Michael Auch nach 13 Jahren Amerika kann ich immer noch nichts mit der Fahrenheitskala für Temperaturen anfangen. Gut, ich weiß mittlerweile, dass ein Fieberthermometer bei einem gesunden Patienten 100 Grad Fahrenheit Körpertemperatur anzeigt und an einem arktisch kalten Wintertag in Alaska 0 Grad Fahrenheit herrschen.
Sagt der Flugkapitän durch, dass der Wetterdienst am Zielort 50 Grad Fahrenheit durchgibt, ziehe ich vor dem Aussteigen meine Fleece-Jacke an, bei 70 Grad reicht ein T-Shirt, und bei 110 Grad hofft man, dass das gebuchte Hotel über eine gut funktionierende Klimaanlage verfügt.
Das war's dann aber auch schon. Den Backofen stelle ich meist auf 350 Grad, ohne zu wissen, wie heiß das tatsächlich ist. Und als ich im Reiseführer erfuhr, dass es an kalten Wintertagen in Alaska schon mal minus (!) 50 Grad Fahrenheit hat, musste ich in einer Tabelle nachsehen, um herauszufinden, dass das minus 45 Grad Celsius sind. Die Umrechnung im Kopf ist ja nicht ganz einfach, denn es reicht nicht, einen Wert mit einer Konstante zu multiplizieren, sondern man muss auch noch einen Versatz subtrahieren. Über den Daumen gepeilt zieht man vom Fahrenheitwert 30 ab und teilt dann das Ergebnis durch zwei.
Sieht man sich den Graph in Abbildung 2 an, zeigen sich einige markante Punkte, mit denen man vielleicht nicht gerechnet hätte. Hättet ihr zum Beispiel gewusst, dass minus vierzig Grad Fahrenheit genau minus vierzig Grad Celsius entsprechen? Und die -6 Grad Fahrenheit auf dem Foto in Abbildung 1, das wir eines Abends in Fairbanks aufnahmen, als wir in unseren Moonboots auf ungeräumten Gehwegen durch den Schnee zum Restaurant stapften, könnt ihr damit auf -21 Grad Celsius umrechnen.