Angelika/Mike Schilli |
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Angelika Der Norden Vancouver Islands gilt als einsam, rauh und feucht und als Paradies für jeden Wanderer und Naturfreund. Wir waren im Süden, in Victoria, der größten Stadt der Insel mit einer Propellermaschine aus dem kanadischen Vancouver gelandet und fuhren mit einem Mietauto ans Nordende, nach Port Hardy.
Auf der langen Autofahrt nach Norden erstaunte uns die dichter werdende Bewaldung, und wir sahen nur noch wenige Menschen, fanden schließlich nur noch eine einzige nennenswerte Landstraße und viele unbefestigte, vorwiegend von Holzfällertrucks befahrene Wege vor. Wir kamen in einer Holzhütte unter, etwas außerhalb des Städtchens Port Hardy.
Das ist ein kleiner, verschlafener Ort mit einem gut sortierten Supermarkt, einigen Kneipen und Restaurants, sowie ein paar unscheinbaren Hotels und Motels. Der Ort lebt mehr und mehr vom Tourismus, wohl weil der Anleger für die Fähren nach Prince Rupert unmittelbar vor den Toren des Städtchens liegt, aber auch die Holzindustrie und Fischerei sind noch wichtige Einnahmequellen.
Ein besonderers Zuckerl ist der Cape Scott Provincial Park mit der wunderschönen einsamen St. Josefs Bucht. Dort hinzugelangen ist schon ein Abenteuer für sich. Zunächst fuhren wir zwei Stunden (ein Weg!!!) über unbefestigte Straßen, die den Holzlastwagen als Transportwege dienen. Dann ging es weiter zu Fuß durch einen Regenwald, bis wir an einem nebelverhangenen einsamen Strand ankamen. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn Dinosaurier um die Ecke gebogen wären.
Wir lernten, dass schon seit anno tuck und toback Menschen ihr Glück in diesen einsamen und unzugänglichen, von der Welt abgeschnittenen Gegenden gesucht haben. Bernt Ronning, ein norwegischer Einwanderer, baute sich zum Beispiel 1910 mitten in den Regenwald kurz vor Cape Scott an der nie fertig gestellten alten Wagenroute nach St. Josefs Bay eine Hütte in den Wald und lebte dort bis zu seinem Tod in den frühen 60ern Jahren vom Fischfang und Fallenstellen. Auch hatte er die verückte Idee, Samen und Setzlinge aus aller Welt zu bestellen und einen Teil des Regenwalds zu roden, um seine Pflanzen und Blumen gedeihen zu lassen. So blühten in seinem Garten mitten im Regenwald artfremde Pflanzen wie Rhododendron, Osterglocken, Heckenrosen aber auch Affenbäume. Nach dem Tod von Bernt Ronning nahm der Regenwald den Garten schnell wieder in Besitz, bis viele Jahre später die heutigen Besitzer Ron und Julia Moe es sich zur Aufgabe machten, den Garten wieder aufblühen zu lassen. Laut Reiseführer muss Bernt Ronning auch derart exotische Pflanzen gezogen haben, dass es Botanikern immer noch nicht gelungen ist, alle zu bestimmen.
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