Michael Die Firmen im Silicon Valley bereiten ihren Mitarbeitern so manche Annehmlichkeit, um sie in der Firma zu halten. Software-Entwickler arbeiten ja bekanntlich dann am effektivsten, wenn ihre Hinterteile die Bürostuhlfläche anheizen. In Rundbrief 11/2004 habe ich schon einmal über den fahrenden Frisör und die Basketball-Courts auf dem Yahoo-Gelände und die Waschmaschinen und Trockner auf dem Googleplex berichtet.
Doch auch die Anfahrt zur Arbeit kostet Nerven und wertvolle Zeit. Da recht viele Leute (wie ich auch) aus Imagegründen im hippen San Francisco wohnen und nicht in der drögen Vorstadtwüste im 40km südlich gelegenen Sunnyvale, nehmen die Leute zum Teil Anfahrten von einer Stunde in Kauf, um zum Yahoo-Hauptquartier zu gelangen. Ich fahre ja mit Fahrrad und Zug, wer aber auf die Autobahnen 101 oder 280 im Berufsverkehr angewiesen ist, kann ein Lied davon singen, wie nervig das ist.
Seit einiger Zeit hat Yahoo nun sogar Reisebusse gemietet, die in San Francisco an einigen ausgewählten Punkten halten, die Yahoos aufgabeln und nach Sunnyvale kutschieren. Und am Abend geht's wieder zurück nach San Francisco. Zum Glück ist die Haltestelle eines der Busse nur etwa 500 Meter von unserem Haus entfernt im mexikanischen Stadtviertel "Mission"! Das nenne ich Service! Wenn es also regnet, oder wenn ich sonst keine Lust habe, mit dem Fahrrad zu fahren, stapfe ich einfach morgens um Acht die 24. Straße hinunter, um dort typischerweise mit etwa 20 anderen Yahoos das "Shuttle" zu besteigen. Im Bus gibt's Wireless Internet, damit man mit seinem Laptop schon mal die Mail abfragen und die wichtigsten Webseiten studieren kann.
Angefangen hat mit diesem Service übrigens die Firma Google, die ihre Mitarbeiter mit schwarzen "Bauer"-Luxus-Reisebussen von San Francisco zum Googleplex nach Mountain View und wieder zurück kutschiert. Und die "Bauer"-Busse laden die Googler nicht nur in die Mission ab, sondern fahren sogar hoch bis nach Noe Valley und das bis spät in die Nacht hinein! Ich habe gehört, dass sich schon Anwohner über den Lärm beschwert haben, unerhört!