(Michael) Wer in den USA deutsche Badehosen trägt, verursacht Lacher der besonderen Art. Ich war mir dieser Tatsache lange Zeit nicht bewusst und ging oft in den typisch deutschen und knappen, auf amerikanisch "Speedos" genannten, Badehosen schwimmen. Ich erntete manchen merkwürdigen Blick.
Was ich nicht wusste, war, dass heterosexuelle Amerikaner nie etwas Knapperes als Badehosen im großzügigen Boxershorts-Format tragen. Alles andere ist zwar an heißen Tagen im Dolores-Park in San Francisco angesagt, wo sich die durchtrainierten Herren der Schwulenszene in der Sonne räkeln. Aber niemals würde es einem Durchschnittsamerikaner in den Sinn kommen, eine knappanliegende Badehose zu tragen.
Auch die kurzen Hosen für Herren sind in den USA länger als in Europa. Für heterosexuelle Männer gilt: Fast bis zum Knie. Ab einer Handbreit über dem Knie würde ich die Grenze ziehen. In San Franciscos Castro-Distrikt bei uns um die Ecke sieht man allerdings auch gerne mal etwas knappere Bekleidungsstücke, gerne auch mal Hotpants, aber nur für den, der's mag!
An hauptsächlich von Amerikanern bevölkerten Touristenorten wie Hawaii, wo sich nur wenige Deutsche hin verirren, ist es ein Lacher sondergleichen, am Strand selbstbewusst schreitende typisch-Deutsche (TM) in Speedos zu beobachten, die den Unterschied noch nicht bemerkt haben! Und selbst Linux-Schöpfer Linus Torvalds, der bekanntlich auch schon lange in Amerika lebt, scheint sich dieser Tatsache noch nicht bewusst zu sein, wie die Bilder vom Linus Dunk beweisen. Zugegeben, man kriegt's ja nicht so schnell raus. Aber lustig ist es trotzdem!