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  Rundbrief Nummer 38  
San Francisco, den 23.07.2002


Fingerabdrücke

Bevor man die Greencard erhält, möchte die amerikanische Einwanderungsbehörde sicherstellen, dass der Antragsteller keine Straftaten begangen hat oder gar als gesuchter Terrorist auf einer Liste steht. So wie man in Deutschland ein Führungszeugnis beantragt, werden einem in Amerika die Fingerabdrücke abgenommen. Für die Greencard prüft das FBI mit Hilfe der Fingerabdrücke, ob man ein gesetzestreuer Bürger war und ist. In der Praxis läuft das wie folgt: Nachdem unser Rechtsanwalt die oben aufgeführten benötigten Papiere (und noch einige mehr) an das Immigration Office eingeschickt hatte, warteten wir geduldig auf die Eingangsbestätigung. Wir bissen diesbezüglich allerdings wieder in den sauren Apfel, denn unzählige Anträge überfluteten die zuständige Einwanderungsbehörde in Kalifornien, so dass sich das Öffnen der Eingangspost um Wochen verzögerte und so auch das Aussenden der Eingangsbestätigung. Nur damit ihr mir auch glaubt: Unsere Unterlagen für den dritten Schritt gingen bei der Einwanderungsbehörde am 23. Juli 2001 ein, die Bestätigung des Eingangs schickte die Behörde am 6. September 2001 raus. Wieder Wochen später erhielten wir einen Brief mit dem Termin (30. November 2001) für das Abnehmen unserer Fingerabdrücke. Jeder wartet sehnsüchtig auf diesen Brief, denn dadurch weiß man, dass die eigene Akte nicht auf einem großen Stapel verstaubt, sondern sich etwas tut. Die Fingerabdrücke nimmt das FBI übrigens nicht direkt ab, sondern die Einwanderungsbehörde schickt die Antragsteller zu einem designierten Zentrum vor Ort. Das Abnehmen der Fingerabdrücke erfolgt digital: keine lästige Tinte an den Fingern. Die Fingerabdrücke erscheinen gleich auf dem Bildschirm und werden postwendend zum FBI gezoomt. Das FBI arbeitet diesbezüglich recht effizient und schickt die Ergebnisse relativ schnell zurück an die Einwanderungsbehörde.

Nach der Fingerabdrücke-Prozedur heißt es wieder warten. Die Einwanderungsbehörde sitzt tatsächlich manchmal technisch nicht in der Steinzeit, es besteht nämlich die Möglichkeit, telefonisch abzufragen, wie die Bearbeitung des eigenen Falles voranschreitet. Dazu wählt man sich per Telefon in ein automatisches System ein, hört sich minutenlang irgendwelche Ansagen an, tippt irgendwann die eigene Fallnummer ein, um schließlich einer Computerstimme zu lauschen. Im Januar 2002 hörten wir die Stimme sagen, dass die Ergebnisse der Überprüfung unserer Fingerabdrücke der Einwanderungsbehörde vorliegen und unser Fall weiter bearbeitet wird. Das System hört sich genial an, oder? Die Sache hat allerdings einen Pferdefuß, denn erstens ist die Nummer ständig besetzt (nachts um 2 kommt man in der Regel gut durch) und die Ansage ist nicht immer auf dem neusten Stand der Dinge. Wir hielten schon längst den Zuschlag für unsere Greencard in den Händen und die Ansage steckte immer noch bei den Fingerabdrücken fest.

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Letzte Änderung: 26-Nov-2012