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Angelika/Mike Schilli |
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Ein spezieller Wanderweg, der zu den heißen Quellen des Parks, wurde extra wieder aufgemacht, obwohl (um diese Jahreszeit!) noch ganz schön viel Schnee und Eis den Weg erschwerten. Die meisten Leute hatten nur Turnschuhe oder Sandalen an, und so manchen Wanderer derbatzte es. Einen Franzosen, den's rücklings in den Schlamm setzte und der fürderhin mit brauner Hose herumlaufen musste, habe ich elegant aus der Hüfte fotografiert.
Die brodelnden Wasserlöcher in dem Nationalpark entstehen den Hinweisschildern gemäß dadurch, dass Wasser in 2500 Metern Höhe schon bei 90 Grad kocht und der Dampf, der durch vulkanische Aktivität im Erdinnern unter hohem Druck entsteht, sogar noch heißer ist. Kommt der Dampf mit dem Wasser in Berührung, kocht dieses sofort und es blubbert. Die Physiker unter den Rundbrieflesern erstummen unter der Kraft dieses wissenschaftlichen Beweises! Bald werde ich dergleichen im Magazin der Süddeutschen Zeitung in der Rubrik "Kinder fragen, Nobelpreisträger antworten" langatmig ausführen. Ha! Die Warnschilder rund um die Quellen rieten übrigens davon ab, direkt in die Quellen zu fassen, denn schon mancher hat böse Verbrennungen davon getragen. Einer soll sogar mal sein Bein in ein brodelndes Wasserloch gehalten haben! Davon blieb allerdings laut Reiseführer nicht allzu viel übrig. Das Wasser der Bäche, die sich dann den Berg hinunterstürzen, hat allerdings eine angenehme Temperatur, etwa wie in der Badewanne daheim. Ringsum lag noch Schnee, das Wasser dampfte nicht schlecht.
Außerdem riecht es ziemlich stark nach Schwefel dort, oder, besser gesagt, Schwefeldioxid. Der erste Eindruck, den man bekommt -- und den ich natürlich nicht müde wurde zu erwähnen -- ist, dass hier jemand nach dem Genuss von reichlich Eiern, Ziebeln und Bier einige, ähm, Ausdünstungen von sich gab. Was haben wir gelacht!
Und auch noch auf einen erloschenen Vulkan latschten wir hinauf. Nach dem halbstündigen Aufstieg gingen wir oben rund um den Kraterrand herum. Um den geneigten Rundbrieflesern auch noch Einblick in die hinterletzten Winkel der Welt zu geben, stieg der rasende Rundbriefreporter sogar noch in den Krater hinunter, bis zum Mittelpunkt. Dort legte er sich hin und streckte für ein Foto alle Viere von sich. Doch, oh weh, ein Missverständnis ereignete sich! Ich dachte, Angelika, die oben am Kraterrand geblieben war, hätte das Foto schon gemacht, aber sie war mit der wuchtigen Profikamera noch schwer am Werkeln, während ich schon wieder hochstieg. Oben angekommen, reichte meine Kraft nicht mehr, um nochmal hinabzusteigen. Jetzt sieht man auf dem Foto (siehe Pfeil!) nur eine klitzekleine gehende Gestalt am Kratergrund. Ich tobte!
Auf dem Berg sieht es aus wie auf dem Mond, völlig irreal. Bei jedem Schritt sinkt man ein wenig in dem feinkörnigen braunen Kies ein, der auf der Oberfläche des Berges liegt. Übrigens sind Vulkane in den USA keineswegs erloschen, vor 10 Jahren brach der St. Helena in Oregon aus und legte quadratkilometerweise Wald in Schutt und Asche. Da waren wir vor sechs Jahren einmal, dort sieht's aus wie bei Hempels unterm Sofa. Doch zurück in die Zivilisation!
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