Angelika/Mike Schilli |
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(Angelika) Schon lange wollte ich einmal über die amerikanischen "Water-Fountains" berichten, die hier an jeder Ecke stehen. Diese auch "Drinking Fountains" genannten kleinen Trinkwasserbrunnen sehen eigentlich wie erhöhte Vogeltränken aus. Nur dass man das Wasser natürlich nicht aus der abgestandenen Schale trinkt, sondern auf einen kleinen Knopf auf der Seite drückt, woraufhin das Wasser aus einem Hahn nach oben (!) sprudelt, von wo aus man es mit dem Mund aufschnappt.
Trinkwasserbrunnen stehen in Amerika überall dort, wo sich viele Menschen aufhalten, die plötzlich der Durst überfallen könnte: in Schulen, Universitäten, Ämtern, Parks und Sportanlagen.
Das richtige Trinken von einer Wasserfontäne ist gar nicht so einfach und erfordert jahrelanges Training -- Europäer, die damit nicht aufgewachsen sind, kommen damit im Allgemeinen zunächst nicht zurecht.
Aus hygienischen Gründen sollte man mit seinem Mund nicht den Hahn berühren, sondern das Wasser erst durch Knopfdruck sanft zum Sprudeln bringen und sich dann mit dem Mund vorsichtig dem Sattelpunkt des recht breiten, ruhigen Strahls nähern. Leichter gesagt als getan: Was jedem amerikanischen Kind durch frühzeitige und vielfältige Praxis auf Anhieb gelingt, stellt sich bei mir auch nach sechseinhalb Jahren noch nicht ein.
Auch politisch betrachtet haben die Trinkwasserbrunnen schon einiges hinter sich. In den Südstaaten Amerikas war es Schwarzen nicht erlaubt, die Trinkbrunnen der Weißen zu benutzen. So gab es "drinking fountains" für die Schwarzen und andere für die Weißen. Die Bürgerrechtsbewegung räumte mit diesen Missstand in den Fünfziger und Sechziger Jahren auf. Und eine Sache, die es sicherlich nur im hundevernarrten San Francisco gibt, sei hier noch erwähnt: Auch für den Fiffi ist bei heißen Wetter gesorgt. Er hat einen eigenen, tiefergelegten Trinkbrunnen. Nur alleine bedienen kann er ihn noch nicht, denn Herrchen oder Frauchen müssen für ihn aufs Knöpfchen drücken, damit das Wasser sprudelt. Live zu sehen im Dolores-Park in San Francisco!
Eure "Frisco" Kids:
Angelika und Michael
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