Angelika/Mike Schilli |
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Angelika Schon lange wollte ich die Südstaaten der USA bereisen, und zwar genauer gesagt Charleston in South Carolina. Ich interessiere mich nicht nur für Geschichte sondern auch für Städte, die Geschichten erzählen können, also Orte mit Charme und alten architektonisch interessanten Gebäuden. An der Westküste der USA findet sich derlei kaum.
Die Ostküste bietet in dieser Hinsicht schon wesentlich mehr. Bei der Reisevorbereitung wurde mir schnell klar, dass wir uns nicht nur Charleston sondern auch Savannah anschauen sollten. Savannah liegt zwar nur 150km südlich von Charleston, aber doch schon wieder in einem anderen Bundesstaat, nämlich in Georgia.
Es scheiden sich die Geister, ob nun Charleston oder Savannah schöner ist. Beide bieten viel und Ähnliches, letztlich ist es Geschmackssache, doch beide sind einen Besuch wert. Charleston ist etwas älter und etwas größer als Savannah. Es wurde 1670 gegründet und hat mittlerweile etwas über 150.000 Einwohner, während Savannah erst 1733 entstand und jetzt mit 147.780 Einwohnern aufwartet.
Durch meine Anstellung an der deutschen Schule verfüge ich jetzt nicht mehr nur über eine Woche Osterferien, sondern gleich zwei, wie im deutschen Schulsystem üblich. Das war perfekt für unseren Südstaatenurlaub. Wir flogen über Charlotte in North Carolina nach Charleston in South Carolina ein, blieben zunächst einige Tage dort, bevor es weiter nach Savannah ging, und dann schließlich weiter an die Küste nach Jekyll Island.
Auf uns wirkte Charleston touristischer als Savannah. Es fielen gleich die Pferdekutschen auf, die Touristen durch den historischen Teil kutschierten. Die Altstadt bietet wunderschöne alte, liebvoll restaurierte Gebäude, und teilweise Straßen mit Kopfsteinpflaster. Schließlich ist das 1670 gegründete Charleston eine der älteren amerikanischen Städte. Die Geschichte der Stadt spiegeln die unterschiedlichen architektonischen Stile wieder. Gefühlt gibt es an jeder Ecke eine Kirche, manchmal auch zwei. Die Nähe zum Atlantischen Ozean sorgt für hohe Luftfeuchtigkeit und ein mildes (aber im Sommer heißes) Klima.
Savannah steht Charleston architektonisch nicht nach. Was besonders charmant ist in Savannah sind die vielen Plätze und Parks, die an Paris erinnern und die Stadt besonders grün erscheinen lassen. Was in Charleston die Kirchen, sind in Savannah die alten historische Friedhöfe, über die sich schön streunen lässt. Der Bonaventure-Friedhof, der etwas außerhalb des Stadtzentrums liegt, hat mir besonders gut gefallen. Er ist 40 Hektar groß, und viele der Grabstätten sind mehr als 100 Jahre alt.
Ich traf dort auf einen netten Mann, der mir gleich bereitwillig etwas über die alten historischen Gräber erzählte. Er verfügte über enormes Wissen. Als ich diesbezüglich nachfragte, erzählte er mir, dass er sich für Geschichte und Friedhöfe interessiere und oft mit seinem Hund über den Friedhof laufe, um Touristen sein Wissen zu vermitteln. Ihr seht schon, Geschichte ist immer präsent in Charleston und Savannah.
Kulinarisch geht es in den Südstaaten eher rustikal zu, verschmortes Barbeque-Rindfleisch mit Krautsalat ist legendär, zart und rauchig. Michael hatte es auch "Shrimp and Grits" angetan, Garnelen auf Grießbrei. Dann natürlich frische Austern und Fisch, und selbst moderne Luxusküche probierten wir aus.
Die Südstaaten der USA kennt man auch durch den dort bis 1865 schwunghaft geführten Sklavenhandel und den damit verknüpften amerikanischen Bürgerkrieg. Die Aufarbeitung der Sklaverei ist immer noch ein heikles Thema, und es wird viel um das Wie gestritten, gerade in den Südstaaten. Auch Charleston und Savannah hat einige Museen und Stätten, die den damaligen Sklavenhandel thematisieren und versuchen aufzuarbeiten. In der Nähe von Charleston besuchten wir eine alte Baumwollplantage, die McLeod Plantation. Dort wird den Besuchern die Geschichte der Plantage aus der Perspektive der Sklaven näher gebracht. Sehr interessant!
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