Angelika/Mike Schilli |
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Michael Wie diszipliniert die Deutschen Auto fahren! Vermindert sich die Anzahl der Spuren an einer Baustelle, fahren fast alle vorschriftsgemäß vor bis zur Verengung und fädeln dann abwechselnd von rechts und links, gemäß der vom Verkehrsministerium erlassenen Vorschrift ein. Die Fahrer verringern zwar die Geschwindigkeit, doch Stocken oder gar Staus entstehen meist gar nicht.
In Kalifornien, mit seinen Millionen zum Lenken von Kraftfahrzeugen völlig unbefähigten Bürgern, geht an diesen Engstellen oft gar nichts mehr und kilometerlange Staus entstehen. Der Grund dafür ist, dass das "Late Merging", also das Vorfahren bis zur Engstelle und das dortige Reinquetschen als unhöflich gilt und oft aggressive Reaktionen hervorruft.
In dem Buch "Traffic - Why we drive the way we do" steht das Problem beschrieben, mitsamt vielen weiteren Fakten aus dem amerikanischen Wahnsinn im Autoverkehr. Die "höflichen" Fahrer wechseln je nach Höflichkeitsgrad schon weit vorher die Spur und weigern sich dann, weiter vorfahrende "Late Merger" vor sich reinzulassen. Hässliche Wortwechsel und der Austausch von unfreundlichen Handgesten sind an der Tagesordnung, und ein weiterer Stau entsteht.
Oder wusstet ihr, dass Autos in Amerika mit zwei verschiedene Seitenspiegeln herumfahren? Der Seitenspiegel auf der Fahrerseite weist keinerlei Krümmung auf, ist also plan und sein Spiegelbild deshalb unverzerrt. Der rechte Seitenspiegel hingegen ist nach außen gewölbt (konvex), bildet also eine Art Weitwinkel-Spiegelbild ab und hilft so den toten Winkel auf der Beifahrerseite klein zu halten. Allerdings führt dies dazu, dass Objekte wie seitlich vorbeizischende Autos dichter dran sind, als dies der Spiegel mit seinem Weitwinkel vorgaukelt (und, ja, in Amerika darf man rechts überholen).
Damit amerikanische Autofahrer nicht gleich mit Millionenklagen vor Gericht ziehen, weil sie schnell noch die Spur wechseln, obwohl auf der rechten Fahrbahn schon jemand angebraust kommt, steht auf jedem rechten Seitenspiegel der USA: "Objects are closer than they appear", Objekte sind in Wirklichkeit näher dran, als dies auf den ersten Blick erscheint. Europa stattet hingegen alle Autos mit zwei Weitwinkel-Spiegeln aus. Warnhinweise erübrigen sich.
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