Michael In amerikanischen Mietwohnungen und billigen Hotels sind die Badewannen oft lächerlich klein. Unsere Wanne ist zum Beispiel 134cm lang, 58cm breit und 30cm tief. Jemand wie ich, der 1,85m groß ist, muss sich da schon ganz schön verrenken, um reinzupassen. Das wäre noch nicht so schlimm, aber zu allem Übel ist da noch ein Hebel (Abbildung 1), der den Badewannenabfluss auf- und zumacht, und dessen Metallverkleidung weist unten ein Notabflussloch auf. Das hat zur Folge, dass das Wasser in einer nur 30cm tiefen Badewanne nur 21cm hochsteigen kann, dann läuft es durch den Notabfluss ab!
Das ist natürlich ein Irrsinn, nur ein trainierter Yogafritze könnte so mit allen Körperteilen unter Wasser bleiben. Als wir vor kurzem in einem Fachgeschäft für Badezimmerbedarf waren ("Bed, Bath and Beyond"), fiel mir an der Kasse ein neuartiger Artikel auf: der Wannenabflussverhinderer. Es handelt sich um eine Kappe aus weichem Plastik, die man über dem Notabfluss anbringt und mit auf der Rückseite anliegenden Saugnäpfen am Wannenrand befestigt (Abbildung 2).
Der Wannenabflussverhinderer hat oben ein Loch, durch das das Wasser im Notfall hineinsickern und durch den Notabfluss des Auslasshebels abfließen kann. Der Vorteil: Der Wasserspiegel kann nun statt 20cm ganze 29cm steigen, das ist 50% mehr herrlich heißes Wannenvergnügen! Heißes Wasser ist bei uns wie in vielen Wohnungen bereits in der Miete enthalten, deswegen steht der Wannenabflussverhinderer sicher auf der Abschussliste aller Vermieter und Hotelbesitzer in San Francisco. Bestimmt wird er bald verboten und ist nur noch auf dem Schwarzmarkt erhältlich, also kauft noch schnell einen für den nächsten USA-Urlaub! Kostet 6 Dollar by "Bed Bath and Beyond", ein Mondpreis für ein Stück Plastik, aber für die Idee zahle ich gerne.