07/2024
Michael Beim Arbeiten mit Holz habe ich mir trotz aller Vorsicht schon das ein oder andere Mal einen Spreißel eingezogen. Für diese Holzsplitter, die unter die Haut fahren und oft schwer wieder rauszukriegen sind, scheint es einen Haufen regional unterschiedlicher Ausdrücke zu geben, der Münchner sagt zum Beispiel "Schiefer", der Augsburger "Spelten". Egal, jedenfalls kann man versuchen, den unter die Haut gefahrenen Holzsplitter mit einer Pinzette herauszuziehen, aber das klappt nicht immer, weil das Teil entweder nicht mehr herausspitzelt oder beim Herausziehen abbricht.
Die nächste Eskalationsstufe ist dann, mit Hilfe einer abgeglühten Nähnadel die Hornhaut um die Einfahrstelle herum aufzurauhen, um so hoffentlich einen Teil des Splitters freizulegen und dessen Spitze dann mit einer Pinzette zu packen. Aber wenn auch das nicht klappt, was nun? Aus Kindertagen war mit aus Deutschland die sogenannte Zugsalbe bekannt, allerdings hatte ich die eher als Hokuspokus in Erinnernung.
Eines Tages spürte ich nun einen hartnäckigen kleiner Splitter in meiner Fingerkuppe und suchte nach Lösungen. Durch Zufall fand ich bei Amazon eine sogenannte "Drawing Salve" namens "Prid" und bestellte sie. Beim Öffnen des Mini-Döschens schlug mir ein interessanter Geruch entgegen, ein Bouquet aus flüssigem Teer, Sanddorn und vielleicht Karamel?
Ich trug einen Batzen der Schlotze auf die Haut an Stelle auf, in die der Splitter eingefahren war, machte ein Pflaster drauf und, siehe da, am nächsten Morgen lag der Splitter im Polster des Pflasters. Ein Wunderwerk der Medizin! Seitdem habe ich immer ein Döschen Prid im Medizinschrank und auch auf unserer Reiseliste darf sie nicht fehlen. Topp-Produkt!