Jeden Tag, wenn ich mit dem Fahrrad über das Gelände der Firma Lockheed Martin zu Yahoo! brause, fällt mir beim Pförtner eine Tafel mit der aktualisierten Terror-Warnskala auf. Sie geht von "Low" (grün), über "Guarded" (blau), "Elevated" (gelb), "High" (orange), bis "Severe" (rot). Seit Monaten steht der Zeiger in der Mitte auf "Elevated".
Dieses Warnsystem hat das Department of Homeland Security, eine von Präsi Bush neu ins Leben gerufene Institution, herausgebracht.
Das System erinnert an die Feuerwarnungen in amerikanischen Waldgebieten. Dort stehen meist Tafeln mit Feldern in vier verschiedenen Farben, "Low" (grün), "Medium" (gelb), "High" (orange), "Extreme" (rot). Und der Förster stellt jeden Tag, je nach Wetterlage, einen Zeiger auf das entsprechende Feld ein, damit die Leute wissen, wenn der Wald strohtrocken ist und man am besten kein Lagerfeuer anzündet. Durchaus sinnvoll.
Aber das Terror-Warnsystem? Während des kalten Krieges in den siebziger und achtziger Jahren wurden wenigstens noch Empfehlungen herausgegeben, was zu tun ist, wenn z.B. eine Atombombe einschlägt (Kopf in den Sand, Zeitung drauf!). Aber was soll ich machen, wenn die Terrorwarnung auf Orange rutscht? Auf Rot gar?
Das Witzblatt "The Onion" kam danach freilich sofort mit einer Warntafel für den Irak heraus. Die niedrigste Warnstufe war dort "Dumpfe Explosionen in einiger Entfernung". Und etwas weiter oben war die Warnstufe "Let me put it this way; I wouldn't take any long drives." ("Ich will es mal so ausdrücken: Ich würde keine weiten Fahrten unternehmen").