Produkthaftung
(Angelika) Noch etwas typisch Amerikanisches konnte ich bei dem Erdbebentraining erleben. Bevor es losging, mussten wir ein zweiseitiges Papier unterschreiben, dass wir die Feuerwehrbehörde nicht verklagen, wenn wir uns bei dem Training verletzten sollten. Hierzu muss man wissen, dass es in Amerika die absurdesten Haftpflichtklagen gibt. Die Regel ist, dass dann geklagt wird, wenn man glaubt, etwas rausholen zu können, d.h. hat man kein Geld, braucht man sich über Haftpflicht keine Sorgen machen, hat man hingegen Geld, schließt man besser eine gute Versicherung ab. Diese Haftpflichtspolitik ist übrigens auch der Grund dafür, dass Mc Donalds einer Frau vor einigen Jahren einen Millionenbetrag zahlen musste, weil sie sich mit dem Kaffee im Kaffeebecher verbrannt hatte und auf dem Kaffeebecher kein Hinweis stand, dass man Vorsicht walten lassen sollte, weil der Inhalt heiß ist. Wenn ihr einmal wieder in Amerika seid, könnt ihr ja mal darauf achten. Auf fast jedem Papier- oder Plastikbecher prangt jetzt diese Aufschrift. Allgemein hat diese Haftpflichtshysterie dazu geführt, dass auf Packungsbeilagen und Gebrauchsanweisungen die absurdesten Vorsichtsmaßnahmen stehen, z.B. dass es nicht gesund ist, die Katze in der Mikrowelle zu trocknen (stimmt echt), oder man bei Ärzten unterschreiben muss, dass man sich im Falle eines Haftplichtfalles außergerichtlich einigt.
Um nocheinmal auf das Erdbebentraining zurückzukommen: Damit wir nicht aus der Übung kommen, gibt es zweimal im Jahr einen sogenannten "Drill" (so etwas wie eine Reserveübung). Diese Jahr ist die erste am 17. April. Man darf gespannt sein, wie das wird.
So, nun kommt Michael dran: