Angelika/Mike Schilli |
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Michael Die blauen Briefkästen der amerikanischen Post haben sich bis dato von den gelben deutschen dadurch unterschieden, dass man im Amerika Briefe und sogar kleine Päckchen einwerfen konnte, indem man oben eine relativ große Klappe aufzog, die Postsendung darauf legte und die Klappe zurückschnalzen ließ, worauf der Brief oder das Päckchen ins Innere geschleudert wurde. Doch das ist nun Geschichte! Findige Kriminelle aus der New York Bronx kamen schon vor Jahren darauf, klebrige Insektenköder an Angelschnüren in den Innenbereich abzulassen, und Briefe wie seinerzeit Witwe Boltes Brathühner aus den Briefkästen herauszuangeln.
Dieser Trend scheint nun auch im immer mehr verlotternden San Francisco angekommen zu sein, denn nach gehäuften Klagen seitens der Postkunden ist Briefkastendiebstahl auf dem Vormarsch. Am Ende sah sich der United States Postal Service genötigt, die guten alten blauen Briefkästen durch neuere, sicherere zu ersetzen. Statt der Einwurfklappe bieten die nur einen schmalen Schlitz, der auch noch mit Eisenzähnen gegen Diebstahl gesichert ist. Die Technik kannte ich aus Deutschland bislang nur von Briefkästen urbaner Millionäre und Einwurfschlitzen an Banktresoren.
Postdiebstahl kam bei uns bis vor ein paar Jahren eher selten vor, bislang hieß es immer, das sei ein "Federal Crime". Falls ein Postdieb erwischt wird, springt nicht etwa ein lascher lokaler Staatsanwalt ein, sondern ein strengerer von der Bundesbehörde, und die Tat wird an einem Bundesgericht verhandelt. Aber die Bundesbehörden scheinen in letzter Zeit nicht mehr gewillt, solche Tatbestände aufzuklären, teilweise werden sogar Postboten auf ihren Routen überfallen, aber statt juristisch einzugreifen, verkleinert jetzt die Post die Briefkastenschlitze. Nun bleibt die Rechnung also beim Normalbürger hängen, der bislang kleinere Pakete am Briefkasten einwerfen konnte und nun für jeden gefütterten Umschlag die Reise zum nächsten Postamt antreten muss.
Auch in unserem Mietshaus waren die Postdiebe schon zugange: Eines Nachts im November brachen sie die Sprechanlage auf, öffneten die Haustür und hebelten dann den Sammelbriefkasten auf, für den nur der Postbote den Masterschlüssel hat (Abbildung 4). Die Hausverwaltung ließ schnell alles reparieren. Der Polizei gemeldet wurde der Vorfall höchstwahrscheinlich aber nicht. Zu viel Bürokratie und zu wenig Aussicht auf Erfolg.
Grüße aus der Stadt in der Kritik:
Michael und Angelika
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