Michael In San Francisco gibt es zum Beispiel die Regel, dass man sein Auto nur 72 Stunden an einem Fleck stehen lassen darf, auch wenn sonst keine Verkehrsschilder, Parkuhren oder öffentliche Straßenreinungszeiten die Parkdauer beschränken. Nach Ablauf der 3 Tage reicht es auch nicht, das Auto ein paar Meter zu verstellen, sondern man muss es mindestens einen Straßenblock weiter fahren.
Da ein derart langer Parkzeitraum nicht ganz einfach zu kontrollieren ist, wird das Ganze selten eingefordert, aber neulich habe ich ein offensichtlich länger auf einem Parkplatz verharrendes Auto mit einem Warnzettel (Abbildung 1) gesehen und fotografiert.
Überhaupt, wenn man die Strafgebührenordnung der Stadt San Francisco im Detail studiert und herausfindet, was allein beim Parken eines Autos alles verboten ist, könnte man einen Lachanfall kriegen: Klebt man ein "For Sale"-Schild an die Scheibe, um kundzutun, dass man den Wagen verkaufen möchte, hagelt's einen Strafzettel über 50 Dollar. Warum? Im "Police Code", Paragraph 710.2, steht, dass es verboten ist. Warum diese Regel erlassen wurde, weiß wahrscheinlich keiner mehr, aber sie existiert, und im Stadtsäckel fehlen haufenweise Dollars, also wird sie vorsichtshalber beihalten. Das ist neulich einem Bekannten passiert, der sein Auto verkaufen wollte und der anschließend nicht genau wusste, ob das nun ein Scherz oder ein echter Strafzettel war.
Oder in falscher Richtung parken? Dafür habe ich in Deutschland mal einen Strafzettel bekommen und mich tierisch über diese Kleinkariertheit aufgeregt -- allerdings kostet es laut Sektion VC22502B der Straßenverkehrsordnung in San Francisco ebenfalls 45 Dollar, wenn man den Wagen entgegen der Fahrtrichtung abstellt.
Die Gebührenordnung beschränkt sich nicht nur auf Parksünder, sie regelt auch das Verhalten in öffentlichen Verkehrsmitteln: Und unter TC128.5 steht, dass man angeblich 50 Dollar Strafe zahlen muss, wenn man in der Straßenbahn oder im Bus mit dem Fahrer quatscht ("Conversing with Operator")! Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass das jemals eingefordert wird, da würde sich jeder Amerikaner zurecht an den Kopf fassen.