Angelika Mittlerweile spricht jeder von den pandemiebedingten Lieferkettenproblemen und auch über die Containerschiffe, die im Stau stehen, haben wir schon mal geschrieben. Damals haben wir auch davon berichtet, dass wir immer noch auf ein Weihnachtspaket von Michaels Schwester warteten, das sie per Schiff verschickt hatte (Rundbrief 04/2021). Wohlgemerkt, das Paket ging Ende Oktober 2020 auf die Reise, als es in Augsburg bei der Post abgegeben wurde. Wir dachten alle, dass es verloren gegangen wäre. Aber siehe da, knapp ein Jahr später, im September 2021, stellte es unser treuer Briefträger Jose zu. Der konnte es kaum fassen, als Michael ihm erzählte, dass das Paket solange unterwegs gewesen war, denn es war weder beschädigt noch vom Zoll geöffnet worden. Auch die Adresse war gut lesbar. Wir fragten uns dann schon, was die Post mit dem Paket gemacht hat und welche Abenteuer das Paket wohl auf seiner großen und langen Reise erlebt hat. Laut Trackingnummer bei DHL ist das Paket noch gar nicht bei der Post abgegeben worden. Auf jeden Fall freuten wir uns sehr, als es ankam.
Corona dient ja mittlerweile oft als Ausrede dafür, dass Vieles nicht läuft und nicht klappt. Mit der deutschen Post habe ich da ein besonderes Hühnchen zu rupfen, denn sie erhebt frecherweise einen heftigen Aufschlag auf Warensendungen, die per Luftpost in die USA versandt werden. Normale Briefe sind von dem Aufpreis ausgeschlossen, aber will man ein Paket per Luftpost schicken, gibt es nur die Variante bis 5 kg, die dann aber mit Prämie über 50 Euro Porto kostet. Es besteht zwar die Option, kleinere Päckchen und auch Pakete per Schiff zu schicken, ohne den Aufpreis, aber das kann schon mal ein Jahr dauern, wie ihr jetzt wisst. Außerdem geht das nur, wenn der Kunde die Frankierung Online erledigt, was ja okay ist, wenn dem Kunden das auch gesagt wird. Leider ist das nicht immer der Fall, oder es wird am Schalter versprochen, dass das Luftpaket innerhalb von spätestens 14 Tagen da sein wird, weshalb der Kunde ja mehr zahlt, damit das Paket schneller transportiert wird. Das trifft aber nach unseren persönlichen Erfahrungen nicht zu. Sechs bis acht Wochen Laufzeit war eher Standard im letzten Jahr für die Pakete von Deutschland in die USA per Luftpost.
Klar, man versteht schon, dass in einer weltweiten Pandemie alles länger dauert, aber dann sollte der Kunde vielleicht nicht noch extra zur Kasse gebeten werden. Die amerikanische Post erhebt übrigens keinen solchen Aufpreis für Päckchen und Pakete von den USA nach Deutschland, und die Laufzeiten sind wesentlich kürzer. Ganz zu verstehen ist das nicht, aber einer schiebt die Schuld auf den anderen.