Angelika/Mike Schilli |
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Michael Geschätzt zweimal im Jahr hat eines unserer Autos einen Platten. Steckt wie üblich ein Nagel oder eine Schraube drin, entweicht die Luft üblicherweise recht langsam, sodass wir oft tagelang nichts bemerken. Aber auf einmal schlägt der Sensor am Armaturenbrett wegen des Unterdrucks Alarm. Den Ersatzreifen aufzuziehen, um zum Reifenflicker zu fahren, ist umständlich, also bin ich froh, eine Reifenpumpe zu haben, mit der ich den Reifen kurz aufpumpe und etwa einen Kilometer zum Reifenfritzen "Larkin Bros." zuckle, wo fachkundiges Personal sich des Problems zum Takt von $35 annimmt. Der Mann am Empfang hat mir mal versichert, dass Leute wie ich seinen Laden am Laufen halten.
So eine traditionelle Pumpe zieht ihren Strom über den Zigarettenanzünder im Auto, und macht einen Höllenlärm, während sie neues Leben in den Reifen einhaucht. Zu Wucherpreisen die Pumpstationen an Tankstellen zu nutzen war noch nie mein Ding. Seit 20 Jahren habe ich deshalb so eine Pumpe im Kofferraum, für den Notfall, und auch, um alle paar Monate zur Wartung ein paar Bar in die Reifen zu husten.
Das elektrische Kabel vom Zigarettenanzünder zur Pumpe am Reifen zu verlegen ist allerdings mit etwas Aufwand verbunden, und so war ich erstaunt, zu erfahren dass es heutzutage Minipumpen mit derart brutal ausdauernden Batterien gibt, dass sie das Stromkabel überflüssig machen. Als ich die Fanttik-Pumpe in meinem Lieblingssupermarkt Costco für $39.99 sah, dachte ich erst, "ah, da warte ich noch, bis der Preis runtergeht", aber auf einmal war das Wunderding aus chinesischer Produktion nicht mehr auf Lager. Also kaufte ich auf Amazon ein ähnliches Modell und muss sagen: Reifen mit diesen Batteriepumpen aufzupumpen macht einen Riesenspaß, sie beglücken das Kind im Manne.
Seit ich das Fanttik-Gerät habe, soll es schon vorgekommen sein, dass ich rein zum Vergnügen runter in die Garage bin, um den Reifendruck unserer Autos zu kontrollieren, obwohl selbiger innerhalb nur einer Woche seit der letzten Kontrolle selten außerhalb des Toleranzfensters streunt.
Die Bedienung ist denkbar simpel, man schraubt die Luftdüse am Schlauchende des Geräts aufs Reifenventil, stellt mit den Pfeiltasten den gewünschten Druck ein (zum Beispiel 35 PSI für die Vorderreifen des Integra), drückt den Mittelknopf und schon röhrt der Fanttik los, pumpt Luft in den Reifen, bis der Solldruck erreicht ist und bricht dann ab. Narrensicher. Die Ladung des verbauten Lithium-Ion-Akkus zeigte immer noch alle drei Balken an, nachdem ich 8 Autoreifen um ein oder zwei PSI aufgepumpt hatte. Ich würde schätzen, dass man damit mehrere Reifen von Null auf voll aufpumpen könnte bevor man ihn über seine USB-C-Buchse wieder aufladen muss.
In Amerika wird Druck übrigens in PSI (pounds per square inch) gemessen. In Europa sind "bar" üblich. Der Umrechnungsfaktor ist 0.0689, also entsprechen 35 PSI etwa 2,41 bar. Die Pumpe kann nicht nur Autoreifen wieder prall machen, auch Fahrradreifen bringt sie mühelos in Form. Mountain Bikes brauchen etwa 35 PSI. Auch die fast 100 PSI, die der Rennradreifen eines Tour-De-France-Fahrers benötigt, liefert sie locker. Ventile für Fußbälle und ähnliches Spielgerät sind ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Einfach 3 oder 4 PSI einstellen und los geht's, no problemo. Topp-Produkt! Der Preis auf Amazon ist zwischenzeitlich allerdings hochgeschnalzt, momentan ist der Costco-Deal der bessere.
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