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Angelika/Mike Schilli |
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Michael In Deutschland sind Sonderangebote und Rabattpunkte ja eher die Domäne alter Leute und Pfennigfuchser, die auf geizhals.de nach Spar- und Knausertipps fahnden. In Amerika sieht man aber auch durchaus gut verdienende Leute an der Kasse mit Coupons hantieren, deren Barcode der Kassierer einscannt. Falls der Coupon gültig ist, zieht die Kasse den Rabattbetrag gleich ab. Lustig bei den Coupons im Heftchen des Riesensupermarkts Costco ist, dass alle die gleiche Barcodenummer führen. Kauft man also Klopapier und gibt dem Kassierer den Coupon für Designer-Parfüm, zieht die Kasse den Klopapierrabatt ordnungsgemäß ab. Oft scannen die Costco-Fritzen auch einfach ein an der Kasse pappendes Schild ein, das denselben Code aufweist und bei mehrmaligem Klicken den Rabatt auf alle gekauften Produkte abzieht. Allerdings sieht das anscheinend die Geschäftsleitung und die werbetreibende Industrie nicht so gerne und manchmal ziehen die Costco-Leute plötzlich strenge Saiten auf und der empörte Kunde muss die passenden Coupons einzeln aus dem Heft fummeln. Die Costco-Zentrale hat mich übrigens einmal von ihrer Mailingliste gestrichen und ich bekam kein Couponheft mehr. Postwendend rief ich dort an und forderte die sofortige postalische Zustellung eines Ersatzhefts!
Auch mit Clubkarten von großen Supermärkten lässt sich gut Geld sparen. Bei Safeway zum Beispiel sind das bei einem größeren Einkauf schnell mal 10%. Und ich habe es mir mittlerweile angewöhnt, auch bei Ketten, bei denen ich noch nie vorher eingekauft habe, nach der Clubkarte zu fragen. Neulich in San Diego kauften wir zum Beispiel Lebensmittel für $50 ein und ich hatte keine Clubkarte für die "Kroger"-Kette, weil es die San Francisco nicht gibt. An der Kasse haute ich dann die Kassiererin um ein Formular für einen Kartenantrag an, aber sie sah, dass ich auf Urlaub war und scannte schnell einen Gastcode aus einem unter der Kasse liegenden Heftchen ein, der mir ebenfalls Clubpreise bescherte. Gesparter Betrag: mehr als $10.
Vor kurzem erfuhr das Coupongeschäft eine bahnbrechende Trendwende: Mittlerweile bieten Websites wie groupon.com personalisierte und auf die Wohngegend zugeschnittene elektronische Coupons an. Das ist der Hammer! Neulich bekam ich zum Beispiel eine Email von bloomspot.com, einer weiteren Coupon-Website, auf der ich meine Email-Adresse eingetragen habe. Gegen Zahlung von $4 per Kreditkarte boten sie einen Gutschein im Wert von $14 für die Whole-Foods-Supermarktfiliale bei uns um die Ecke an. Ich schlug sofort zu, und nach zwei Wochen kam eine Gutscheinkarte per Post an, die ich auf dreimal einlöste, weil ich in dem Wucherladen nur wenige wirklich gute Dinge wie zum Beispiel Brot einkaufe.
Örtlich spezialisierte Coupon-Websites erscheinen zur Zeit so lukrativ, dass Yahoo neulich über zwei Milliarden Dollar und Google später angeblich drei Milliarden Dollar für Groupon boten! Für eine kleine Rabattklitsche wie Groupon ist das freilich ein absurder Betrag, doch wir befinden uns anscheinend schon wieder in der nächsten Internetblase, in der die Analysten den Wert von Quatschfirmen ermitteln, indem sie deren Jahresgewinn aufs nächste Jahrzehnt hochrechnen. Manche lernen's nie.
Apropos Rabatt: Den in Rundbrief 01/1999 schon eimal besprochenen Mail-In-Rebate zahlen immer mehr Firmen nicht mehr als Scheck aus, sondern man bekommt eine Visa-Karte zugeschickt. Dort sind dann, sagen wir mal, $20 drauf, aber wie löst man die vollständig ein? Vorplanen kann man das kaum, da man ja wegen der krummen Preise und der nachher aufgeschlagenen Verkaufssteuer nie genau auf einen runden Betrag kommt. Nicht verzagen: Ich kaufe meistens etwas für etwa $25 beim Target und sage der Kassiererin, dass sie $20 von der Karte abbuchen soll und ich ihr den Rest in bar gebe. Funktioniert einwandfrei.
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