Angelika/Mike Schilli |
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Michael In den unbewohnteren Gegenden Vancouver Islands arbeiten hauptsächlich Holzfäller, rauhe Typen, die abends, immer noch in Arbeitsmontur, in die Dorfkneipe einlaufen und teilweise, wie mir schien, schon lange keine Zahnarztpraxis mehr von innen gesehen hatten. In einer Spelunke am Rande von Nirgendwo aßen wir mal sehr gut zu Abend, und als ich, wie in Kanada üblich, zum Begleichen der Rechnung zur Kasse ging, zahlte vor mir ein Holzfäller seine Zeche. Der sichtlich angeheiterte Mann bekam noch zwei Paletten Budweiser-Bierdosen und zwei große Säcke Eiswürfel mit, zahlte etwa $150 und fragte gleich noch die Bedienung, ob er sie zum Abendessen ausführen dürfte, was diese kurz überlegte, aber dann dankend ablehnte. Hoffen wir mal, dass er nur ein kurzes Stück mit dem Auto heimfahren musste!
Holzfäller übernachten unter der Woche oft in Hütten im Wald, denn die Zufahrtsstraßen zu den Holzfällerstellen sind ungeteert und mit Schlaglöchern übersäht. Manche Arbeiter jagen mit vierradgetriebenen Pickup-Trucks jeden Tag eine Stunde in den Wald rein und abends wieder raus, müssen aber die dicksten verfügbaren Reifen kaufen und immer zwei Ersatzreifen dabei haben, denn wenn man 60km/h über eine Holperstrecke fährt, schlitzen spitze Steine schon mal den Gummi auf.
Einmal fuhren wir auf einer Zubringerstraße, und von weitem sahen wir einen entgegenkommenden, vollgeladenen Holzfällertruck. Zum Glück fand ich gleich eine Ausbuchtung, hielt an, und wir zogen die Köpfe ein. Die Logging-Trucks laden etwa 100 Tonnen Holz pro Fuhre, sind mit Ladung fast doppelt so breit wie ein normales Fahrzeug und fahren ganz gemächlich mit etwa 30km/h über die Holperstraßen im Wald. Ein paar Holzbrücken über kleine Bächlein wurden tatsächlich für diese enorme Belastung konstruiert.
Der Truck nahm fast die gesamte Straßenbreite ein, er fuhr sehr langsam (etwa 25km/h), und uns wurde gesagt, dass die Fahrer sich untereinander über CB-Funk vor Touristen warnen und Rücksicht nehmen. Unser Lumberjack winkte sogar!
Die mit Kettensägen abgeholzten Baumstämme kutschieren die Trucks auf Waldwegen zu einer Sammelstelle, wo sie ins Meer geworfen und von Schleppern zur nächsten Verarbeitungsstelle weiterbugsiert werden.
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