Angelika/Mike Schilli |
|
Alaska
Kajak im Eismeer
Fischfang
Homesteading in der Wildnis
Bushlines
Alaska Permanent Fund
Gletschertouren
Bären
Schmelzende Gletscher
Killerwale zum Anfassen nahe
Elche
|
Angelika In Alaska ist der Weg wirklich das Ziel, denn vielfach stellt es die eigentliche Herausforderung dar, zunächst irgendwo hinzukommen. Es gibt nur wenig Straßen in Alaska und kleine Flugzeuge, wie z.B. die netten Wasserflugzeuge und Boote sowie Fähren, erweisen sich als das Transportmittel der Wahl. Im Reiseführer las ich auch, dass nur wenige Gebiete in Alaska gut beschilderte Wanderwege haben. In unserer Ecke sei die Beschilderung aber vorbildlich. Hmm! Problematisch wird es nur, wenn der Winterschnee die Schilder und Bäume umhaut und der Trupp der Freiwilligen vor der Sommersaison noch nicht aufgebrochen ist, um den Wanderweg aufzuräumen. Auch scheint man in Alaska Unwegsamkeiten etwas anders einzuschätzen.
So wollten wir von Homer aus den "Glacier Lake Trail" (Gletschersee-Wanderweg) im Kachemak Bay State Park laufen. Dazu mussten wir allerdings erst ein Wassertaxi (sprich Boot) mieten, das uns von Homer aus auf die andere Seite der Bucht brachte, um uns am Anfang des Weges abzusetzen und fünf Stunden später am Ende des Rundweges in einer anderen kleinen Bucht wieder abzuholen.
Die Wassertaxis sind wirklich praktisch, aber nicht ganz billig. Wir zahlten pro Nase 65 Dollar, um an unseren Wanderweg zu gelangen. Der Besitzer (ein Mann namens Mako) von "Mako's Water Taxi" informierte uns freundlich, dass der Wanderweg dieses Jahr zwar noch nicht offiziell geräumt sei, dass ein Schild an einer Abzweigung am Boden liege und dass wir über einige umgeknickte Bäume zu klettern hätten. Na, und ein bisschen Schnee liege noch hier und da. Aber alles kein Problem.
Und ich sage euch, wir kletterten und kletterten. Da die Sonne herrlich warm schien, hatte sich der harte Schnee auf dem Weg stellenweise eher in ein Bächlein verwandelt, aber unsere wasserdichten Turbo-Wanderschuhe hielten durch. Die Belohnung war der wunderschöne, teilweise noch zugefrorene Gletschersee mit dem Grewingk-Gletscher im Hintergrund, den wir uns mit niemandem teilen mussten.
Am Tag zuvor hatte Michael die groben Koordinaten der einzelnen Wegpunkte aus dem Internet geholt und nach wilden Koordinatentransformationen auf seinem tragbaren GPS-System eingespeichert. So wussten wir stets, wie weit es noch bis zur nächsten Abzweigung war, das war sehr beruhigend.
Als wir schon fast unserer vereinbarten Treffpunkt mit dem Wassertaxi erreicht hatten, kletterten wir abermals über einen riesigen Nadelbaum und schwupps, war der Weg nicht mehr auszumachen. Michael ging ein paar Schritte voraus und stand im dichten Unterholz. Kein Weg weit und breit. Nach einigen unangenehmen Minuten beschloss ich, einfach wieder über den Baum zurück zu klettern, denn vor dem Baum hatten wir den Weg noch gesehen. Und richtig, der zweite Versuch führte zum Erfolg. Wenig später holte uns das Wassertaxi am vereinbarten Zielpunkt ab. Michael hatte während der Wanderung schon das Szenario entworfen, was wir machen würden, wenn das Taxi nicht käme. Ich hingegen konzentrierte mich lieber auf die Bärengefahr.
|
|
|
|
|
Rundbriefe 1996-2016 als PDF:
Jetzt als kostenloses PDF
zum Download.
Spezialthemen: