Angelika/Mike Schilli |
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Michael Bei Temperaturen unter 20 Grad Minus springt ein kalter Motor oft schlecht an, und deshalb spitzelt bei den Autos in Alaska aus der Kühlerhaube das Stromkabel eines sogenannten "Plugins" heraus. Im Motorenraum führt dieses zu einem Heizelement, das den Kühler des Fahrzeugs mollig warm hält. Steckt im Auto dann noch eine recht neue Batterie, springt der Karren auch bei 50 Grad Minus an.
Den Stecker stöpselt der Fahrer über ein mitgeführtes Verlängerungskabel in eine ganz normale Steckdose ein. Die geschmeidige Isolierung des Kabels verträgt auch tiefste Temperaturen ohne zu brechen, und die Autovermietung berechnet $35 Strafgebühr, falls man es verschusselt.
Doch nicht jeder Parkplatz bietet Steckdosen an. Als wir an einem kalten Abend beim Supermarkt "Fred Meyers" einkaufen waren, ließen etwa ein Fünftel der Kunden während des Einkaufsbummels einfach ihre Motoren weiter laufen. In dem Buch Real Alaskan Livin' steht gar als Witz, dass man einen echter Alaskaner daran erkennt, dass er den Motor seines Autos den gesamten Monat Januar über nicht abstellt!
Im gleichen Buch steht, dass man auf keinen Fall zugeben sollte, dass man erst seit kurzem in Alaska wohnt, denn dann nennen einen die eingefleischten, rauhen Burschen einen Cheechako (Tschie-tschacko, mit der Betonung auf dem 'tschack'), also einen Neuling oder Grünschnabel. Das Wort ist aus dem Chinook Jargon entlehnt, also einem anfangs des 19. Jahrhunderts im Nordwesten der heutigen USA entstandenen Sprach-Mischmasch, mit dem die ersten Siedler mit den damals ansässigen Indianern kommunizierten.
Tschüß, bis zum nächsten Rundbrief, oder "klahowya" ("kla-hau-ja"), wie's auf Chinook-Englisch heißt!
Angelika & Michael
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