Angelika/Mike Schilli |
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Santa Fe ist nicht nur die älteste Landeshauptstadt in den USA, sondern liegt auch schlappe 7000 Fuß (ca. 2100 m) über dem Meeresspiegel. Der dort herrschende niedrige Luftdruck bewirkt, das sich die Chipstüten in den Supermärkten gleich lustig ausdehnen. Obwohl nur 65.000 Einwohner stark, verfügt es nicht nur über erstaunlich gute Restaurants und diverse Museen, sondern auch über ein Meer von Galerien, besonders auf der Canyon Road.
Wie San Francisco ist die ganze Stadt von einer liberalen Atmosphäre geprägt. Und da Santa Fe ursprünglich von den spanischen Eroberern beherrscht wurde, hat es sogar einen richtigen alten Marktplatz (Plaza genannt) und viele, kleine enge Straßen.
Das Beste sind aber die Adobehäuser, die das Stadtbild dominieren, denn die Stadt hat die Auflage, dass auch neue Häuser im alten Adobestil gebaut werden müssen. Adobe bedeutet "Lehm", und die Häuser bestehen aus Lehmziegeln (hergestellt aus Lehm, Wasser und Stroh), die zunächst zu einer Mauer aufgeschichtet werden. Dann schmiert der Maurer einen rötlich-brauner Putz darauf, verteilt ihn großzügig, und polstert so all alle Ecken aus, dass das Ganze aussieht wie ein bespanntes Sofa.
Eine super Isolierung ist bei dieser Bauweise garantiert. Auch unser Ferienhäuschen war im Adobestil errichtet und besaß den traditionellen Kamin, genannt Kiva.
Die nähere Umgebung von Santa Fe bietet schmale Canyons und weite Hochwüstenlandschaften mit gigantischen Ausblicken bis zum Horizont. Und sogar ein alpines Skigebiet gibt es, das "Taos Ski Valley".
Selbst ein eigenes kleines Städtchen namens "Las Vegas" findet man hier, das allerdings nichts mit dem Spielerparadies in Nevada gemein hat. Berühmt ist das kleine Las Vegas für seine vielen historischen Gebäude. Leider fehlt es dem kleinen Städtchen an Geld und viele Gebäude bräuchten dringend eine Renovierung. Aber Las Vegas versprüht den alten Charme des Wilden Westens, und wer das mag, ist dort gut aufgehoben.
In dem erwähnten Skigebiet "Taos Ski Valley" gibt es dann eine weitere Kuriosität, nämlich ein bayrisches Restaurant hoch oben auf dem Berg. Im Winter gelangen die Gäste mit Skiern hin, während man im Sommer über eine lange steile ungeteerte Gebirgsstraße bis an den Restaurantparkplatz hochfahren kann. Und da man als Exildeutscher ja die merkwürdigsten Gewohnheiten annimmt, geben wir gerne zu, dass wir diese Anfahrt nicht scheuten, um uns ein Schnitzel und ein gutes Bier zu Gemüte zu führen.
Überhaupt fuhren wir in New Mexico auf mancher ungeteerten Straße, um zum Wandern in abgelegene Parks zu gelangen. Wer bizarre Gesteinsformationen und schmale Canyons mag, sollte die so genannten Tent Rocks (offiziell "Kasha-Katuwe Tent Rocks National Monument"), nicht verpassen. Die Formationen erinnern an Zelte, deshalb der Name.
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