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  Rundbrief Nummer 131  
San Francisco, den 01.12.2019


Abbildung [1]: Zwei Profi-Touristen im Neon-Museum in Las Vegas.

Michael Las Vegas gehört zum Pflichtprogramm für deutsche Touristen, für ist es uns jedoch ein spezieller Ort, weil wir uns dort vor ewigen Zeiten kennengelernt haben. Wir fahren hin und wieder hin, um unsere Erinnerungen aufzufrischen, und zu beobachten, was sich in dieser Stadt des Irrsinns seit unserem letzten Besuch nun schon wieder alles verändert hat. Und da ist laufend etwas geboten.

Und natürlich ist Las Vegas ein Neppzentrum für Touristen, das seinesgleichen sucht, aber unser Trick besteht darin, uns wie Einheimische zu bewegen. Das fängt schon kurz nach der Landung am Flughafen an, wenn Touristen am Alamo- oder Budget-Schalter stundenlang Schlange stehen, bis sie einen Mietwagen zugewiesen bekommen, während wir einfach in unser Hertz-Auto springen und abfahren. Dann geht's keineswegs sofort ins gebuchte Hotel am Strip, sondern schnurstracks zu einem großen Supermarkt, wo wir Mineralwasser in Flaschen und sonstige Getränke en gros einkaufen. Casino-Hotels verkaufen Getränke nur in der Minibar oder kleinen Shops zu Mondpreisen, unter fünf, sechs Dollar bekommt man dort kein Mineralwasser mehr. Das Casino zu verlassen ist extrem nervig, denn man latscht sicher zwei, drei Kilometer zu Fuß bis zum nächsten Laden.

Abbildung [2]: Profis parken links, Amateure rechts.

Beim Parken des Mietwagens bevorzugen wir das sogenannte Self-Parking in Hotelgaragen wie dem Encore oder Vdara. Valet-Parking, bei dem ein Hotelfritze das Auto parkt, ist, auch wenn es das Hotel kostenlos anbietet, ein völlig idiotisches Konzept, denn braucht man das Auto wieder, steht man dumm vor dem Eingang rum, bis der Fritze den Mietwagen endlich wieder aus der Garage hergeholt hat und muss ihm dafür auch noch Trinkgeld geben! Wir rollen unser rollendes Gepäck einfach von der Self-Parking-Garage an die Rezeption des Hotels, checken ein, und fertig ist der Lack. Brauchen wir das Auto, steigen wir ein und fahren los. Wer übrigens nur in der Stadt bleibt, sollte gar kein Mietauto buchen, sondern ist mit Uber und Lyft besser bedient, aber wir düsen gern noch in der näheren Umgebung herum.

Abbildung [3]: Vorsicht: Diese Geschäfte im Casino verkaufen Getränke zu Mondpreisen.

Beim Essengehen gilt: Den aus ganz Amerika angereisten Leuten ist es völlig wurst, was es kostet, denn wer zuhause nur einen Diner hat, in dem die Leute mit Baseballkappe auf sitzen, gibt gerne das Wochengehalt eines Bauarbeiters für ein recht weltmännisches Abendessen aus, solange letzteres auf teurem Leinen serviert wird, und zwischen den Tischen wichtigtuerische Ober herumwuseln. Restaurants in Casinos am Strip sind grundsätzlich etwa doppelt so teuer wie in einer Stadt mit viel Restaurantauswahl, wer ein besseres Preis/Leistungsverhältnis sucht, ist in einem der hippen Restaurants westlich des Strips aufgehoben, wenngleich die eingesesseneren Läden dort mittlerweile auch ganz schön happige Preise verlangen.

Bei den Hotelpreisen ist zu beachten, dass praktisch alle großen Hotels am Strip eine absurde Neppgebühr von etwa $45 am Tag draufschlagen, die sie "Resort Fee" (Rundbrief 10/2016) nennen, was aber kein aufrechter Mensch begründen kann, ohne gleich loszuprusten. Klassischer Nepp, muss man eben auf den Zimmerpreis draufschlagen. Erstaunlich, dass dieses Verbrechertum noch nicht geahndet wurde, aber vielleicht gibt's ja in zehn Jahren eine Sammelklage, und alle Geneppten kriegen ihr Geld von den Casinoverbrechern zurück, zu wünschen wär's. Wichtig ist noch, dass die Nächte von Freitag/Samstag und Samstag/Sonntag etwa doppelt so teuer sind wie alle anderen. Wer seinen Besuch also um einen Tag verschieben kann, spart unter Umständen bares Geld.

Zu bedenken gilt allerdings, dass die Casino-Schlawiner mit allen Wassern gewaschen sind und sich immer neue Tricks einfallen lassen, den Leuten das hartverdiente Geld aus der Tasche zu ziehen. Beim nächsten Besuch ist hundertprozentig wieder alles noch teurer!

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Letzte Änderung: 18-Feb-2020