Angelika Am vierten Juli ist in den USA Feiertag. Man feiert, dass die USA 1776 ihre Unabhängigkeit von England erklärten, keine Steuern mehr nach England überwiesen und sich von nun an selbst verwalteten. Die meisten amerikanischen Feiertage fallen auf einen Montag. Der Unabhängigkeitstag ist aber immer an das Datum des 4. Julis gebunden. Dieses Jahr fiel der vierte zufällig auch auf einen Montag, was allen ein langes Wochenende bescherte. Der Unabhängigkeitstag ist auch der Feiertag, an dem es nicht nur Paraden, sondern in jeder noch so kleinen Stadt Feuerwerke gibt. Privat wird traditionsgemäß ebenfalls geknallt und Raketen werden in die Luft geschossen, also wie in Deutschland zu Silvester. Allerdings ist der amerikanische Westen zur Zeit von starker Trockenheit geplagt und deshalb war es in vielen Kommunen dieses Jahr offiziell verboten, privat zu knallen, um die Feuergefahr zu senken. San Francisco hatte ein offizielles Feuerwerk, das wie immer im Nebel verschwand. Auch das hat Tradition am vierten Juli.
Die private Knallerei verbot die Stadt vorab strikt, wobei das viele nicht daran hinderte, es trotzdem zu tun. Es ging zu wie im Wilden Westen und zwar fast die ganze Nacht. Mir hat ja die Knallerei noch nie gefallen. Ich war immer froh, wenn das an Silvester schnell vorbei war und keiner einen Finger verloren hatte. Michael hingegen war früher als Knallmeister bekannt. Wenn man aber schon mehrfach lodernde Waldbrände in Kalifornien erlebt hat, bibbert man den ganzen Abend, und hofft, dass bloß nicht alles in Flammen aufgeht. Dieses Jahr gab es gleich mehrere Brände, alle durch illegale Raketen oder Knallerei verursacht in der Stadt. Einer war gleich bei uns um die Ecke auf dem Twin-Peaks-Hügel, und wir sahen die Rauchschwaden von unserem Balkon aus. Gott sei Dank konnte die Feuerwehr alles schnell löschen, aber das hätte auch böse ins Auge gehen können.