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  Rundbrief Nummer 42  
San Francisco, den 24.12.2002
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Abbildung [1]: Angelikas Collage zu Weihnachten

Weihnachten 2002

Es weihnachtet sehr und unser Weihnachtsrundbrief ist fällig. Da dieses Jahr uns unsere Greencard bescherte und wir häufig gefragt werden, wie lange wir denn nun noch in Amerika bleiben wollen, nutzen wir die Stunde und ziehen nach sechs Jahren einmal wieder Bilanz. Michael und ich stellten eine Pro- und Contra-Liste zusammen, die euch hoffentlich das ein oder andere Schmunzeln abringt. Grobe Verallgemeinerungen sind voll beabsichtigt. Natürlich verraten wir nicht, wer was geschrieben hat. Da dürft ihr selbst ein wenig rätseln. Wir wünschen euch auf jeden Fall ein frohes und friedliches Weihnachtsfest und hoffen, im Jahr 2003 zahlreich von euch zu hören. Und, wir bleiben noch ein wenig hier, denn schließlich müssen wir unsere Greencard ausnutzen nach all den Strapazen, die wir ausgestanden haben, um sie zu bekommen.

Die besten Grüße an euch alle -- bis nächstes Jahr!

Angelika und Michael

30 Gründe, nicht in den USA zu leben:

1. Amerikaner schrecken nicht davor zurück, Schauspieler und Cowboys zu Präsidenten ihres Landes zu wählen.

2. Allein die unregulierten Zähne entlarven einen als Europäer.

3. Man weiß seine Körpergröße nicht mehr, oder wie warm es draußen ist. Inches? Feet? Fahrenheit? Was?

4. Auch nach sechs Jahren fehlen Wörter im Wortschatz, die jedes Kind kennt.

5. Gemütliche Cafes gibt es nicht. Schlimmer noch: Den Kaffee "to go" trinkt man aus Pappbechern mit einem Plastikdeckel drauf, der eine kleine Öffnung hat. Wie eine Schnabeltasse.

6. Fahrradfahren ist so gefährlich wie Drachenfliegen.

7. Im Land der Erdnussbutter gibt es keine Erdnussflips zu kaufen.

8. Im Kundendienst am Telefon arbeiten nur Vollidioten.

9. In öffentlichen Verkehrsmitteln muss man damit rechnen, dass sich jemand plötzlich die Fingernägel schneidet und feilt.

10. Amerikaner fahren bodenlos schlecht Auto.

11. Es werden einem Fragen gestellt wie: "Werden in Deutschland schon Herzen transplantiert?

12. Amerikanische Frauen rasieren pedantisch ihre Haare an den Beinen und in den Achselhöhlen. Wer da nicht mitmacht, gilt als unfein.

13. Die Einförmigkeit der meisten amerikanischen Städte: Shopping Malls, Highways und typische Einfamilenhäuser mit Doppelgarage.

14. Beim Arzt muss man sich vor einer Untersuchung, die das Zeigen von nackter Haut beinhaltet, in ein ekliges Plastik-Papier-Krankenhausnachthemd quälen.

15. Auf den Autobahnen sind nur 100 km/h erlaubt.

16. Man vertrödelt Stunden beim Telefonieren mit seiner Krankenkasse.

17. Sozialstaat - nie gehört.

18. Abends um Acht ruft ein Vertreter unangekündigt zu Hause an und will einem eine neue Kreditkarte andrehen.

19. Man muss 5 Fragen beantworten, um Frühstück zu bestellen.

20. Bevor man den Arzt sieht, fordert die Sprechstundenhilfe Unterschriften unter Formulare, damit man den Arzt nicht wegen jeder Kleinigkeit verklagen kann.

21. Die Überzeugung der Amerikaner, dass es okay ist, fragwürdige Methoden anzuwenden, um die Welt zu retten.

22. Fast niemand arbeitet weniger als 40 Wochenstunden oder hat mehr als zwei Wochen Urlaub im Jahr. Ein- bis zweimal im Jahr setzt die Firma einen Teil der Angestellten auf die Straße. Betroffene werden manchmal noch am gleichen Tag aus dem Gebäude eskortiert.

23. Stürmt und regnet es, fällt schon mal der Strom in einem Stadtviertel für ein paar Stunden aus.

24. Jeder Dritte fährt ein riesiges Angeberauto namens SUV (Sport Utility Vehicle), das 20 Liter Benzin schluckt, zwei Parkplätze braucht und jedem die Sicht versperrt.

25. Wer sich bei Tisch die Nase schneuzt, erntet entgeisterte Blicke.

26. Der amerikanische Verpackungswahn.

27. Das Ausfüllen der amerikanischen Steuererklärung.

28. Der Amerikaner glaubt häufig er sei alleine auf diesem Planeten: Oder wie erklärt ihr euch sonst, dass es normal ist in zweiter Reihe zu parken, in sein Handy zu brüllen oder den Fußweg zu versperren, weil man gerade das niedliche Hundchen streicheln muss?

29. Öffentliche Klos sind so offen, dass einen jeder sehen kann, der vorbeigeht.

30. Auf nichts ist Verlass. Verabredungen - selbst mit Freunden - muss man kurz vorher noch einmal bestätigen.

30 Gründe, in den USA zu leben:

1. Ausländer sein ist einfach in einer Stadt, die zu mehr als 50% aus Ausländern besteht.

2. Wildfremde machen einem spontan Komplimente über die hübschen Ohrringe, das farbenfreudige T-Shirt, den feschen Haarschnitt...

3. Endlich versteht man den Text populärer Pop-Songs beim ersten Mal richtig. Meist eine herbe Enttäuschung.

4. Der Ozean liegt direkt vor der Haustür.

5. Langer Tag im Büro? Kein Problem, der Supermarkt um die Ecke hat bis Mitternacht auf, und führt alles, was man für ein selbst zubereitetes kulinarisches Abendessen braucht. Wird's später, gibt's fünf Autominuten entfernt einen, der die ganze Nacht auf hat.

6. Eine Fremdsprache fließend zu sprechen, ruft bei Amerikanern Begeisterungsstürme und tiefe Bewunderung hervor.

7. Manager werden in der Firma sofort gefeuert, wenn sie nichts taugen.

8. Bei der Post, der Bank, am Flughafenschalter, bei Behörden gibt es nur eine Schlange für alle Schalter: Nie mehr in der Schlange stehen, die sich am langsamsten vorwärts bewegt!

9. Speisekarten sind gutgemeinte Vorschläge, keine zwingenden Vorgaben.

10. Die Erfindung des Ziploc-Bags: Gefrierbeutel, die sich unendlich oft wieder verschließen lassen.

11. Fehlt beim Heimwerken eine Schraube oder ein bestimmtes Werkzeug, kann man beides selbst um vier Uhr früh im Baumarkt "Home Depot" kaufen.

12. Wenn man seine Karriere mehrmals wechselt, gilt man nicht als Versager sondern als flexibel und innovativ.

13. Man kann mitreden, wenn über kulinarische Köstlichkeiten wie "Pho", "Chai Latte", "Hamachi", "Guacamole", "India Pale Ale" oder "Sake" diskutiert wird.

14. Man wird ein Meister des "Smalltalks", denn jeder spricht mit einem: die Kassiererin im Supermarkt, der Schalterbeamte bei der Post, die Leute im Fahrstuhl.

15. Der ungebrochene Optimismus der Amerikaner: Alles ist möglich, alles geht.

16. Der deutsche Akzent von recht passablen Englischsprechern, wie zum Beispiel Campino von den Toten Hosen, wird offensichtlich.

17. Man kann während der Fernsehsendungen bügeln und kriegt trotzdem alles mit.

18. Zahlt man im Supermarkt mit Scheckkarte, kann man sich Bargeld rausgeben lassen und wie am Geldautomaten auftanken.

19. Als Exot ist es weniger doof, Deutscher zu sein.

20. Im Supermarkt braucht man seine gekauften Waren nicht selber in Tüten einzupacken.

21. Es gibt TiVo (Rundbrief 05/2001).

22. Auf die Frage "How are you?" kann man mit 10 verschiedenen Antworten aufwarten.

23. Auch im Dezember sind kurze Hosen meist nicht zu kalt.

24. Von März bis Oktober regnet es keinen Tropfen. Null. Zero. Njet.

25. Auch im vornehmen Restaurant verdreht der Ober nicht die Augen, wenn man Turnschuhe trägt.

26. Rindfleisch ohne BSE-Angst genießen. Dicke, blutig gebratene Steaks. Hmm.

27. Regeln und Verboten nähert sich der Amerikaner pragmatisch. Ist die Straße frei, geht man bei Rot.

28. Irgendwas ist immer "on sale".

29. In der Arbeit nennt man den Chef beim Vornamen und kann jederzeit vorbeischneien, um Fragen zu stellen.

30. Die Stadt San Francisco - was sonst?

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Letzte Änderung: 24-Apr-2017