eine eher traurige Angelegenheit in den USA. Ich erinnere mich noch gut, als wir das erste Mal Ende der Achtziger durch die USA reisten und Supermärkte Käse nur in der künstlich-chemischen Variante oder einzeln abgepackt und eingeschweißt in Scheiblettenform anboten. Wenn wir guten Käse fanden, war der meist aus Italien, Holland oder Frankreich importiert und es gab in der Regel nur die Standardsorten wie Gouda oder Camembert. Schon damals fragte ich mich, wie ein Land, das soviel Kühe hat, nicht auf die Idee kommt, besseren eigenen Käse zu produzieren.

Abbildung [23]: Die Käserei "Nicosia Cheese Company" nördlich von San Francisco.

Aber das lag natürlich hauptsächlich an den Essgewohnheiten, denn Käse wurde hauptsächlich nur auf den berühmten Cheeseburger oder aufs Sandwich gepackt. Ende der 90er änderte sich das aber schlagartig. Der amerikanische Konsument entdeckte, dass man Käse zum Wein verzehren kann und gerade in Landstrichen mit hoher Restaurantdichte wie zum Beispiel in New York City, Boston, San Francisco, Chicago oder Portland, erlebt handgemachter Käse von kleinen Käsereien seit einigen Jahren einen Boom.

Abbildung [24]: Die Käsesorten "Nicasio Square" und "Nicasio Geronimo" von der Käserei Nicosia Cheese Company.

In den Landkreisen Marin und Sonoma, also nördlich der Golden Gate Bridge, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von kleinen Käsereien, die mit viel Liebe Käse produzieren. Viele bieten mittlerweile ähnlich wie die Weingüter im Napa und Sonoma Valley, Käse kostenlos zum Probieren an. Als wir im Mai in Point Reyes weilten (siehe Austernbeitrag Rundbrief 06/2014), fuhren wir auf unserem Rückweg durch den kleinen Ort Nicasio. Der Ort gehört zu einem meiner Lieblingsorte, denn hier ist einfach die Zeit stehen geblieben und es freut mich immer, dass solche Orte noch existieren in der hochmodernen Bay Area. Auf jeden Fall steht hier ein Biobauernhof, der auch eigenen Käse herstellt, nämlich die Nicasio Valley Cheese Company Die Käserei arbeitet ausschließlich mit Biomilch und stellt zur Zeit acht Käsesorten her. Michael und ich lieben ja die etwas deftigeren Sorten und deshalb sind unsere Favoriten dieser Käserei der "San Geronimo", der wie eine Mischung aus Fontina und Raclettekäse schmeckt, und der "Nicasio Square" Käse, der laut Broschüre an den italienischen Taleggio erinnern soll. Es wundert übrigens kaum, dass der Bauernhof seine Liebe zum Käse entdeckt hat: Die Vorfahren kamen aus der Schweiz und erwarben 1919 Land in Nicasio.

Top-Produkt: Surfanzug- und Stiefel-Trockner

Abbildung [25]: Der ventilierende Riesenkleiderbügel "UK HangAir" ...

Michael Nach dem Surfen spült man den Anzug mit Leitungswasser ab, um das Meersalz zu entfernen, denn das würde seinen Nähten in kürzester Zeit stark zusetzen. Ich nehme immer die ganze Ausrüstung in die Dusche mit und halte die Gummistiefel und den Wetsuit kurz unter den heißen Strahl, bevor ich mich meinem Astralkörper widme.

Doch wie kriegt man die Ausrüstung wieder trocken? Das ist ganz wichtig, denn wer schon einmal versucht hat, in einen nass-kalten Wetsuit einzusteigen, wird sofort einsehen, dass sich das so furchtbar anfühlt, dass es wahrscheinlich sogar gegen die Genfer Konventionen verstößt. Aber selbst bei trockenem warmen Wetter dauert es gute zwei Tage, bis sich die Innenseite des Anzugs nicht mehr feucht anfühlt. Die Ausrüstung muss allerdings jeden Tag einsatzbereit sein, schließlich könnten schon morgen bombige Surfverhältnisse herrschen.

Abbildung [26]: ... trocknet den Wetsuit in ein paar Stunden.

Deswegen habe ich mir bei Ebay für etwa $60 einen "UK HangAir" genannten Riesenkleiderbügel mit eingebautem Ventilator gekauft, mit dem man den Anzug zum Beispiel an der Duschstange aufhängt und das Kabel einstöpselt. Der Ventilator bläst Kaltluft von oben in den Anzug hinein, die unten an den Ärmeln und Beinöffnungen wieder austritt und die Feuchtigkeit langsam herauspustet.

Abbildung [27]: Nasse Surfschuhe trocknet der praktische Stiefeltrockner von MaxxDry.

Eilig darf man es dabei nicht haben, denn die Prozedur dauert schon so ungefähr fünf Stunden, aber dann hat man einen trockenen Anzug, in den man auch bei kaltem Wetter am Strand ohne Schockstarre schlüpfen kann. Für die Stiefelchen gilt ähnliches, ohne technische Hilfe trocknen die wegen der kleinen Öffnung oben nur sehr langsam, und wenn man nicht einschreitet, entwickeln sie langsam aber sicher einen grauenvollen Modergeruch. Hier schafft ein weiteres Gerät für $60 Abhilfe: Der "MaxxDry Boot Shoe and Glove Dryer" bietet insgesamt vier Plastikpfeiler mit obenliegenden Lüftungsöffnungen, aus denen je nach Einstellung kalte oder warme Luft strömt. Man stülpt die Stiefel oder Handschuhe drüber, stellt die eingebaute Uhr auf drei Stunden und kann anschließend die wunderbar trockene Ausrüstung in den Schrank räumen.

Abbildung [28]: Das Surfboard lagert Michael hoch oben an der Wand seines Arbeitszimmers.

Und wo lagert man ein fast 3 Meter langes Anfänger-Surfboard in einer Mietwohnung in San Francisco ohne Keller oder Dachboden, und einer Tiefgarage in der alles, was nicht niet- und nagelfest ist, sofort geklaut wird? Dazu habe ich mir die sogenannten Surf Dogz bestellt, lange, gepolsterte Metallstangen an einer Befestigungsschiene, die man mit dicken Schrauben in der Wand knapp unterhalb der Zimmerdecke verankert und dann das Surfboard drauflegt. Wie man das bei der in Kalifornien üblichen Wandstärke eines Pappendeckels macht, darauf gehe ich in einem der nächsten Rundbriefe ein. Abbildung 28 zeigt meine Arbeitshöhle. Über dem Sofa nimmt das Board wirklich keinen wertvollen Platz weg und ich kann ganz schnell ran, es zum Auto runtertragen und runter zum Strand zischen. Um's zusammenzufassen: Top-Surf-Produkte, alle drei!

Grüße aus dem Surferparadies:

Angelika & Michael

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Letzte Änderung: 21-Nov-2017