Angelika Immer wenn wir in Deutschland zu Besuch sind, ist die Zeit verdammt knapp und wir bekommen kaum alles unter. Falls wir es nicht geschafft haben, euch zu besuchen, verzeiht uns bitte, aber ihr wisst ja, wo wir wohnen. Dieses Mal sind wir lange Strecken durchs Land gebraust; von Süddeutschland nach Norddeutschland und wieder zurück. Und da unsere Deutschlandtournee auch gleichzeitig unser diesjähriger Jahresurlaub war, versuchten wir noch einige touristische Höhepunkte zu besichtigten.
So machten wir einen Zwischenstopp in Nürnberg und in Volkach an der Weinstraße und schoben einen Besuch bei der weltberühmten Ausstellung "Documenta" in Kassel ein. Wir beide schätzen moderne Kunst und wurden nicht enttäuscht. Alles war bestens organisiert und das Publikum erstaunlich international (die Franzosen scheinen die Documenta besonders zu mögen). Michael und mir gefielen besonders die Werke des amerikanischen Künstlers Llyn Foulkes, der in Los Angeles lebt und von dem wir noch nie etwas gehört hatten, was auch daran liegt, dass der 77-jährige Künstler die Öffentlichkeit scheut und seit Jahren in den USA keine grössere Ausstellung mehr hatte.
Im Jahr 2013 soll es dann endlich eine Retrospektive in Los Angeles geben. Seine dreidimensionalen Gemälde beschäftigen sich häufig mit der Utopie des amerikanischen Traumes. Sein zweites Steckenpferd ist die Musik. Foulkes baute sich eine Art Schlagzeug aus Hupen und Tröten, welches ebenfalls auf der Documenta zu bestaunen ist. Oder der riesige Wandteppich der polnischen Künstlerin Goshka Macuga, der Gäste eines Festessens vor dem kriegsgebeutelten Darulaman-Palast in Kabul zeigt. Falls ihr in der Nähe von Kassel seid, schaut unbedingt bei der Documenta vorbei.