Angelika/Mike Schilli |
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Angelika San Francisco nimmt bekanntlich in punkto Umweltschutz oft eine Vorreiterstellung ein, denn wir recyclen fleißig (Rundbrief 02/2006) und sogar Plastiktüten hat die Stadt verbannt (Rundbrief 04/2007). Heute will ich euch eine geniale gemeinnützige Institution in San Francisco vorstellen, die nicht nur der Umwelt zugute kommt sondern auch finanzgebeutelten Lehrern, Erziehern, Künstlern und anderen Kreativen hilft: SCRAP, das "Scrounger's Center for Reusable Art Parts", was salopp übersetzt etwa das "Schnorrercenter für wiederverwendbare Kunstmaterialien" bedeutet.
Die Institution existiert schon seit 30 Jahren. "Scrap" kann übrigens auch Schrott oder Müll heißen. In einer großen Lagerhalle befinden sich in Regalen wahre Schätze: Stoffe, Wandkalender, Papier, Wachsmalstifte, Stempel, Metallteile, Postkarten, Fliesen, Knöpfe, Rahmen, Holz und vieles mehr. SCRAP erhält nämlich Materialspenden, in der Regel von Firmen, die ihre Restposten loswerden wollen oder auch von Firmenauflösungen, die in der derzeitigen Wirtschaftsflaute ja reichlich stattfinden. Die Regale sind dann auch, je nach aktueller Spendenlage, unterschiedlich bestückt. Man geht also jedes Mal auf eine Schatzsuche im SCRAP.
Die Sachen kosten einen kleinen Obulus von durchschnittlich 10 Cents bis $1.50 pro Teil. Allerdings nimmt das keiner so genau. Ich habe neulich eine Tüte voller Sachen für $3 erstanden und die Kassiererin schaute nur einmal flüchtig in meine Tüte, um den Preis zu kalkulieren. SCRAP befindet sich übrigens in einer etwas verhauten Gegend im Stadtteil "Bayview", eingeklemmt zwischen zwei Autobahnen und umgeben von Lagerhallen. Es liegt halt viel Müll herum und Glas am Boden deutet auf eingeschlagene Autofenster hin, aber tagsüber ist alles paletti. SCRAP ist natürlich auch kein super aufgeräumter und sortierter Laden, aber die ehrenamtlichen Helfer bemühen sich, die gespendeten Sachen liebevoll zu verstauen. Als ich neulich mit meiner Freundin Conny SCRAP unsicher machte, schienen gerade Stoffe der Renner bei den Kunden zu sein. Nett finde ich auch, dass SCRAP diverse Kurse anbietet, die einem beibringen, die zur Verfügung stehenden Materialien kreativ zu verwenden.
Grüße aus San Francisco:
Angelika & Michael
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