Angelika Das amerikanische Thanksgiving ist für uns ein äußerst angenehmes Fest, denn wir haben keinerlei Verpflichtungen und Gepflogenheiten zu folgen, sondern können die freien Tage, die uns der Feiertag Ende November schenkt, entspannt genießen (Rundbrief 11/2001). Thanksgiving ist in den USA wirklich eine große Sache. Jeder besucht die Familie, sodass der Auto- und Flugverkehr dichter ist als zu Weihnachten.
Dieses Jahr haben wir uns doch tatsächlich darauf eingelassen, das traditionelle Truthahnessen vorzubereiten. Da ich aber weder wusste, wie man so einen Vogel richtig gar kriegt, noch den nötigen Bratentopf hatte oder den ganzen Tag in der Küche stehen wollte, griff ich auf eine äußerst praktische Einrichting zurück in diesem Land, wo der Kunde oft noch König ist. Viele der großen Supermärkte oder Delikatessenläden bieten nämlich fertig gekochte Festtagsessen mit allem, was dazu gehört, an. Das Essen muss dann nur noch zu Hause aufgewärmt werden. Ich bestellte also bei unserem Nobelbiosupermarkt "Whole Foods" das Festmahl online und holte es an Thanksgiving am Morgen ab.
Alles war super organisiert. Ich musste nicht einmal in den Laden rein, sondern konnte mein fertig gepacktes Paket an einem Lastwagenanhänger, der auf dem Parkplatz des Supermarktes geparkt war, entgegen nehmen. Das Paket beinhaltete einen fertig gekochten Biotruthahn, Kartoffelbrei, Bratensoße, Cranberrymus, Brötchen und zum Nachtisch Kürbiskuchen sowie Anleitungen zum korrekten Aufwärmen der Speisen. Der Truthahn brauchte tatsächlich sage und schreibe zwei Stunden, bis er wieder warm war. Alles schmeckte hervorragend und der Vogel war erstaunlicherweise saftig und gar nicht trocken. Ein Hoch auf den amerikanischen Pragmatismus.