Angelika Draußen Wäsche zu trocknen ist in den USA verpönt. Statt flatternder Hemdchen im Wind bevorzugt der Amerikaner den Trockner. Das kostet allerdings Energie. In vielen Wohnsiedlungen Kaliforniens war es bis vor kurzem sogar verboten, Wäsche auf der Leine oder mit Hilfe eines Wäscheständers draußen zu trocknen. Die mächtigen Hauseigentümerverbände ("Homeowners Associations") sahen darin eine Verschandelung ihrer Gebäude und die Gefahr der Wertminderung, und verboten es deshalb oft in den Verträgen mit den Wohnungseigentümern und deren Mietern.
Ab Januar 2016 darf nun aber jeder Kalifornier seine Wäsche legal auf der Leine trocknen. Unser Gouverneur Jerry Brown unterzeichnete das Gesetz im Oktober, denn es gilt als umweltfreundlich und da möchte Kalifornien in der Regel die Nase vorn haben. Die kalifornische Abgeordnete Patti Lopez aus San Fernando brachte das neue Gesetz auf den Weg, allerdings nicht gerade nur aus Umweltschutzgründen. Viele ihrer Wähler können sich keinen Trockner leisten und das Trocknen auf der Wäscheleine kostet eben nichts. Hier sind die anderen Bundestaaten, die ebenfalls das Wäschetrocknen auf der Leine erlauben: Florida, Hawaii, Maine, Utah, Vermont. In San Franciscos Chinatown gehört die flatternde Wäsche übrigens zum Stadtbild. Seit Jahr und Tag hängt dort schon die Wäsche draußen, Gesetz hin oder her.