Neuer Computer über's Internet
(Michael) Zurück nach San Francisco: Nachdem mein guter alter 486-Computer, der noch aus deutschen Landen stammt (sponsored by Mutti!), nach mittlerweile vier Jahren schon zum alten Eisen gehört (vier Internet-Jahre entsprechen vierzig Menschen-Jahren), habe ich mich tatsächlich dazu durchgerungen, einen neuen zu kaufen, hurra! Die Fakten für Interessierte in Kürze: 400 Mhz Pentium II, 96 MB RAM, 17 GB Plattenplatz, 17'' Trinitron-Monitor, 56-Kbit-Modem. Sein Rentenalter wird mein guter alter Compi übrigens im Schlafzimmer verbringen, wo Angelika ab sofort ungestört im Internet herumbrausen kann, nachdem sie sich immer beschwert hat, dass sie wegen meiner pausenlosen Klimperei, nie an den Rechner rankommt!
Natürlich kauft man einen neuen Computer im Internet-Zeitalter nicht einfach in einem Laden, sondern sucht sich auf dem World Wide Web einen Hersteller, stellt die Komponenten zusammen, und kriegt sofort angezeigt, das das Trumm denn nun kostet. Dann gibt man seine Kreditkartennummer ein und - zack! - kommt nach einer Woche ein riesiges Paket per Post und der Spaß kann losgehen!
Dieses Verfahren spart sogar auch noch Geld, da man in kalifornischen Läden, wie Amerika-Touristen immer wieder schmerzlich erfahren, zusätzlich zum ausgezeichneten Preis noch 8,5% Sales Tax (so eine Art Mehrwertsteuer) zahlen muss und man im Internet, sobald die Bestellung in einen anderen Bundesstaat geht, davon befreit ist. Also hab' ich den Kram einfach aus Dallas in Texas bestellt, von wo ihn ein Flugzeug nach San Francisco eingeflogen hat, kein Problem! Das machen übrigens sehr viele Leute so, und die Politiker in Washington haben sich schon mal überlegt, eine pauschale Internet-Steuer zu erheben, aber nachdem hier in den U.S.A. jeder das Internet als das beste Kommunikationsmittel und Wirtschafts-Ankurbler aller Zeiten ansieht (zurecht!), wurde beschlossen, das ganze um ein paar Jahre zu vertagen, um die momentane Entwicklung, die man nur mit dem Wort "Explosion!" treffend beschreiben kann, nicht künstlich zu bremsen.
Mit der neuen Kiste können wir uns jetzt übrigens auch jeden Tag die deutsche Tageschau reinzieh'n: RealVideo heißt die Technik, die es erlaubt, Fernsehsendungen übers Internet zu verfolgen. Das Bild ist zwar nur ein paar Zentimeter groß und ein wenig wackelig, doch man sieht alles Notwendige und der Ton ist einwandfrei. Wegen der Zeitverschiebung kommt die 20-Uhr-Tagesschau hier schon um 11:00 vormittags -- wenn das kein Fortschritt ist!