(Michael) Wenn man in Deutschland eine Deckenlampe anschließt, kommt meist eine so genannte Lüsterklemme zum Einsatz. Das ist so ein Plastikteil mit Schräubchen und Löchern, in die man die abisolierten Kabellitzen hinten und vorne reinsteckt und mit einem Schraubenzieher festklemmt.
In den USA scheint es keine Lüsterklemmen zu geben, jedenfalls nicht in den Baumärkten, in denen ich verkehre. Wie ich durch Abschrauben von alten Deckenlampen festgestellt habe, sind hierzulande statt dessen kleine Hütchen üblich, die innen ein Metallgewinde aufweisen.
Um die zwei Litzen zweier 110-Volt-Leitungen zu verbinden, verzwirbelt man die Kupferdrähte miteinander und steckt dann ein Hütchen drauf, so dass die Metalldrähte sich in dem inneren Metallgewinde des Hütchens verfangen. Dann schraubt man das Hütchen im Uhrzeigersinn nach unten, damit es die Kabelenden in sich hineinfrisst, solange, bis kein blanker Draht mehr sichtbar ist.
Fertig ist der Lack! Derartige Praktiken sind in Deutschland unter der Bezeichnung "Pfusch" bekannt, aber hier geht's astrein durch. Die Methode ist billig, isoliert, und man braucht keinen Schraubenzieher. Und zum Glück sind's hier auch nur 110 Volt und keine 220, sonst könnte einem angst und bange werden!
Das Hütchen heißt im Fachjargon übrigens Twist-on Wire Connector. Die Firma Ideal Industries brachte die bahnbrechende Weltneuheit 1920 als "Wire Nut" auf den Markt und trug den Namen als Warenzeichen ein. Und genau wie man in Deutschland "Tesa" sagt und nicht "durchsichtiges Klebeband", hat sich im amerikanischen Volksmund für die Hütchen deshalb die Bezeichnung "Wire Nut" eingebürgert, obwohl es sie heutzutage natürlich nur noch aus chinesischer Billigproduktion gibt.