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  Rundbrief Nummer 38  
San Francisco, den 23.07.2002


Endlich die Greencard

Hurra! Hurra! Die Greencard ist da! Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Wir sind jetzt "Permanent Resident Aliens", wie es im schönsten Beamtenamerikanisch heißt. Wir fassen es immer noch nicht. Das Wort "Alien" amüsiert uns dabei immer köstlich, denn kein Mensch bezeichnet einen Ausländer im normalen Sprachgebrauch als "Alien", das riefe Stirnrunzeln hervor und wäre politisch unkorrekt. Es heißt "Foreigner". Bei "Alien" denkt hier jeder an Außerirdische und den Film "ET", aber das "INS" (INS = Immigration and Naturalization Services = amerikanische Einwanderungsbehörde) schert dies wenig. Huch, ich schweife ab.

Vor geraumer Zeit kündigte ich an, über unseren dritten und letzten - äußerst nervenaufreibenden - Greencard-Schritt zu berichten. Wer meine vorherigen Ausführungen über die Greencard noch einmal nachlesen möchte, kann im Rundbrief 09/2001 sein Gedächtnis auffrischen.

Und da ich mal nicht so sein will, hier noch schnell eine Kurzzusammenfassung der Schritte eins und zwei: Wir durften die Greencard beantragen, weil Michaels berufliche Qualifikationen der amerikanischen Wirtschaft von Nutzen sind, da ein Mangel an amerikanischen Software-Ingenieuren herrscht (bzw. herrschte), den man mit gut ausgebildeten Ausländern zu beseitigen suchte -- eine so genannte Einwanderung aus Beschäftigungsgründen ("green card through employment").

AOL beantragte also Michaels Greencard. Im ersten Schritt galt es, gegenüber den zuständigen Arbeitsbehörden zu beweisen, dass Michael keinem Amerikaner den Arbeitsplatz wegnimmt, d.h. dass tatsächlich ein Arbeitskräfte-Mangel in seiner Branche vorliegt. Die Behörden stellten das heiß begehrte "Labor Certificate" (= das Arbeitszertifikat) aus, das man braucht, um zum zweiten Schritt vorzudringen. Es ist mittlerweile übrigens wesentlich schwieriger geworden, ein Arbeitszertfikat zu erhalten. Durch die abgeschwächte amerikanische Wirtschaft kam es zu vielen Entlassungen, so dass sich der Mangel in Luft auflöste, also genügend Amerikaner auf den Arbeitsmarkt drängen.

Im zweiten Schritt prüfte die amerikanische Einwanderungsbehörde, ob Michael wirklich die notwendigen Qualifikationen besitzt, um den Posten bei AOL auszufüllen. Der dritte und letzte Schritt diente nun dazu, vom Nicht-Immigranten-Status (Leute mit Visa-Status) in den Immigranten-Status (Leute mit Greencards) überzugehen. Der Antrag wird in der Regel bei der zuständigen Einwanderungsbehörde in Amerika gestellt und heißt dann "Adjustment of Status" (= Anpassung des Status). Ich zog in diesem ganzen Prozess einmal wieder die Rockzipfelkarte (Orginalton Michael). Michael meint damit, dass ich die Greencard nur deshalb bekam, weil ich mit ihm verheiratet bin. Familie schreibt man in Amerika groß.

Auch beim letzten Schritt hieß es: Formlare über Formulare ausfüllen. Wecktet ihr mich aus dem Tiefschlaf, ratterte ich euch immer noch aus dem Stehgreif herunter von wann bis wann Michael seine Bundeswehrzeit absolvierte, für welche Firmen er jemals gearbeitet hat und wie lange; einschließlich der entsprechenden Firmenadressen, wie lange wir wo unter welcher Adresse wohnten usw. Aber ihr braucht jetzt nicht die Panik kriegen, ich werde nicht über jedes einzelne Formular des dritten Schrittes schreiben. Nur mit den Meilensteinen beglücke ich euch.

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Letzte Änderung: 26-Nov-2012