Snowboarden in Tahoe
(Michael) Was ich schon immer mal erzählen wollte: Seit über zwei Jahren liegen unter unserem Bett ein Paar Skier. Die haben wir damals mit unseren Möbeln hier rüberschiffen lassen, weil ich dachte, dass ich hier auch mal zum Skifahren käme, doch das war wohl nix. Bisher habe ich es nicht geschafft, ins nahegelegene Lake Tahoe zu fahren, ein recht großes Ski-Gebiet im Sierra-Gebirge. Nun fragten mich eines Freitags meine Arbeitskollegen Chris und Larry, ob ich nicht Lust hätte, am Samstag nach Sugar Bowl nahe Lake Tahoe zu fahren, um dort mit ihnen einen Snowboard-Kurs zu machen. Da ich ja zu dieser Zeit ein Jungesellen-Dasein fristete, da Angelika in Deutschland weilte, sagte ich natürlich sofort zu, und ab ging's am nächsten Tag um halb sechs in der Frühe mit Chris' 4-Rad Explorer, um neun kamen wir an, zahlten 55 Dollar für eine Liftkarte, Leih-Snowboard und Schuhe und einen zweistündigen Anfängerkurs -- superstark! Nun besteht ja zwischen Skifahren und Snowboardfahren ein gewaltiger Unterschied, wer das eine kann, kann das andere noch lange nicht, Snowboarden ist wie wenn man auf einem Skateboard oder Surfbrett festgeschnallt wäre und ohne Kurs kommt man keinen Meter weit, ohne aufs Gesicht zu fallen.
Der Skilehrer zeigte uns dann geduldig, wie man zuerst nur einen Fuß festschnallt und dann wie auf einem Skateboard mit dem anderen Fuß anschiebt und das Ding in die Kurve legt. Schnallt man dann beide Schuhe auf dem Board fest, kann man zunächst nicht mal mehr aufstehen, und kommt man endlich soweit, fällt man gleich wieder um, das ist immer wieder für einen Lacher gut. Aber nach zwei Stunden hatten wir's alle raus und begannen, die Hänge -- freilich immer noch Anfängerhügel -- hinunterzusurfen, und es ging besser und besser, und immer wieder fuhren wir mit dem Lift nach oben und konnten gar nicht genug kriegen, obwohl ich schätzungsweise 50 Mal reingebrettert bin, der Muskelkater am nächsten Tag war nicht in den Beinen, wie sonst beim Skifahren üblich, sondern in den Armen vom vielen Wiederaufstehen nach Schneekontakt.