Angelika/Mike Schilli |
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Michael Wer hätte gedacht, dass das Internet selbst das amerikanische Äquivalent zur fahrbaren Currywurstbude, den sogenannten "Food Truck", revolutioniert? Bis vor einigen Jahren standen die Straßenhändler mit ihren Karren und Lieferwagen immer an bestimmten Stellen, Straßenecken, die sie sich teilweise vor Karrengenerationen erkämpft hatten und sich seitdem in fester Hand befanden. Der sehr schön gemachte Film: "Man Push Cart" gibt einen Einblick in die kaum beachtete aber faszinierende Welt der Karrenfritzen.
Karren-Jungspunde mit neuen Geschäftsideen haben es da schwer, denn das ungeschriebene Gesetz des Großstadtdschungels verbietet es ihnen, den Altvorderen die angestammten Stellplätze abzuluchsen. Wenn aber niemand von einem neuen Karren und den dort angebotenen Leckerbissen weiß, wie soll das Geschäft dann da jemals brummen?
Seit es Twitter gibt, steht die Karrenwelt Kopf, denn nun hält der Karrenbetreiber einfach irgendwo an, wirft den Grill an und schickt eine Twitter-Nachricht ab. Leute, die den Twitter-Strom auf ihrem Handy verfolgen, wissen so, wenn die Würstlbude in ihrer Nähe weilt und schauen dann ganz spontan vorbei, um sich statt dem langweiligen Kantinenfraß einen exotischen Leckerbissen zu Mittag zu holen.
Der koreanische Kalbi-Truck ist so ein Beispiel. Von findigen Einwanderern betrieben, die den Geschmack der experimentierfreudigen Software-Hipster-Szene erkannt haben, hält er hin und wieder in der Nähe der Yahoo-Gebäude im Silicon-Valley und die Leute strömen scharenweise hin. Das konservative Wall Street Journal hat sogar kürzlich einen Artikel über den Umbruch der Karrenindustrie veröffentlicht. Neben dem mexikanischen Taco-Truck (Rundbrief 08/2007), dem Urgestein der kalifornischen Karrenindustrie, bieten heutzutage engagierte Jungunternehmer sogar die auch von mir geschätzte französiche Nachspeise Crème Brûlée an.
Neulich tauchte sogar ein Truck bei Yahoo auf, der Sandwich-Lieferungen von benachbarten Restaurants ausführte. Der ebenfalls von Jungunternehmern betriebene "Mealdonkey"-Service ("Mahlzeitenesel") betreibt eine Webseite, auf der Hungrige ihr Mittagssandwich bei Restaurants in der Umgebung ordern und es mittags an einem um die Ecke geparkten Lieferwagen abholen können. Auf Ideen kommen die Leute! Zweifellos nur ein weiterer Meilenstein auf dem langen Weg vom Tellerwäscher zum Millionär.
Grüße aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten:
Angelika & Michael
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