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Angelika/Mike Schilli |
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Michael Wer herausfinden will, warum viele Deutsche mit furchtbarem Akzent Englisch sprechen, muss nur einmal einem Englisch-Muttersprachler genau zuhören und auf die Satzmelodie achten. Während das Deutsche kaum Tonalität aufweist, ist Englisch der reinste Singsang. Der Amerikaner hebt und senkt seine Stimme mehrmals im Satz, während der Deutsche immer auf der selben Tonhöhe weiterbrummelt. Um Englisch als Fremdsprache richtig auszusprechen, muss man sich als Deutscher richtig anstrengen und Melodien einbauen wie ein Kanarienvogel. Weil ich in der Arbeit nur Englisch spreche, habe ich mir allerdings schon so einen Singsang angewöhnt, dass ich mich regelmäßig zusammenreißen muss, wenn ich Deutsch rede, damit es nicht veramerikanisiert klingt.
Die amerikanische Jugend der letzten 10 Jahre hat es sich nun angewöhnt, diesen Singsang noch um einige Komponenten auszuweiten, sodass es engstirnige Erwachsene wie mich regelmäßig erbost, wenn ich mir hirntotes Geschwätz mit diesen Manierismen anhören muss. Die erste Unsitte ist das sogenannte "Upspeak", das Heben der Stimme am Ende des Satzes. Was bei Fragesätzen normal ist, sollte man nicht an jedem Satzende tun, aber genau das machen die Millennials heutzutage: "Also bin ich ins Cafe gegangen? Hab mir 'nen Drink bestellt? War ziemlich teuer?" Zum wahnsinnig werden.
Video: Ist Gurren doof oder ungesund? |
Video: Wissenschaftliche Erklärung des modischen Gurrens junger Amerikanerinnen. |
Die zweite Unsitte ist das sogenannte "Vocal Fry", und dazu muss ich weiter ausholen. Der Mensch verfügt über insgesamt drei sogenannte Register, die die Tonhöhe der gesprochenen (oder gesungenen) Sprache bestimmen, reguliert über den "Glottis" genannten Spalt im Rachen zwischen den Stimmbändern. Im Normalzustand dieser Ritze spricht der Mensch mit normaler Tonhöhe. Schnürt man die Stimmbänder dicht zusammen, kommt das Falsetto raus, also Obertöne. Ernstzunehmende Leute machen das nicht, aber lässt man die Stimmbänder locker, sodass Luft mit einem vibrierenden Geräusch durch den Spalt durchblubbert, ensteht der sogenannte Strohbass, auch Schnarrregister genannt. Auf Englisch nennt man es "Vocal Fry" oder auch "Creaky Voice" und dieses Register breitet sich geradezu epidemienhaft bei jungen Frauen und schwulen Männern aus.
Prominente Modepüppchen schnarren und gurren heutzutage, dass es einem gleich ganz anders wird. Das Geräusch ist nicht ganz einfach zu beschreiben, wenn man es noch nie bewusst wahrgenommen hat, hört es euch am besten mal auf den referenzierten Youtube-Videos an und achtet darauf! Klingt völlig idiotisch, diese Schnarrerei. Aber sitzt eine ungebildete junge Frau in irgendeiner Talkshow, könnt ihr mit der Stoppuhr darauf warten, bis sie losschnarrt. Was denken diese jungen Leute sich heutzutage eigentlich? Mir bleibt auch nichts erspart.
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