Michael Vorab hatte ich bei Sixt ein Auto der Klasse "BMW 1er oder Golf GTI" gebucht, um mal wieder ordentlich auf der Autobahn rasen zu können. Schließlich darf man in Kalifornien höchstens 75mph (120km/h) schnell fahren und wird sofort inhaftiert, falls ein Lichtorgelauto mehr als 100mph (160km/h) misst. Normalerweise buche ich Mietautos für Deutschlandreisen immer bei amerikanischen Firmen wie Alamo/National oder Dollar, aber da wir vorhatten, durch ganz Deutschland zu brausen, zahlte ich bei Sixt anderthalb Mal soviel wie üblich, um nicht gerade als Trostpreis den sonst in der billigsten Kategorie üblichen Opel Corsa zu erhalten.
Als wir dann aber im Münchner Flughafen am Sixt-Schalter ankamen, wollte uns die Schalterdame allerdings allen Ernstes einen Opel Meriva andrehen, eine Art Kleinstminivan für Fußballmutties. Angeblich fallen solche Autos bei Sixt in die gleiche Kategorie wie die angepriesenen sportlichen Flitzer, samt irgendwelchen indiskutablen Peugeot-Kutschen oder "Nissan-Geländewagen" und dürfen erstaunten USA-Kunden dreist angedreht werden.
Nach einigem Hin- und Her fand sich dann aber ein zwar auch nicht sportlicher, aber zumindest autobahntauglicher Audi A1. Der Zwei-Türer von der Größe eines Rover Mini bot im Kofferraum allerdings nur Platz für eine Reisetasche, wurde aber zähneknirschend akzeptiert.
Als wir fünf Minuten später am Stellplatz in der Hochgarage ankamen, saß allerdings schon ein freundlicher Herr drin, der mir auf meine Anfrage hin seine gültige Bestätigung und den Autoschlüssel zeigte und kurz darauf frohgemut davonfuhr. Wieder zurück am Schalter stellte sich dann heraus, dass man uns eine falsche Stellplatzkarte ausgedruckt hatte. Beim nächsten Versuch kam ein Sixt-Mitarbeiter mit, der sicherstellte, dass das versprochene Auto tatsächlich am Platz mit der aufgedruckten Nummer stand. Das Auto fuhr dann sehr gut, die Gemüter beruhigten sich schließlich, und der Groll gegen den Autovermieter verflog allmählich.