Michael Der sogenannte Knock-Knock-Joke ist eine in Deutschland weitgehend unbekannte Scherzform, die nicht nur in den USA, sondern auch im gesamten anglophilen Sprachraum sowie in Frankreich und Belgien die Gemüter erheitert. Der Witz besteht aus fünf Zeilen, die jeweils abwechselnd vom Witzerzähler und dem Zuhörer gesprochen werden.
Derjenige, der den Witz vorträgt, fängt mit "Knock, knock?" ("Klopf, klopf?") an und der aufmerksame Zuhörer weiß nun, dass ein Knock-Knock-Witz folgt und fragt neugierig "Who's there?" ("Wer ist da?"). Der Erzähler sagt nun zum Beispiel "Sara.", zum Zeichen, dass Sara vor der Türe steht. Der Zuhörer antwortet nun "Sara, who?" ("Sara, wer?") und der Erzähler bringt die abschließende Pointe zum Einsatz, in diesem Fall: "Sara doctor in the house?" (klingt wie "Is there a doctor in the house?", also "Ist ein Doktor im Hause?").
Das abschließende Wortspiel nennt man "pun" und es ist ein fester Bestandteil des Knock-Knock-Witzes. Der Frauenname "Sara" wird "Sährah" ausgesprochen, und das klingt umgangssprachlich wie "There a", was viele Amerikaner schlampig murmeln, wenn sie "Is there a" meinen. Die Pointe nimmt also stets die Antwort aus der dritten Zeile, und unterwirft sie einer sinnentstellenden und damit lustigen Transformation.
Tritt also ein Kollege im Büro ins Cubicle ein und sagt "Knock, knock?", ist es unbedingt erforderlich, sichtlich erheitert "Who's there?" zu sagen und mitzuspielen, oder man steht als verbiesterter Deutscher da.
Einen hab' ich noch: "Knock, knock." "Who's there?" "Adolf." "Adolf who?" "Adolph ball hit me in de mowf." (klingt wie "ein Golfball hat mich am Mund getroffen").