Michael Einige Eigenheiten gibt es aus der kanadischen Gastronomieszene zu berichten. Scheinbar nimmt die Bedienung beim Bezahlen die Kreditkarte des Gastes jetzt nicht mehr entgegen wie in den USA üblich (Rundbrief 08/2000), um hinter dem Tresen den Betrag zu autorisieren, sondern wartet, bis der Gast sich von seinem Tisch erhebt, und sich zum Bezahlen zu Fuß dem Tresen nähert. In feinen Etablissements kommt die Bedienung auch mal mit einer von mir sogenannten Trinkgeldmaschine an den Tisch, worauf der Gast seine Karte durchzieht, und in einem mit irre vielen Knöpfen zu bedienenden Dialog den Trinkgeldbetrag eintippt. Der kleine Kasten druckt knatternd eine Rechnung aus, die der Gast mit einem Kuli unterschreibt. Zum Glück habe ich Abitur und brauchte zum Trinkgeldgeben nur etwa zwei Minuten, mit einer kurzen Unterbrechung, als die Bedienung die Maschine zurücksetzen musste, weil ich den falschen Knopf gedrückt hatte.
Die amerikanische Kreditkartenindustrie sträubt sich ja seit Jahren, Chipkarten einzuführen, um den kostspieligen Upgrade der Kartenleser hinauszuzögern. In den USA zahlt man immer noch mit Karten mit Magnetstreifen, aber Kanada scheint die Sicherheitsaspekte der Chipkarten zu bevorzugen und blickt ungläubig auf die veralteten Karten der amerikanischen Touristen.
An Tankstellen akzeptieren die Kanadier keine amerikanischen Kreditkarten an den Zapfsäulen, ich wurde zweimal per Lautsprecher darauf aufmerksam gemacht, dass man mit "Foreign Credit Cards" drinnen im Kassenhäuschen einen Betrag mit einer US-Kreditkarte vorauszahlen müsse, tankt man anschließend weniger, zieht die Tankstelle nur das vertankte Geld ab, nicht den vorher per Unterschrift auf dem Beleg autorisierten Betrag.