Bürokratie im Weltraumzeitalter
Nach fünf Jahren läuft ein kalifornischer Führerschein ab und man muss einen neuen beantragen. Das ist eine reine Formsache. Die dafür zuständige Behörde DMV (Department of Motor Vehicles) hat einen recht schlimmen Ruf, dabei ist sie neuerdings gar nicht so trödelig und unorganisiert wie allgemein angenommen. Ich bekam einen Brief per Post, dass ein neuer Führerschein zu beantragen sei, und dies ginge entweder mit einem per Post an den DMV geschickten Formular oder, ganz neu, per Internet. Ich bin ja immer für neumodische Sperenzchen zu haben, und ging zu http://www.dmv.ca.gov , wo ich nicht nur einen Knopf für "Online Drive License Renewal" fand, sondern auch gleich die dem Brief beiliegende Nummer eintippen konnte, flugs bestätigte, dass meine Augen noch einigermaßen in Ordung sind, per Kreditkarte und sicherer Browser-Verbindung $25 zahlte und fertig war der Lack. Ganze drei Tage später kam zu meinem bassen Erstaunen der neue Führerschein per Post. So lass ich mir Behördenkram gefallen!
Mit der Aufforderung zur Führerscheinerneuerung kam übrigens ein Formular mit, um sich als Wähler einzutragen. In Amerika gibt es ja keine Meldepflicht, und wenn jemand in einen anderen Bundesstaat umzieht, beantragt er dort zunächst einen neuen Führerschein. Damit man bei der nächsten Wahl dort wahlberechtigt ist, muss man sich dort als Wähler registrieren und das macht praktischerweise die Kraftfahrzeugmeldebehörde.
Allerdings darf man das nur, wenn man ein amerikanischer Staatsbürger ist. Wir hingegen sind immer noch deutsche Staatsbürger, obwohl die Einwanderungsbehörde uns als "Permanent Resident Aliens" anerkannt hat. Auf dem Formular in Abbildung 2 steht dann auch, dass es strenge Strafen hagelt wenn man falsche Angaben macht.