Die Wohnung
(Angelika) Michael hat übrigens in San Francisco schon eine Wohnung gefunden. Die Wohnungen in der Stadt sind recht teuer, aber wir haben uns trotzdem dafür entschieden, dort zu wohnen, wo das Leben tobt. Wären wir in die Vorstädte gezogen, hätten wir auf jeden Fall zwei Autos gebraucht, und ich wäre unter Umständen sehr isoliert gewesen, da ich ja nicht arbeite. In Amerika ist ein weiteres Problem, dass man für die Sicherheit der Gegend zahlen muss, d.h. eine Wohnung in einer sicheren Wohngegend ist entsprechend teuer. Das Problem stellt sich natürlich in der Stadt mehr als in ländlichen amerikanischen Gegenden.
Damit ihr euch vorstellen könnt, wie unsere Wohnung ausschaut, zitiere ich noch schnell aus einem Brief von Michael:
"Im Haus wohnen lauter junge Leute, die ich teilweise schon kennen gelernt habe, und die sind alle ganz nett. Der Blick aus dem Fenster ist atemberaubend: Ich bin im zweiten Stock und kann über ganz San Francisco blicken, einschließlich Teile der Skyline. Man sieht diese verwinkelten Häuser, echt affenstark.
Die Umgebung ist besser als Berkeley und alles, was ich bisher von S.F. gesehen habe: Unzählige kleine Läden für Schmuck, Klamotten und Lebensmittel, ein großer Supermarkt, der von sechs Uhr morgens bis 12 Uhr nachts geöffnet ist, Frisöre und natürlich mindestens 20 Restaurants, von japanisch über italienisch. Ich war echt gerührt, als ich heute das erste Mal um den Block gegangen bin. Und das alles eine Straßenecke weiter! Trotzdem ist die Wohnung total ruhig, da sie hintenraus geht. Besser geht es nicht, glaube ich!
Noe Valley, wie der Stadtteil heißt, ist absolut sicher. Noe Valley ist ungefähr wie Schwabing, nur halt amerikanisch.
Die Küche in der Wohnung ist so dunkelbraun-amerikanisch, leicht hässlich, aber schon zu gebrauchen..."
Ich hoffe, diese Ausführungen von Michael bewegen euch dazu, uns möglichst bald besuchen zu kommen.
Übrigens vergaß ich zu erwähnen, dass wir eine Zwei-Zimmer-Wohnung bewohnen (drei Zimmer sind unbezahlbar), die $ 1100 kostet.
Zum Abschluss komme ich noch einmal zu den Umzugskisten zurück: Am 23.12. werden die meisten unserer Sachen bei Michaels Onkel, der in der Nähe von Augsburg wohnt, auf einem großen Dachboden untergestellt. Für Amerika haben wir eine sechs Kubikmeter große Kiste verschifft. Wir haben vorwiegend Bücher, Geschirr, Klamotten und einige persönliche Dinge eingepackt. Auch unser Bett und die guten alten Ikea-Regale aus Studentenzeiten sind mit auf die lange Reise geschickt worden. Die Kiste ist letzte Woche gepackt worden und wird voraussichtlich in vier Wochen in San Francisco eintreffen.