Angelika/Mike Schilli |
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Angelika In Alaska gibt es nicht nur Permafrost, sondern auch noch den einen oder anderen aktiven Vulkan. Deshalb verwundert es nicht, dass auch heißes Wasser aus Thermalquellen sprudelt. Und siehe da, in der Nähe von Fairbanks liegen die sogenannten Chena Hot Springs, also heiße Quellen, die zum gepflegten Eintauchen einladen. Praktischerweise sind die Quellen gut mit dem Auto über eine Landstraße zu erreichen, die im Winter sogar super geräumt war. 1905 entdeckten zwei Goldgräber die Quellen und schon bald wurde das heiße Wasser für touristische Zwecke genutzt. Die Reise zu den Quellen dauerte anno dazumal natürlich noch etwas länger. Mittlerweile bietet Chena Hot Springs neben dem Badespaß unterschiedliche Übernachtungsmöglichkeiten und ein Restaurant. Allerdings weist alles nach wie vor den rustikalen Charme von Alaska auf. Es handelt sich keineswegs um ein schickes, neumodisches Wellness-Center.
Wir machten uns also von Fairbanks mit dem Mietauto auf, um einen Tag in Chena Hot Springs zu verbringen. Allerdings brauchten wir für die 90 Kilometer ewig, da wir ständig anhalten mussten, um Fotos zu machen, denn landschaftlich war so einiges geboten.
Auch Elche entdeckten wir am Wegesrand. Wie diese riesigen Kreaturen den Winter in Alaska überleben, blieb uns ein Rätsel, denn wir sahen sie nur immer an ein paar vertrockneten Zweigen knabbern. Während der Autofahrt machte Michael sich auch so den einen oder anderen Gedanken darüber, was wohl passieren würde, wenn man auf der doch teilweise recht einsamen Strecke in der Kälte (es waren -25 Grad Celsius) liegen bleibt und der Motor nicht mehr anspringt und deswegen auch keine Heizung. Vor allen Dingen nachts, wenn kaum mehr Autos unterwegs sind, könnte das zum Problem werden.
Wir hatten deshalb immer Hand- und Fußwärmer im Auto dabei. Das sind diese genialen Teile, die man sich in die Handschuhe oder an die Socken kleben kann und die mittels chemisch erzeugter Energie über Stunden angenehm die Füsse oder Hände wärmen. Übrigens war Michaels Gedanke gar nicht so abwegig. Als wir uns nämlich später in unserem Bed-and-Breakfast in Anchorage einquartierten, erzählte uns die Besitzerin, dass sie früher in Fairbanks gelebt hat und einer ihrer Freunde ein Haus auf der Strecke nach Cheyna Hot Springs bewohnte. Eines Nachts versagte sein Auto bei eisiger Kälte auf dem Weg dorthin. Er wog seine Optionen ab und beschloss dann, sein Auto stehen zu lassen und nach Hause zu rennen, um nicht zu erfrieren.
In Cheyna Hot Springs angekommen, schlossen wir unser Auto an die wärmende Steckdose (siehe weiter unten) an und machten uns dick vermummt auf den Weg zum Badebereich und den heißen Quellen. Wir zahlten $10 pro Person für unsere Tageskarte und stiegen in den Umkleidekabinen, die mich an Schulzeiten und Schwimmkurse in Hallenbädern erinnerten, mutig in unsere mitgebrachten Badesachen.
Zunächst gelangten wir dann in den Innenbereich mit einem gewöhnlichen Schwimmbecken, aber der Hit in Cheyna Hot Springs ist der Außenpool mit dem 41 Grad Celsius warmen Thermalwasser. Nur mussten wir, um zu diesem zu gelangen, im Badezeug in die Kälte hinaus. Zugegeben, der Weg durchs Freie ins heiße Wasser war vielleicht 30 Meter weit, aber bei -25 Grad Celsius kostet das schon einige Überwindung, vor allen Dingen, wenn das Badezeug auf dem Rückweg nass ist. Das heiße Wasser entschädigt dann natürlich sofort dafür. Beim Entspannen im Wasser entstand übrigens ein lustiges Phänomen. Die Dämpfe feuchteten die Haare an und die Kälte bildete hübsche Eiskristalle in der feuchten Haarpracht.
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