15.03.2009   Deutsch English

  Rundbrief Nummer 79  
San Francisco, den 15.03.2009


Abbildung [1]: Der Tourist mag den Regen nicht, aber Kalifornien braucht ihn dringend.

Angelika In Kalifornien gibt es in den meisten Ecken bekanntlich nur zwei Jahreszeiten: Die Hügel sind entweder braun oder grün. In den letzten drei Jahren blieben die Hügel ein bisschen zulange braun, denn es hat im Winter nicht genug geregnet und von April bis September regnet es bekanntlich keinen Tropfen. Nun beeinträchtigt das nicht nur die Farbe der Hügel, sondern auch den Wasserstand der Wasserreservoire, die uns mit Wasser versorgen.

Abbildung [2]: Die Wasser-Pipeline vom Yosemite-Nationalpark nach San Francisco

Die Stadtveranwortlichen bauten schon vor vielen Jahren eine Pipeline vom 225 km östlich gelegenen Yosemite-Nationalpark nach San Francisco. So kommen die Städter und auch die umliegende Landwirtschaft in den Genuss eines stetig verfügbaren Wasserangebots, auch wenn es monatelang nicht regnet. Schlappe 86% des Trinkwassers in San Francisco kommen aus dieser Leitung!

Abbildung [3]: Das Wasserwerk von San Francisco veröffentlicht die Trinkwasserdaten

Obwohl es im Februar doch hin und wieder sogar heftig regnete, ist die Niederschlagsmenge ein Tropfen auf den heißen Stein, denn die Pegel der Reservoire werden nur dann auf die normalen Stände kommen, wenn uns der März sinflutartige Regenfälle und in der Sierra Nevada astronomische Schneefälle beschert.

Gouverneur Schwarzenegger erklärte Ende Februar dann auch den Notstand wegen der anhaltenden Trockenperiode in Kalifornien. Städte und Kommunen müssen 20% Wasser einsparen, sonst droht Arnie, das Wasser zwangsweise zu rationieren. Wie das genau gehen soll, wissen wir leider noch nicht. Dürfen wir dann zum Beispiel nur noch jeden zweiten Tag duschen und wer kontrolliert das? Michaels größte Sorge ist, dass der Vermieter bald wassersparende Duschköpfe einbaut, denn schließlich berappt dieser die Wasserrechnung für die Mietparteien im Haus. Das wäre das Aus für unseren Elefantenduschkopf, den Michael gerade erst eingebaut hat, obwohl der wahrscheinlich auch nicht mehr Wasser verbraucht, der verteilt den Wasserstrahl nur besser.

Abbildung [4]: Leider fällt zuwenig Regen.

Aber zur Zeit geht es noch um typisch freiwillige Maßnahmen wie die Spülmaschine nur anzustellen, wenn sie voll ist, das Auto nicht per Hand zu waschen, tropfende Wasserhähne zu reparieren. Private Haushalte sind natürlich nur ein Teil des Problems. Die Bewässerung der landwirtschaftlichen Felder im kalifornischen Central Valley schluckt enorme Wassermengen.

Dabei wird Wasser fleißig vom Sacramento River Delta im Norden nach Süden durch die Gegend gepumpt, denn das Obst und Gemüse braucht Wasser, um zu gedeihen. Kalifornien produziert nämlich die Hälfte des Obsts, Gemüses und der Nüsse der USA. Nun erhalten die Farmer das Wasser zum Bewässern ihrer Felder oft aus Reservoiren, die staatlicher oder bundesstaatlicher Kontrolle unterliegen.

Abbildung [5]: Das Traumwetter vieler Obstanbauer: Regen, Regen, Regen.

Die Behörden kündigten nun an, dass es dieses Jahr kein Wasser aus diesen Quellen geben wird, wenn sich die Lage nicht dramatisch verbessert. Das bedeutet dann brachliegende Felder und weniger Arbeit. Die Arbeitslosenquote in einigen Städten im Central Valley ist durch die anhaltende Rezession und die Konsequenzen der Trockenperiode dramatisch in die Höhe geschnellt. Im Städtchen Mendota betrug die Arbeitslosenquote im Februar 35 Prozent. Wir fuhren übrigens neulich auf unseren Weg nach Los Angeles durch diese Gegend mit ihren Obstplantagen und Feldern, soweit das Auge reicht. Wir sahen deutlich, dass einige Städte schon bessere Zeiten erlebt haben.

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Letzte Änderung: 26-Nov-2012