Steuererklärung
(Angelika) Am 15. April gaben wir wieder einmal pflichtgemäß unsere amerikanische Steuererklärung ab. Ich musste mich wochenlang durch einen Berg von skurrilen Formularen quälen, fand es aber interessant, in den Nachrichten zu erfahren, dass der amerikanische Präsident und Vizepräsident ihre Steuererklärung offenlegen. Beide sind dazu zwar nicht gesetzlich verpflichtet, aber seit der Steueraffäre Nixons ist das üblich (Jimmy Carter ging dabei mit leuchtendem Beispiel voran). So erfuhren wir, dass Bush $894.880 verdiente und $240.342 Steuern zahlte, was einem Steuersatz von 26,9 % entspricht. Vizepräsident Dick Cheney brachte es auf über 36 Millionen Dollar und zahlte darauf ca. 14,3 Millionen Dollar Steuern (39,6%). Bushs Einkommen besteht größtenteils aus Investmenteinkommen und aus dem Verkauf seines Anteils am Baseball-Team "Texas Rangers". Wer jetzt über die vermeintlich niedrigen Steuersätze für Spitzenverdiener schreit, irrt sich. Denn die Prozentsätze beziehen sich nur auf die Bundessteuer ("federal tax") und berücksichtigen nicht lokale Steuern (state/city tax), die in den meisten Bundesstaaten noch anfallen (allerdings nicht in Texas, wo Bush ja bis jetzt gelebt hat). Und natürlich reduziert sich der Prozentsatz, je mehr abgesetzt wird. So spendete Bush z.B. 16 Prozent seines Einkommens, was absetzbar ist. Außerdem werden Gewinne aus Aktiengeschäften in der Regel nur mit 20% versteuert. Cheney hingegen zahlte den Spitzensteuersatz für die Bundessteuer, weil es sich größenteils um reguläres Einkommen handelte. Und nun erteile ich Michael das Wort.