Angelika/Mike Schilli |
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Angelika Nachdem wir in letzter Zeit ja nur noch von Schreckensmeldungen umgeben sind und die ganze Woche nervös auf die radioaktive Wolke aus Japan warteten, freuten wir uns auf ein wenig Abwechslung aus Anlasses des Geburtstages unserer Freundin Conny. Denn es ging auf die Bowlingbahn. Nun hatte ich weder jemals in meinem Leben gebowlt noch gekegelt, obwohl Bowling, die amerikanische Variante des Kegelns, sich hier wie auch in Deutschland größter Beliebheit erfreut. Vielerorts stehen riesige Bowlingcenter, und der Sport ist ein fester Bestandteil amerikanischer Kultur. Geburtstage werden auf der Bowlingbahn gefeiert. Und Bowling ist eine unverfängliche Freizeitbeschäftigung für die erste Verabredung ("Date"), wenn beide Möchtegernturteltauben noch nicht so recht wissen, wo die Reise hingeht.
Die Bowlingcenter verfügen über eine stattliche Anzahl von Bahnen. Man mietet sie stundenweise, und bis zu sechs Spieler können sich an einer Bahn austoben. Wie ihr sicher alle wisst, gibt es beim weitverbreiteten Ten Pin Bowling zehn Kegel (hier "bowling pins" genannt), die dreieckförmig am Ende der Bahn aufgereiht sind. Jeder Spieler versucht, mit Hilfe einer relativ großen Kugel, die eher wie in Ball aussieht, möglichst viele Kegel mit einem Wurf umzuwerfen. Für jeden gefallenen Kegel gibt es einen Punkt.
Pro Runde versucht jeder Spieler in zwei aufeinanderfolgenden Würfen, die maximale Anzahl von Kegeln zu treffen. Nach der zehnten Runde gewinnt der Spieler mit der höchsten Gesamtpunktzahl. Wer alle Kegel schon beim ersten Versuch mit einem sogenannten "Strike" umhaut, erhält Bonuspunkte, denn die Punkte des nächsten Durchgangs zählen dann doppelt. Wer alle Kegel mit zwei Versuchen umhaut, erzielt einen "Spare". Es gibt noch alle möglichen Bonuspunkte für weitere Varianten, zum Beispiel wenn der Spieler zweimal in Folge einen "Strike" erzielt, aber damit will ich euch jetzt nicht langweilen, denn ich gehöre ja zu den Neulingen und bin schon super begeistert, wenn die Kugel gerade auf der Holzbahn entlang läuft und die Kegel trifft, und nicht auf dem Weg dorthin in die Seitenrille plumpst, um dann seitlich an den Kegeln vorbeizurollen.
Die Kugeln verfügen über drei Bohrungen für den Daumen, Mittel- und Ringfinger. Zunächst war mir das mit dem Mittelfinger nicht klar und ich benutzte immer den Zeigefinger, aber diese Technik funktionierte ebenso. Im Center stehen unterschiedlich schwere Kugeln mit variierenden Bohrlochabständen bereit, so dass sich der Spieler eine Kugel passend zur Größe seiner Hand aussuchen kann. Die richtige Kugel zu finden, ist eine Wissenschaft für sich.
Man darf nur mit Bowlingschuhen mit glatter Ledersohle spielen, und nicht mit Straßenschuhen, damit die Bahn nicht leidet. Die Schuhe leiht das Bowlingcenter gegen Gebühr ($4 pro Paar) aus und wer schon einmal amerikanische Fernsehsendungen aufmerksam verfolgt hat, weiß, dass das ein heikles Thema mit enormem Witzpotential ist. In einer Folge von "King of the Hill" windet sich sich Peggy Hill zum Beispiel im Bowlingcenter, weil sie so große Füße hat und Bowlingschuhe in einer absurden Größe verlangen muss.
Ich habe auf jeden Fall das Bowling für mich entdeckt und mich wider Erwarten gar nicht so dumm dabei angestellt.
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