Weine Kaliforniens
(Michael) Wie Angelika schon angedeutet hat, habe ich -- nachdem Angelika an der Berkeley-Uni schon ein- und ausgeht als wär' sie da zu hause -- auch mal einen Kurs belegt: In "Weine aus Kalifornien und Europa" erzählt der Lehrer dienstags von sieben bis zehn Uhr abends zunächst Wissenswertes über die Weinherstellung. Wo die einzelnen Anbaugebiete liegen usw. bis es schließlich zur Sache geht und die Schüler fünf verschiedene Weine probieren. Nach strengem Verfahren: Zunächst bestimmen wir die Farbe ("stroh-gold" oder "stroh-gelb"?), dann die "Nase" (weiße Weine riechen meist entweder nach tropischer Frucht oder nach Blumen, rote nach schwarzen Johannisbeeren, beidesmal kann "Holz" in der "Nase" sein, was heißt, dass man das Fass-Holz als Eichenholz-Geruch wahrnimmt) und schließlich die Komponenten des Geschmacks, der Body (Schwere), Acid-Level (Säure), Textur und was weiß ich nicht alles. Als im Rahmen der "fruchtigen Weine Europas" neulich ein deutscher Moselwein drankam, und nach der "Nase" gefragt wurde, rief ein vorlauter Amerikaner "Horrible, Leberwurst!". Da mussten alle sehr lachen. Übrigens kostete der teuerste Wein, der bislang drankam, ein französischer "Sauternes", ein leckerer Dessert-Wein, schlappe 42 Dollar, das sind 76 Mark pro Flasche! Zum Glück war das in der Kursgebühr inbegriffen.