Neuerungen im Einwanderungsgesetz
(Angelika) Neulich berichtete das Fernsehen darüber, dass viele entlassene H-1B-Inhaber keinen neuen Arbeitgeber finden, der auch bereit ist, die erneuten Visumsformalitäten auszusitzen, und somit eigentlich das Land verlassen müssten. Einer war dabei, der sich schon fast im Besitz einer Green Card befand, entlassen wurde, und nun seinen Green-Card-Antrag in den Mülleimer werfen kann. Da wurde uns dann doch etwas mulmig, denn auch wir warten ja auf unsere Green Card. Dabei hatten wir uns noch vor kurzem auf der sicheren Seite gefühlt, denn Clinton schenkte uns, kurz bevor er abdankte, einen neues Gesetz mit dem wohlklingenden Namen "American Competitiveness in the Twenty-first Century Act of 2000" ("Amerikanische Wettbewerbsfähigkeit im 21. Jahrhundert, Tatbestand 2000"). Interessanterweise findet sich im Titel nichts von "Green Card" oder "Einwanderung" -- absichtlich, denn auch im Einwanderungsland Amerika steht man Einwanderern nicht uneingeschränkt positiv gegenüber.
Das Gesetz passierte den konserativen Kongress in einer recht geheimnistuerisch abgehaltenen mündlichen Abstimmung -- es wurde bewusst nicht an die große Glocke gehängt, um keine nationale Debatte heraufzubeschwören. Die bahnbrechende Veränderung ist, dass das H-1B-Visum über die maximalen sechs Jahre hinaus verlängert werden kann -- vorausgesetzt, der Arbeitgeber hat die Green Card für den entsprechenden Arbeitnehmer schon ein Jahr vor Ablauf des H-1B-Visums beantragt. Das hört sich jetzt vielleicht für euch nicht so spektakulär an, aber für uns ist es eine Sensation. Ihr erinnert euch sicher, dass wir immer wieder erwähnt haben, dass das mit unserer Green Card verdammt knapp wird, da unsere sechs Jahre im Oktober 2002 ablaufen und es ewig dauert, bis die notwendigen drei Schritte durchlaufen sind. Durch das neue Gesetz kann Michaels H-1B-Visum also noch einmal verlängert werden, und zwar solange, bis unsere Green Card durch ist. Wie gesagt, wir hoffen darauf, dass wir noch in den Genuss dieser Neuerungen kommen und Bush nicht alles wieder rückgängig macht.